Alfred Louis Nathan: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 71: Zeile 71:
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
}}
}}
'''[[Vorname::Alfred]] [[Vorname::Louis]] [[Nachname::Nathan]]''' (geb. [[Geburtstag::8. Dezember]] [[Geburtsjahr::1870]] in [[Geburtsort::Fürth]], , gest. [[Todestag::9. Oktober]] [[Todesjahr::1922]] in [[Todesort::Bad Reichenhall]]) war [[Beruf::Rechtsanwalt]], [[Beruf::Königlich Bayerischer Geheimer Hofrat]], Teilhaber des Bankhauses [[Nathan & Co]] in Fürth und ein großer [[Beruf::Stifter]] für Fürth und Bad Reichenhall.
'''[[Vorname::Alfred]] [[Vorname::Louis]] [[Nachname::Nathan]]''' (geb. [[Geburtstag::8. Dezember]] [[Geburtsjahr::1870]] in [[Geburtsort::Fürth]], gest. [[Todestag::9. Oktober]] [[Todesjahr::1922]] in [[Todesort::Bad Reichenhall]]) war [[Beruf::Rechtsanwalt]], [[Beruf::Königlich Bayerischer Geheimer Hofrat]], Teilhaber des Bankhauses [[Nathan & Co]] in Fürth und ein großer [[Beruf::Stifter]] für Fürth und Bad Reichenhall.


== Leben ==
== Leben ==


[[Bild:Friedrichstraße 10.jpg|thumb|left|Alfred Nathans Geburtshaus in der [[Friedrichstraße 10]]]]
[[Bild:Friedrichstraße 10.jpg|thumb|left|Alfred Nathans Geburtshaus in der [[Friedrichstraße 10]]]]
Alfred Nathan wurde am [[8. Dezember]] [[1870]] als einziger Sohn des Bankiers [[Sigmund Nathan]] und dessen Frau [[Amalie Nathan]] in der [[Geburtsstraße::Friedrichstraße 10]] in Fürth geboren. Er besuchte die Vor- und Lateinschule in der Israelitischen Schule in der [[Mathildenstraße 7]]<ref>In: Alfred Nathan auf [https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Nathan_%28Philanthrop%29 Wikipedia]: "[...]''Er besuchte die Vorschule und die Lateinschule in der Mathildenstraße in Fürth'' [...]"</ref>  und anschließend das humanistische Gymnasium in Erlangen. Von [[1888]] bis [[1893]] studierte er in München Rechtswissenschaft. Nach dem Referendariat in Fürth, Bad Reichenhall und München ließ er sich [[1897]] in München als Rechtsanwalt nieder. Aufgrund seines schlechten gesundheitlichen Zustands zog er [[1902]] nach Bad Reichenhall, aus gleichen Gründen erfolgte die baldige Aufgabe der dortigen Kanzlei. Den Rest seines Lebens lebte er in Bad Reichenhall und Meran, wo er als Schrifsteller tätig war (z.B. siehe unten). Alfred Nathan blieb bis zu seinem Tod am [[9. Oktober]] [[1922]] in Bad Reichenhall ledig. Am [[26. Oktober]] [[1922]] schreibt die Zeitschrift ''Der Israelit'' über seinen Tod:
Alfred Nathan wurde am [[8. Dezember]] [[1870]] als einziger Sohn des Bankiers [[Sigmund Nathan]] und dessen Frau [[Amalie Nathan]] in der [[Geburtsstraße::Friedrichstraße 10]] in Fürth geboren. Er besuchte die Vor- und Lateinschule in der Israelitischen Schule in der [[Mathildenstraße 7]]<ref>In: Alfred Nathan auf [https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Nathan_%28Philanthrop%29 Wikipedia]: "[...]''Er besuchte die Vorschule und die Lateinschule in der Mathildenstraße in Fürth'' [...]"</ref>  und anschließend das humanistische Gymnasium in Erlangen. Von [[1888]] bis [[1893]] studierte er in München Rechtswissenschaft. Nach dem Referendariat in Fürth, Bad Reichenhall und München ließ er sich [[1897]] in München als Rechtsanwalt nieder. Aufgrund seines schlechten gesundheitlichen Zustands zog er [[1902]] nach Bad Reichenhall; aus gleichen Gründen erfolgte die baldige Aufgabe der dortigen Kanzlei. Den Rest seines Lebens lebte er in Bad Reichenhall und Meran, wo er als Schrifsteller tätig war (z. B. siehe unten). Alfred Nathan blieb bis zu seinem Tod am [[9. Oktober]] [[1922]] in Bad Reichenhall ledig. Am [[26. Oktober]] [[1922]] schreibt die Zeitschrift ''Der Israelit'' über seinen Tod:
: [...] ''Am 9. Oktober ist in Bad Reichenhall der bekannte Philanthrop und Wohltäter, Geheimer Hofrat Alfred Nathan, gestorben. Selbst von einfachster, schlichtester Lebensweise, streute er mit vollen Händen Wohltaten aus, verschönerte das Stadtbild seines Wohnsitzes Reichenhall und seiner Geburtsstätte Fürth und gründete daselbst hervorragende Wohlfahrtseinrichtungen. Er war Ehrenbürger beider Städte, besaß hervorragende Auszeichnungen von Fürsten und gekrönten Häuptern; Prinzregent Luitpold von Bayern überreichte ihm das große Bronzerelief von Hildebrand - eine Auszeichnung, die nur den nächsten persönlichen Freunden des Regenten zuteil wurde. Die Tagesblätter widmen dem Heimgegangenen und seinem menschenfreundlichen Wirken lange Nachrufe; der 'Reichenhaller Grenzbote' schließt den seinigen mit den Worten: 'Nun wissen die Leser, warum die Stadt an seiner Nahre trauert. Heute früh haben wir seine Leiche zum Bahnhof verbracht. Die Beerdigung wird in Fürth stattfinden. Der Stadtrat mit beiden Bürgermeistern, Bezirksamtmann Bason Hornau und viele Beamte, Bürger, und, was besonders ansprach, viele Arme gingen trauernd im Zuge. Auch die Schuljugend fehlte nicht. Veteranen, Krieger- und sonstige Vereine erwiesen ihrem Ehrenmitglied die letzten Ehren mit Fahnen. Leichter Regen fiel. Die Berge, die er so sehr geliebt, trauerten. Die Stadtkapelle spielte Trauermärsche; die dumpfen Klänge der Trommeln begleiteten den Zug. Der Heimgegangene hatte sich alle äußeren Ehren verbeten und wollte still, wie er gelebt, begraben sein.'' [...]'<ref>Aus: ''Der Israelit'' vom 26. Oktober 1922; In: ''[http://www.alemannia-judaica.de/fuerth_personen.htm#Zum%20Tod%20des%20Philanthropen%20und%20Wohlt%C3%A4ter%20Alfred%20Nathan%20%281922%29%C2%A0 Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde]'' auf [http://www.alemannia-judaica.de www.alemannia-judaica.de]</ref>.
:"''Am 9. Oktober ist in Bad Reichenhall der bekannte Philanthrop und Wohltäter, Geheimer Hofrat Alfred Nathan, gestorben. Selbst von einfachster, schlichtester Lebensweise, streute er mit vollen Händen Wohltaten aus, verschönerte das Stadtbild seines Wohnsitzes Reichenhall und seiner Geburtsstätte Fürth und gründete daselbst hervorragende Wohlfahrtseinrichtungen. Er war Ehrenbürger beider Städte, besaß hervorragende Auszeichnungen von Fürsten und gekrönten Häuptern; Prinzregent Luitpold von Bayern überreichte ihm das große Bronzerelief von Hildebrand - eine Auszeichnung, die nur den nächsten persönlichen Freunden des Regenten zuteil wurde. Die Tagesblätter widmen dem Heimgegangenen und seinem menschenfreundlichen Wirken lange Nachrufe; der 'Reichenhaller Grenzbote' schließt den seinigen mit den Worten: 'Nun wissen die Leser, warum die Stadt an seiner Nahre trauert. Heute früh haben wir seine Leiche zum Bahnhof verbracht. Die Beerdigung wird in Fürth stattfinden. Der Stadtrat mit beiden Bürgermeistern, Bezirksamtmann Bason Hornau und viele Beamte, Bürger, und, was besonders ansprach, viele Arme gingen trauernd im Zuge. Auch die Schuljugend fehlte nicht. Veteranen, Krieger- und sonstige Vereine erwiesen ihrem Ehrenmitglied die letzten Ehren mit Fahnen. Leichter Regen fiel. Die Berge, die er so sehr geliebt, trauerten. Die Stadtkapelle spielte Trauermärsche; die dumpfen Klänge der Trommeln begleiteten den Zug. Der Heimgegangene hatte sich alle äußeren Ehren verbeten und wollte still, wie er gelebt, begraben sein.''"<ref>Aus: ''Der Israelit'' vom 26. Oktober 1922; In: ''[http://www.alemannia-judaica.de/fuerth_personen.htm#Zum%20Tod%20des%20Philanthropen%20und%20Wohlt%C3%A4ter%20Alfred%20Nathan%20%281922%29%C2%A0 Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde]'' auf [http://www.alemannia-judaica.de www.alemannia-judaica.de]</ref>


