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Zehnte Periode (1873).

Brennhäuschens zu einer Desinfektionsanstalt wurde verworfen. — Am 25. März wurde ein Stallgebäude des Oekonomen Leonh. Zwirner am Cadolzburger Weg Nr. 17 durch Brand beschädigt. Die in Folge des Kirchweihtumultes vom Vorjahr eingelei­ tete Untersuchung endigte mit Verweisung von 14 Personen vor das Schwurgericht von Mittelfranken. Durch Urtheil dessel­ ben vom 22. März 1873 wurden folgende Strafen wegen Auf­ ruhrs und Landfriedensbruches ausgesprochen: 1. gegen Schneider­ gesellen Christoph Krauß von hier zu 1 Jahr 2 Monate Ge­ fängniß, 2. Schreiner Ferdinand Thiele von Postiz zu 8'/r Mo­ naten, 3. Schlosser Joh. Fenzel von Nürnberg, Michael Bindel von Bodenmais, Fabrikarbeiter Georg Blendinger von Laufam­ holz, Schmied Michael Herold von Birkach, zu je 8 Monaten, 4. gegen Schlosser Rittler von Bayreuth zu 7 Monaten, gegen die Schuhmachergesellen Jakob Diehm von hier, Wilh. Sauerbrei von Obereisenheim, und Joh. Blendinger von Königstein, ferner gegen den Fabrikarbeiter Joh. Konr. Weihermüller von Dorn­ dorf und den Drechslergesellen Jakob Georg Röschlau von Küps zu je 6 Monaten; gegen den Metallschlägergesellen Andreas Damm von Wasserbärndorf und Schreinergesellen Höfling zu je 3 Monaten. — Am 27. März starb Regierungsrath Frantz, vordem K. Stadtkommissär und Landwehroberst. Am 10. April machte vr. Dessau, Direktor der israelitischen Bürgerschule dahier, bekannt, daß der Lehrplan dieser Anstalt sämmtliche Unterrichtsgegenstände der höheren Bürger- und Handelsschule, sowie den gründlichen Unterricht in der jüdischen Religion und deren Schriften umfaßt. Besonders wurde darauf hingewiesen, daß die Schüler zu der Prüfung für den ein­ jährigen Freiwilligendienst vollständig vorbereitet werden. Den Bestrebungen des Metallschlägerverbandes, sich ein eigenes größeres Hämmerwerk zu errichten, wurde von Seite des Gewerbvereines die lebhafteste Unterstützung zu Theil, so­ wohl am 10. April durch Gewährung eines Darlehns von 2500 fl. gegen ratenweise Tilgung, als auch durch warme Befürwortung und besonderes Verwenden des Metallschlägermeisters Fr. Seeling von hier, der persönlich in München anwesend war und bei dem Ministerium um Unterstützung des Unternehmens durch die Königl. Staatsregierung nachsuchte, welche 14,000 Gulden zu ermäßigtem Zinsfuß ebenfalls gegen ratenweise Abtragung dem

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