Seite:Fronmüller Chronik.pdf/552

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

538

Elfte Periode (1881).

der städtischen Kollegien zu einem Festmahle bei Reindel, wäh­ rend die Mitglieder des Fleischervereines eine Vergnügungs­ fahrt nach Würzburg gemacht haben sollen. — Am 2. Februar starb dahier der quiesc. Kgl. Baubeamte Karl Bleßmann in seinem 76. Lebensjahre. — Fräulein Sophie Böhner, ein Fürther Stadtkind, trat das erste Mal in hiesiger Stadt am 3. Febr. als Gast in der Rolle des Aennchen im „Freischütz" und am 5. Febr. als Marie im „Waffenschmied" mit großem Beifall auf. Die junge Künstlerin hatte bereits auf der Münchner Hofbühne sich schöner Erfolge erfreut. — In der Magistrats­ sitzung vom gleichen Tage wurden die städtischen Umlagen auf 85 Proz. der Staatssteuer, der Reservefond auf 8700 M. be­ stimmt. Die Gemeindebevollmächtigten reducirten die ersteren auf 80 Proz. In einer am 7. Febr. im Weißengartensaale ab­ gehaltenen sehr zahlreich besuchten Versammlung wurde be­ schlossen, einen Wanderunterstützungsverein, verbunden mit einem Arbeitsnachweisbureau, zu gründen. Nach den vom pro­ visorischen Komite ausgearbeiteten und von der Versammlung mit einigen Amendements angenommenen Statuten sollen nicht blos wandernde Handwerksburschen und Gesellen, sondern auch durchreisende stellenlose Handlungsgehilfen und Schreiber An­ spruch auf Unterstützung haben, um sie vor dem entwürdigenden Bettel zu schützen. Zur Mitgliedschaft berechtigt ist Jeder, der sich dazu anmeldet und zur Leistung eines regelmäßigen jähr­ lichen Beitrags von mindestens 2 M. 40 Pfg. verpflichtet. — Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten genehmigte am 8. Febr. den Magistratsbeschluß der Erhöhung der Lehrergehalte um je 108 M. für die Lehrer der Volksschule, sowie für die Lehrer an den Vorbereitungsklassen zur Lateinschule. — Wegen der Auflagerung der Kalkrudimente und Verderbniß des Pegnitzwaffers sind wieder ernste Differenzen mit der Sodafabrik ent­ standen, sodaß der Magistrat am 10. Febr. sich zu folgenden Beschlüssen veranlaßt sah: die Sodafabrik sei aufzufordern, den Kanal zur Pegnitz binnen 14 Tagen zu beseitigen, ferner sei das Kgl. Bezirksamt Nürnberg zu ersuchen, wegen Auflagerung der Kalkrückstände Strafeinschreitung zu veranlassen unter An­ drohung der Konzessionsentziehung, endlich sei magistratischerfeits Strafanzeige zu erstatten wegen Errichtung des Klärbassins ohne gewerbspolizeiliche Genehmigung. — Am 11. Febr. hielt