Die Kirche wollte bei der Eröffnung des neuen Fürther Krankenhauses nicht abseits stehen. Am kommenden Sonntag sollte deshalb ein halbstündiges Choralblasen vom Turm der Michaelskirche stattfinden, dem sich dann ein Festgottesdienst mit thematischer Festpredigt anschloss. Die Kurrende sang an diesem Samstag wieder im Bereich der Nürnberger Straße samt Nebenstraßen. Der Gesang der Vorwoche hatte dem Waisenhaus 79 RM gebracht. Montag, 13. Juli 1931 Weißgrüne Fahnen wehten am Samstag vom Rathausturm und an vielen Fenstern von Häusern auf der Schwand. Um 10 Uhr erklangen Wagnersche Fanfarenrufe von der Terrasse des neuen Krankenhauses. Vertreter von Stadt, Behörden, Geistlichkeit und Klinikbeschäftigten strömten an der Pförtnerloge vorbei und nahmen auf den Stühlen vor dem Hauptportal Platz. Nach kurzen Reden wanderte der symbolische Krankenhausschlüssel von Oberbaurat Herrenberger zu OB Dr. Wild und schließlich zu Sanitätsrat Dr. Frank. OB Dr. Wild sprach von "einem Ruhmesblatt für die gesamte Bevölkerung". Anschließend folgten Redebeiträge von Vertretern der bayerischen Staatsregierung bzw. des bayerischen Städtebaus. Am Mittagessen im Parkhotel nahmen 65 Personen teil. Hier kam es zu mehreren Tischreden (u.a. durch Nürnbergs OB Dr. Luppe und Sanitätsrat Dr. Frank). Ein Teil der Gäste lief anschließend zum Hans-Lohnert-Spielplatz in der Südstadt, um mit 2000 Besuchern die letzte Veranstaltung der "Fürther Turn- und Sportwoche" zu sehen. Ehrenbürger Hans Lohnert konnte leider nicht kommen. Dienstag, 14. Juli 1931 Am Samstag sowie am Sonntag gab es in Fürth aufgrund des sommerlichen Wetters eine kleine Völkerwanderung Richtung Schwand. Tausende wollten das neue Krankenhaus besichtigen. Der Ansturm war so groß, dass viele wieder umkehren mussten. Von den Besuchern hörte man uneingeschränktes Lob und Staunen über die gewaltige Bauleistung. Kein Wunder, dass es im "Hexenhäusle" keinen freien Stuhl mehr gab. Das vergangene Wochenende gehörte einmal mehr den bei Mitgliedern und deren Freunden so beliebten Gartenfesten. So hielt der "MTV Fürth" sein Gartenfest ab, desgleichen der "Südwestliche Gartenbauverein", die "Jung-Bayern" im Gustav-Adolf-Keller und der "Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener" auf dem Gelände der Gaststätte Altes Forsthaus. Mittwoch, 15. Juli 1931 Die NZ beschäftigte sich mit dem Komfort im neuen Fürther Krankenhaus. So waren z.B. in der Küche vier doppelwandige Dampfkochkessel aus Rein-Nickel im Einsatz, drei Wärmetische sowie ein Etagenbratofen. Die Küchenherde verfügten über offene Feuerstellen als auch über Glühplatten. Außerdem gab es noch eine riesige Kaffeemaschine zur Herstellung von Malzkaffee. Ergänzt wurde die Küche durch ein vierteiliges Gemüsespülbecken und ein zweiteiliges Fleischspülbecken. Die Armaturen waren in Weißbronze ausgeführt, die Spülbecken kleidete man mit Duranablech aus. Alhambra: "Das Lied ist aus" mit Liane Haidt und Willy Forst. Lu-Li: "Rosenmontag" mit Lien Deyers und Karl Ludwig Diehl. Weltspiegel: "Die Lüge der Nina Petrowna" mit Brigitte Helm und Franz Lederer. Donnerstag, 16. Juli 1931 Im neuen Fürther Krankenhaus war man hinsichtlich der Wascheinrichtungen mit zwei Modellen ausgekommen. Alle Waschtische waren frei vor der Wand montiert. So entstand zwischen Waschtischplatte und Wand keine Schmutzfuge. Spuckbecken gab es nur in der Abteilung für Lungenkranke sowie auf den Fluren. In den Bädern waren gusseiserne Einbauwannen in säurefester Ausführung verbaut, einzelne Badezimmer verfügten auch über Bidets. In den Fluren waren auch Trinkbrunnen aufgestellt. Zur Eröffnung des neuen Fürther Krankenhauses gingen bei der Stadt Fürth diverse Stiftungen ein. So schenkte Optiker Röß dem Krankenhaus ein großes Silberthermometer, Optiker Thäter ein
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