Elfte Periode (1885).
625
Von diesen 1600 Kranken genasen 1166 (753 M. 413 W.), gebessert wurden 258 (171 M., 87 W.), ungeheilt blieben 42 (27 M, 15 W.); starben 76 (44 M., 32 W.) und blieben im Bestand 58 (30 M., 28 W.).
Am 2. Januar wurden zu Vorständen der israelit. Kultus- 1885 gemeinde gewählt: Moritz Feistmann, Kaufmann, Dr. Wolf Gunzenhäuser, Rechtsanwalt und Wilhelm Berlin, Kaufmann. Ersatzleute wurden Max Karl Königsberger, Kaufmann, und Max Fleischmann, Fabrikant. — Bei dem Wanderunter stützungsverein wurden in der Zeit vom 1. Januar bis letzten Dezember 1884 im Ganzen 540 offene Stellen angemeldet. Zu gewiesen wurden an Arbeitgeber 1064 Durchreisende. Arbeit haben dahier gefunden 420 Durchreisende. Mit Vereinsgeschenk wurden 16,670 Durchreisende unterstützt. — Am 5. Januar fand die feierliche Vertheilung der Simonspreise an Gesellen und Lehrlinge, die durch gewerbliche Tüchtigkeit und gute Aufführung sich auszeichneten, statt. Die Preise bestanden in je 30 M. für die Gesellen und in je 15 M. für die Lehrlinge. Der Preisvertheilung ging eine Ansprache von Seite des zweiten Vor standes des Gewerbvereines, Kommerzienrathes Sigfried Ullmann, voraus, die Aushändigung erfolgte durch den ersten Vorstand Medizinalrath vr. Fronmüller. — Vom 6. Januar an wurde probeweise auf dem Zahlkastenwagen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn die 10Pfg.-Einheits-Taxe eingeführt; jedoch als nicht urchführbar wieder sistirt. — Neugewählt wurden als Armenpfleg schaftsräthe die Herren Paul Sigmund Hengelein, Wirth, Georg Wolfgang Scheidig, Damenkleidermacher, Karl Wurzmann, Restau rateur. — Am 10. Jan. starb Frau Marg. Bald, geb. Haußel, Pri vatierswittwe dahier im 78. Lebensjahre, mit Hinterlassung wohl thätiger Stiftungen. — Adolf Prager und Hans Humbser, Vor stände des Kasino. — Die Einnahmen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn sind im Gegensatze zu denen von 1883 gestiegen. Wäh rend 1883 nur eine Rente von 1 Proz. sich ergeben hatte, die gar nicht zur Vertheilung kam, sondern zur Abschreibung verwendet wurde, ergibt das Jahr 1884 eine Rente von 2 Proz. des Aktienkapitals von 1,800,000 M. — In der am 14. Jan. statt gehabten Sitzung des Gemeindekollegiums wurde angeführt, daß man anstatt der Ferienkolonien Besseres zu leisten vermöge, wenn man eine größere Anzahl Schulkinder während der schul freien Zeit unter Aufsicht von Lehrern bei entsprechender VerFron Müller, Chronik von Fürth.
40