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Berufskundliche Ausstellung auf der Burg In der umfangreichen ..Berufskundlichen Wanderausstellung“, die vom 1. bis 10. De­ zember in der Kaiserstalhing der Burg abge­ halten wurde — wir wiesen in unserer letz­ ten Ausgabe darauf hin — konnten die Be­ sucher über etwa ICO verschiedene Berufe, die in anschaulicher und ansprechender Weise um Nachwuchs warben, Aufschluß erhalten. Sehr schön zusammengestellte Stände vertraten die einzelnen Berufsgrup­ pen. Werkstücke und Fotografien zeigten die wichtigsten Erzeugnisse und Arbeitsgänge aus deren Tätigkeitsbereichen, während Wandtafeln über Ausbildungsdauer und Auf­ stiegsmöglichkeiten Auskunft erteilten.

Da war die Landwirtschaft vertreten mit ihren Produkten, Obst, Gemüse und Blumen, da erzählten Bilder von der interessanten Arbeit der Buchbinder, Schriftsetzer und Buchdrucker. In der Abteilung für Frauen­ berufe, wie Hausgehilfin, Hauswirtschafts­ leiterin, Kindergärtnerin, Säuglingsschwe­ ster usw., konnten viele Mädchen sich Rat holen: man zeigte deren Arbeit beispiels­ weise an lebensgroßen Babypuppen.

Leckeres Backwerk und Torten in allen er­ denklichen Variationen wollten so manchen Feinschmecker für den Beruf des Kochs oder Konditors gewinnen. Sehr aufschluß­

reich -war auch die Sonderschau über den Bergbau: eine Tabelle gab unter anderem das nicht geringe Einkommen in den ver­ schiedenen Lehrjahren an. Farblichtbilder vermittelten Ausschnitte aus der anstrengen­ den und gefährlichen Arbeit der Bergleute, aber auch aus deren Freizeit im eigenen Häuschen mit eigenem Schwimmbasin! Ein zähnefletschender Leopard — natürlich aus- gestopft — und ein riesiges Löwenfell kenn­ zeichneten den Stand der Kürschner. Ein Miniaturdachstuhl ließ die Schwierigkeit der Zimmermannsarbeit ahnen, und einzelne Modelle taten die Präzision dar, mit der die Maschinenbauer zu Werke gehen müssen. Für die künstlerisch Begabten wäre das Sil­ ber-. und Goldschmiedehandwerk das rich­ tige: Die ausgestellten Gebrauchs- und Schmuckgegenstände legten ein beredtes Zeugnis davon ab, wieviel feinen Geschmack man für diese Arbeit braucht. -Kostenlos te­ lefonieren durfte man mit einem Gesprächs­ partner, der einen Meter von einem entfernt stand, wobei eine Miniaturtelefonzentrale auf Hochtouren arbeitete. Noch viele, viele Berufe waren vertreten: Schneider, Schuhmacher, Chemiefacharbei­ ter, Betonbauer, Glaser, Böttcher, Feinme­ chaniker, Optiker, Klempner, Industrie­ kaufleute, um nur einige zu nennen. Die Mädel und Jungen — Erwachsene waren weniger da — betrachteten eingehend dieses oder jenes Modell und probierten manches sogar aus, z. B. einen Opelmotor. Schließlich hatte doch der eine oder andere Zuneigung zu einem der vielen Berufe gefaßt oder war doch in seinem Berufswunsch bestärkt wor­ den. Dies war ja auch die Absicht der Aus­ stellung, und man kann sagen, sie ist ihr ausgezeichnet geglückt. bx

Besuch auf der Sternwarte

Zum Beginn des neuenJahres wünschen wir unseren

Kunden alles Gute. Wir danken Ihnen für das Ver­ trauen, das Sie uns bisher entgegenbrachten. Es wird

uns eine Ehre sein, Ihnen auch im neuen Jahre immer Kleidung zu empfehlen, die Ihnen alle Tore öffnet.

H Q P M A N N &

Wagnee IM HERZEN VON FÜRTH

Jahrgang 3/2

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Letzte Woche fand der längst geplante Be­ such der Sternwarte in Bamberg statt. Durch die freundliche Unterstützung der Eltern­ vereinigung wurde der 9. Klasse des Mäd­ chenrealgymnasiums linter Leitung von Stu­ dienprofessor Link diese Fahrt ermöglicht. Der Besuch der Sternwarte war auf 1/2 8 Uhr festgesetzt, so konnten die Schülerin­ nen also ihren Nachmittag selbst gestalten. In dem reizenden Städtchen Bamberg be­ sichtigte man die alten Bauwerke, besonders den Dom mit dem berühmten Bamberger Reiter, aber — wie könnte es anders sein —■ auch die Schaufenster der großen Geschäfte übten auf die Mädchen eine große Anzie­ hungskraft aus. Kurz vor 7 Uhr traf man sich wieder und trat den Weg zu dem etwas außerhalb ge­ legenen Observatorium an. Einer der dort tätigen Professoren führte uns durch die verschiedenen Räume der- Sternwarte und zeigte und erklärte uns die Geräte und Zeichnungen. Er ließ sich auch durch unsere vielen Fragen nicht erschöpfen. In der ei­ gentlichen Beobachtungskuppel durfte dann jede von uns den Mond in ungefähr 150­ facher Vergrößerung betrachten. Man konn­ te deutlich die Mondkrater und die Schatten erkennen. Wir hatten gehofft, noch mehr Sterne zu sehen und mußten leider hören, alle Sterne seien so weit von unserer Erde entfernt, daß man sie auch durch ein star­ kes Fernrohr nur heller, nicht deutlicher und größer sehe (die Planeten waren zu die­ ser Zeit gerade nicht sichtbar). Etwas vor 10 Uhr trat man die Heimfahrt an. chiri