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Elfte Periode (1881).

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gärtneret bei. — In der am 17. Mai abgehaltenen Magistrats­ sitzung wurde, um das Publikum vor Uebervortheilungen zu schützen, die Einführung des Institutes der Amtskäufler be­ schlossen, welche berechtigt wurden auf Konto des Leihhauses Vor­ schüsse auf Pfänder zu geben. Die Zahl der in widerruflicher Weise Anzustellenden wurde auf vier festgesetzt, von denen jeder 500 M. Kaution zu leisten hat. Die Stellen werden zur Be­ werbung ausgeschrieben. Am 19. Mai wurde von vr. Adolf Kühne aus Schwetzingen ein Vortrag im kaufmännischen Verein über „Gedächtnißlehre nebst Beweisen eigener Gedächtnißkraft und Improvisationen" gehalten. Redner erwies sich unter vielem Beifalle als Meister in der Mnemotechnik. Zum Magistratsfunktionär mit Uebernahme der Amts­ anwaltschaft wurde am 24. Mai der Rechtspraktikant Gustav Sebald von Nürnberg gewählt. — In das Kollegium der Ge­ meindebevollmächtigten trat für Rechtsanwalt Kronacher Joh. Hering ein. Am 28. Mai trat im Saisontheater Max Hofpaur vom Hoftheater in München als Quirin im „Protzenbauer" auf, desgl. Karl Wiene vom Hofburgtheater in Wien am 29. Mai in dem Sittendrama „Vater und Sohn" und am 5. Juni als Narziß. — Die Renten der Stiftung, welche der Ehrenbürger der Stadt Dr. Wilhelm Königswarter zu Ehren seiner Mutter, der Bankiersfrau Elisabethe Königswarter, einer geborenen Freiin von Lämel 1856 hier errichtet hat, wurde den 2. Juni am 67. Jahrestage dieser vortrefflichen Frau zum 25. Male vertheilt. Dr. Königswarter schenkte der Stiftung, die er mit 2000 fl. begründet hatte, deren Stock aber in den 25 Jahren durch wiederholte Zuwendungen seinerseits auf 7319 M. 56 Pfg. angewachsen war, weitere 300 M. Diese Stiftung hat zum Zweck, verschämte nothleidende Familienhäupter israelit. Religion dahier in den Stand zu setzen, sich vor gänzlicher Verarmung und Erwerblosigkeit durch eigenen Verdienst zu schützen. — Der wegen Unterschlagung in Untersuchung gewesene Kgl. Bahn­ amtsverwalter Franz Mois hat sich am 2. Juni in Mittenwald durch einen Schuß in die Brust entleibt. — In der Magistrats­ sitzung vom 9. Juni wurde die Erklärung der israelitischen Kultusverwaltung mitgetheilt, daß auf den Vorschlag des

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