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G EM EINSAM E SCHÜLERZEITUNG DER HÖHEREN SCHULEN FURTHS Oberrealschule ■ Mädchenrealgymnasium ■ Hum. Gymnasium ■ Handelsschule Fürfh NÜRNBERG-FÜRTHERl-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------S CH ü LERZEITUNG I Jahrgang 4 / Nr. 2 Dezember 1956 Preis 30 Dpf.

Schulraumnol drängt

I C ^eili n a c h f

Jeder d ritte Schüler e rh ä lt Schicht­ unterricht — Der Staat za h lt zu w en ig

(NFSZ) — In ganz Bayern, in Mün­ chen, Augsburg und auch in Nürnberg riefen die Elternvereinigungen zu Pro­ testkundgebungen gegen die Schul­ raumnot an den höheren Schulen in Bayern auf. Der bayerische Philologen­ verband hat in einer ultim ativen D enk­ schrift, der wir hier einige Inform atio­ nen entnehmen, die B ereitstellung von Geldm itteln für den W iederaufbau und den Neubau höherer Schulen gefordert. D urch die P ro te stk u n d g e b u n g en w u r­ de schlagartig erh ellt, w elch beschä­ m ende A usm aße die S chulraum not in B ay ern angenom m en hat. Die höhere Schule scheint zum S tiefkind u n se re rs v ie lg erü h m ten deutschen W irtschafts­ w u n d ers gew orden zu sein. N ach ein er U ntersuchung des b ay e ri­ schen P hilologenverbandes m üßten die bayerischen höh eren Schulen noch 10 J a h re w arten , bis nach solch „au ß er­ o rd en tlichen“ A ufw endungen w ie 8,1 M illionen DM jä h rlich die K rieg s­ schäden u nd die durch die V ernachläs­ sigung d er le tzten J a h re en tstan d en en M ißstände beseitig t w erden. H ier zum V ergleich einige Z ahlen: s e it 1949 w u r­ den fü r H ochschulen, T heater, V olks­ schulen zusam m en 104,7 M illionen DM ausgegeben, fü r h ö here Schulen n u r 9,3 M illionen (der N eubau des R ealgym na­ sium s in N ü rn b erg kostete allein schon 2,8 M illionen). T eilw eise zeigt die S chulraum not gro ­ tesk e A usw üchse. So e rh a lte n zum B ei­ spiel die 1100 S chülerinnen eines M ün­ chener M ädchenrealgym nasium s in sie­ ben (!) verschiedenen S chulhäusern U n terricht. D ie Ju n g e n einer M ün­ chener O berschule m u ß ten bis vor

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Kom m t d ie F ü nf-Tage-W oche in d e r Schulet Schule — Stiefkind des W irt­ schaftswunders W eihnachtspreisausschreiben D ynam it Zwischen z w e i Stunden H aas: „Trainieren ist alles!"

1956

LU X IN Gedanken

TENEBRI S um das Licht

„L U X IN T E N E B R IS “, Licht in der F insternis. Vor zw eita u sen d Ja h ren k a m es in die W elt, nicht als klein e K erze a u f einem angenehm d u ften d en Z w eig, sondern als Feuerbrand, als ein Glaube, d em sich ein W eltreich u n terw a rf, das sich in den T rü m m e rn dieses W eltreichs en tfa ltete u n d eine neue K u ltu r m itfo rm te. A n tik e , C hristentu m , M ittelalter, Europa, Reich K arls des G roßen . . . noch im m er trä u m en w ir davon, vo n ein em verein ig ten Europa. Das P roblem Europas w ird in die Ebene der P o litik verlagert. Das E rbe der A n tik e m o d ert in B ib lio th ek en u n d fü h r t in d en h u m anistischen B ild u n g sstä tten ein p rivileg iertes Sonderdasein. U nd der F euerbrand, das Licht, hat sich a uf den elektrisch beleuchteten C h ristb a u m gerettet. Für M in u ten g ed en ken die M assen w ieder des C h risten tu m s, sie d en ken an ein süßes K indchen u n d an eine ü b e r­ strahlende M ama. Wo bleibt der Feuerbrand, der den bolschew istischen U nglauben h in w eg feg t, der U ngarn die F reiheit gibt? kurzem noch in E rm angelung ein er T u rn h a lle in einem G asthaus tu rn en . In B ayern b esitzt n u r jed e zw eite O b er­ schule eine T urnhalle.

w en n m an die durchschnittliche V or­ k rieg sk lasse n stä rk e erreichen w ill, so­ g ar ru n d 3000 K laßzim m er zusätzlich e rste llt w erden.

E ines d e r H auptübel, das es b ish er noch nicht zu beseitigen gelang, ist der S chichtunterricht. W ir en tn eh m en d e r U ntersuchung, daß von den 136 s ta a t­ lichen h öheren L eh ran stalten in B ay ern 51 Schulen ganz oder teilw eise Schicht­ u n te rric h t haben, gem essen an der Schülerzahl sind das 28 %. 201 K lassen h aben kein eigenes K lassenzim m er: sie w an d e rn in je d e r S tu n d e in ein anderes Zim m er. Um allen K lassen ein eigenes Z im m er zu geben, m ü ß ten noch 796,

A n 98 von 132 staatlich en h öheren Schulen in B ay ern m ü ß ten — so stellt die D en k sch rift fest — B au m aßnahm en vorgenom m en w erden, d ab e i sei es n o t­ w endig, 22 S chulgebäude neu zu bauen. Um die R au m n o t an allen bayerischen h ö h eren Schulen zu beheben, h ä tte B ay ern tief in den S taatssäckel zu g rei­ fen: 447 M illionen M ark w ü rd e eine großzügige S chulbaupolitik kosten. Ist die B ildung d er Ju g en d u n serem S taa t soviel w ert? W ir w ollen es hoffen.