Haltestellen gab es keine. Man musste dem Kutscher den Haltewunsch zurufen. Aufgrund des stetig großen Andranges stellte man schon nach wenigen Tagen von einem 12- auf einen 6Minuten-Takt um. Feuer in der Förstermühle: Wahrscheinlich durch Selbstentzündung des Getreides entstand am Sonntag gegen 17.30 Uhr in dem massiven Gebäude an der Maxbrücke ein Großfeuer. Bei der Brandbekämpfung durch Mühlenarbeiter kam es zu einer Explosion, die das Feuer weiter entfachte. Die herbeigerufene Fürther Feuerwehr hatte den Brand erst gegen 20 Uhr unter Kontrolle. 5 Schlauchleitungen mit etwa 500 m Länge mussten gelegt werden. Mühlenbesitzer Förster sowie ein Arbeiter wurden bei der Explosion verletzt. Die Straßenbahn verkehrte während der Brandbekämpfung nur bis zur Haltestelle Maxbrücke. Dienstag, 25. August 1931 Mit Anzeigen in der NZ bat Tanzlehrer Carl Streng um Buchung seiner im September beginnenden Tanzkurse in den Räumen Johannisstraße 9 in Fürth. Schon jetzt machten die Fürther Friseure mobil: Da der Heilige Abend in diesem Jahr auf einen Donnerstag fiel und die Friseure am Montag allgemein Ruhetag hatten, bat man die Stadt Fürth um Erlaubnis, an einem der zusammenhängend freien Tage wenigstens drei Stunden lang die Offenhaltung der Friseursalons zu gestatten. Die Stadtverwaltung wollte den Vorschlag prüfen und wandte sich damit an die Bezirksregierung. Die SpVgg besiegte bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 2000 Zuschauern den FC Schweinfurt 05 mit 3:0. Tore für Fürth durch Frank und Hecht (2). Weltspiegel: "Der Jäger von der Riss" mit Grit Haid und Ernst Martens. Mittwoch, 26. August 1931 Es wurde völkischer: Zweimal hatten die "Jung-Bayern" ihre Veranstaltung am Bismarckturm auf der Hardhöhe wegen ungünstiger Wettervorhersage verschoben. Am letzten Sonntag riskierten sie die Abhaltung trotz zweifelhafter Witterung. Viel Fürther Publikum erfreute sich an "schneidigen Märschen und vaterländischen Weisen". Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Straßenbahn fuhren am Dienstag sämtliche Wagen beflaggt. Die Beflaggung blieb dann wegen des in Nürnberg beginnenden Katholikentages bis einschließlich Sonntag, 30. August beibehalten. Zudem zog es viele Fürther nach Nürnberg, wo nahe dem Königstor der nun 50 Jahre alte erste Pferdebahnwagen sowie der erste elektrische Triebwagen zu bestaunen waren. Donnerstag, 27. August 1931 Trotz der ungünstigen Wirtschaftslage entschloss man sich, parallel zur Dauer der Fürther Kirchweih eine "Funkausstellung" abzuhalten. Sie sollte im großen Saal des Fürther Parkhotels abgehalten werden. Erstmals wollte man dabei neben Radios auch sogenannte "Fernsehgeräte" vorführen. Wie das städtische Betriebsamt Fürth mitteilte, war im Berichtsjahr 1930/31 die Zahl der WasserHausanschlussleitungen um 68 auf nun 3762 gestiegen. Insgesamt waren am Ende des Geschäftsjahres (31. März 1931) in Fürth 135.690 Meter Wasserrohre verlegt. Pächter Hans Fürsattel warb in Anzeigen in der NZ um den Besuch seines neu renovierten Lokals "Schwarzes Kreuz". Am 29. August eröffnete er die Karpfensaison. Es gab zu jeder Tageszeit Karpfen gebacken oder blau, aber auch Mainfische. Man warb mit einem separaten Fischzimmer für Vereine und Familien, ansonsten mit Wiener Küche. Freitag, 28. August 1931 Im Alter von 77 Jahren starb nach längerer Krankheit Zimmermeister Conrad Gieß. Er war eine stadtbekannte Persönlichkeit. Das Gießsche Haus in der Karolinenstraße war das erste Haus in dieser Straße und bildete den Anfang der aufblühenden Südstadt jenseits der Bahnlinie. Mit dem Tod verlor die kgl. priv. Schützengesellschaft ein geachtetes Ehrenmitglied, gehörte der Verstorbene doch volle 60 Jahre der Schützengesellschaft an. Gieß war auch jahrzehntelang
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