Fünfte Periode (1623—1627).
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rauschten sich und brauchten ihre Waffen gegen einander. Nach dem sie großen Schaden in der Gegend angerichtet, zogen sie am 27. November wieder ab und marschirten nach Böhmen?") — Bis zum Jahre 1623 war die Beerdigung in Särgen zu Fürth die Ausnahme und galt nur als Vorrecht angesehener Personen; die Regel war, daß Säcke oder Tuch-Einschläge den Leichnam bargen, bis er in das Grab versenkt wurde?") 1624 den 31. Mai kam General Tilly mit 80 Pferden nach 1624 Fürth, hielt Nachtlager und reiste des andern Tages zu seiner
Armee nach Hessen?") Im Jahre 1626, vom 24. Juli an, war neun Tage lang 1626 zu Fürth das Hauptquartier von 12 Compagnien der neu geworbenen sachsen-lauenburgischen Infanterie unter dem Obersten Pallant. Dieses Volk, welches von Nürnberg aus verproviantirt wurde, hauste übel mit Rauben und Plündern. Die Land leute flohen nach Nürnberg?") — Nach dem Saal- und Zins buche der Pfarrkirche von St. Michael mußte sich 1626 Joachim Mehrn, der im sogenannten Siechkobel (vor der Bad- oder un teren Brücke) um 16 fl. jährlich wohnte, verbindlich machen, für den Fall, daß gebrechliche Personen daselbst ausgenommen werden müßten, denselben mit seinen Leuten sofort zu räumen. Markgraf Hans Georg von Ansbach und Herzog Julius 1627 Heinrich von Sachsen-Lauenburg nahmen im März 1627 ihr Hauptquartier zu Fürth und legten alle ihre neugeworbenen Reiter und Fußvolk gewaltthätiger Weise zu den Nürnberger Unterthanen, welchen sie Geld abpreßten, ihnen Vieh und Ge treide Wegnahmen und in Höfen Alles zerschlugen. Die markgräflichen und bambergischen Unterthanen wurden nicht im Ge ringsten von ihnen belästigt. Erst am 7. Juni erfolgte nach einer Musterung bei Doos der Abmarsch des markgräflichen und sachsen-lauenburgischen Kriegsvolkes unter schweren Geldopfern für Nürnberg. So z. B. zahlte der Rath dem Wirthe Arnold Hannemann zu Fürth für seinen großen erlittenen Scha den 4O0 fl., den Unterthanen aber für die ihnen abgenommenen Vorspannpferde am 6. August die Summe von 982 fl. ^°) Die nun folgende Ruhe war von kurzer Dauer. Bereits Anfangs August kam eine Abtheilung Verdugo'sche Musketiere über Windsheim in unsere Gegend, und am 6. rückte eine Anzahl derselben unter Befehl eines Lieutenants mit brennenden Lunten