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über 5000 Teilnehmern erreichten 2230 aufgrund ihrer Leistungen eine Siegernadel. Der „Verschönerungsverein Fürth“ sorgte in der verlängerten Birkenstraße für neue Ruhebänke. Sie dienten den Spaziergängern im Fürther Stadtpark genauso wie den älteren Leuten, die „hintenrum“ nach Nürnberg liefen, als „Haltstellen“ auf ihrem Weg. Der Kurrendegesang am Samstag fand im Bereich Hornschuchpromenade und Adolf-HitlerStraße statt. Das Singen in Unterfarrnbach am Wochenende zuvor hatte einen Betrag von 53 RM und eine Reihe von Lebensmitteln erbracht. Donnerstag, 27. Juni 1935 Im Alter von 63 Jahren starb im Fürther Krankenhaus Kapellmeister Alois Eichinger. Die stadtbekannte Persönlichkeit leitete jahrelang mit Schwung und Humor die Hauskapelle im Fürther Geismannsaal. An dem überregionalen Bekanntheitsgrad des Poculators hatte Eichinger großen Anteil. Jahrelang widmete er sein musikalisches Können auch der Tanzschule Röß, so dass er bei der Fürther Jugend ebenfalls kein Fremder war. Alhambra: „Ich tanze nur für dich“ mit Joan Crawford und Clark Gable. Weltspiegel: „Carneval und Liebe“ mit Lien Deyers und Hermann Thiemig. Freitag, 28. Juni 1935 Wie die Fürther Polizeidirektion mitteilte, waren an diesem Freitag, 28. Juni, dem Tag der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles, öffentliche und geschlossene Tanzlustbarkeiten verboten. Am „Braunen Haus“ in der Nürnberger Straße 7 wurde an diesem „schwarzen Tag“ die Hakenkreuzfahne auf Halbmast aufgezogen. Die SpVgg besann sich auf ihren Ruf: Wegen der Hitze hatten sich nur einige hundert Zuschauer in den Ronhof verirrt, um das Freundschaftsspiel gegen den damals existierenden 1. FC Zirndorf zu sehen. OB Jakob in Begleitung von Staatsrat und Gauleiter Forster sahen ein standesgemäßes 8:0 zu Gunsten der SpVgg. Tore für Fürth durch Wolf, Becher, Krauß I (2), Frank (2) und Hecht (2). Samstag, 29. Juni 1935 Die sommerlichen Temperaturen sorgten für eine starke Frequenz in den Fürther Grünanlagen. Hochbetrieb herrschte insbesondere beim Rondell mit dem Springbrunnen in der Hindenburganlage (heute Adenauer-Anlage) sowie auf den Bänken rund um den Stadtparkweiher. Das Erscheinen der ersten neuen „Potackn“ auf dem Wochenmarkt sowie das sehr starke Angebot an Buttermilch führte für viele Fürther zu einem hochsommerlichen Abendessen: Kartoffeln mit Buttermilch. Rosenzeit in den Fürther Kleingärten: Die Rosenbeete in den Schrebergärten präsentierten sich in schönster Pracht, so dass die Hobbygärtner sich besonders lange in ihren Lauben aufhielten, um die ambrosischen Düfte zu genießen. Alhambra: „Dick und Doof die Wüstensöhne“ mit Oliver Hardy und Stan Laurel. Kristall-Palast: „Blutsbrüder“ (Bosniaken) mit Brigitte Horney und Attila Hörbiger. Montag, 1. Juli 1935 Das 7. Kreis-Sängerfest fand in Windsheim statt. Viele Sangesbrüder aus Fürth reisten in einem Sonderzug dazu an. Am Samstag und Sonntag prangte das Städtchen im Festschmuck. Alle eingetroffenen Vereinsführer von eingeladenen Gesangvereinen erhielten Quartierzettel für die Übernachtung. Am Sonntag kam es um 10.30 vor dem Rathaus zu einer feierlichen Kundgebung, die mit dem Schwur endete: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern.“ Um 13 Uhr zogen die Sänger in Form eines Festzuges durch Windsheim. Lebhaft begrüßt von den Teilnehmern erschien auch Fürths OB Jakob, der es sich nicht nehmen ließ, die große Fürther Abordnung mit mehr als 500 Sängern persönlich zu begrüßen. Danach wurden die Gaststätten gestürmt und einzelne Chöre glänzten mit