Fünfte Periode (1623.)
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eine der ersten Verfügungen, als sich die JndeU vermehrten, daß sie sich bei ihrem öffentlichen Auftreten von Christen unter scheiden, die Männer an ihren Kleidern einen gelben Ring, die Frauen an den Schleiern blaue Streifen tragen sollten. Bei dem Bau des Brandenburgischen Geleitshauses (1623) mußten die Juden den Arbeitern die Wohnung geben; durch Trommelschlag wurde ihnen verboten, auf Bamberger Gebiet Gold und Silber einzuhandeln. Durch den Amtmann von Cadolzburg wurde bei 100 fl. Strafe auferlegt, daß jeder Jude einen Jagdhund und einen Jägerburschen halten müsse, außerdem aber 30 Simra Korn zu liefern Hätte. Demohngeachtet überwies Brandenburg theils gegen Bezahlung, theils unentgeltlich seinen Schutzjuden fort während jene Bauplätze, welche in den Rayon fielen, worauf früher die Kampfgerichte des kaiserl. Landgerichtes gehalten wurden und die Schranken des Kampfplatzes noch gegen Ende des 16. Jahrhunderts sichtbar waren.?") — Der Rath von Nürnberg ließ den 10. Juni am zweiten Pfingstfeiertag den Einwohnern von Fürth anzeigen, sie würden einen Durchzug von kaiserlichen Kriegsvölkern zu erwarten haben. Kaum war diese Nachricht eingelaufen, so flüchtete Jeder das Seinige in die Kirche. Alle Betten wurden aus dem Hause geschafft. Man riß sogar die kupfernen Höllhäfen aus den Oefen. Weil das räuberische Volk viele Bagagewägen bei sich hatte, so besorgten, „die armen Leute", es möchte rauben und darauf laden, was es erwischen könne. Am Dienstag den 11. kamen die Fouriere an, welche drei Corneten Leopold'scher Reiter einquartierten, aus Kosaken, Wallonen, Franzosen, Croaten, Türken, Spaniern
und wenigen Deutschen bestehend. Sie kamen aus der unteren Pfalz, gehörten zur Armee des Don Vertugo und wurden be fehligt von den Oberstlieutenant Antonio Lopez de Gradia, einem Spanier. Mittags 12 Uhr kam „der Helle Haufen" nach Fürth. Jeder Soldat wählte sich sein Quartier selbst, begab sich aber nur in solche Häuser, wo er Pferde stellen konnte. Der Rath von Nürnberg ließ vielen Proviant zuführen. Die
Reiter betrugen sich in Fürth und Umgegend ziemlich gut, wo der Hausvater bei ihnen blieb. Wo er aber entwich, da schlugen sie Oefen und Fenster ein. Die Kirche betraten sie nicht. Der Grund, warum sie wenig Muthwillen übten, war die Menge von Beute, die sie bereits mit sich führten.