Sein Grab befindet sich auf dem [[Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]], allerdings wurde es ''geschändet'', sodasss nur noch der Grabstein zu sehen ist.
Sein Grab befindet sich auf dem [[Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]], allerdings wurde es ''geschändet'', sodasss nur noch der Grabstein zu sehen ist.
Zeile 90: Zeile 90:


Er dichtete zu seinen Stiftungen einmal:
Er dichtete zu seinen Stiftungen einmal:


: ''"Dem blinden Zufall danke ich die Gaben,''
: ''"Dem blinden Zufall danke ich die Gaben,''
Zeile 106: Zeile 105:
[[Bild:Heimatbilder - Gedichte eines treuen Fürther (Buch).jpg|thumb|150px|right|Gedichtband Nathans von 1917]]
[[Bild:Heimatbilder - Gedichte eines treuen Fürther (Buch).jpg|thumb|150px|right|Gedichtband Nathans von 1917]]
Alfred Nathan liebte seine Heimatstadt, er konnte aber aus gesundheitlichen Gründen die meiste Zeit nicht in ihr leben. Nathan bedichtete sein Fürth:
Alfred Nathan liebte seine Heimatstadt, er konnte aber aus gesundheitlichen Gründen die meiste Zeit nicht in ihr leben. Nathan bedichtete sein Fürth:


: ''"Nach Dir und Deinen teuren Stätten''
: ''"Nach Dir und Deinen teuren Stätten''
Zeile 128: Zeile 126:
* Nathan, Alfred: [[Heimatbilder - Gedichte eines treuen Fürther (Buch)|Heimatbilder - Gedichte eines treuen Fürther]], [[1917]]. - 54 S.  
* Nathan, Alfred: [[Heimatbilder - Gedichte eines treuen Fürther (Buch)|Heimatbilder - Gedichte eines treuen Fürther]], [[1917]]. - 54 S.  
* Nathan, Alfred: [[An Rednitz und Pegnitz (Buch)|An Rednitz und Pegnitz: Ernstes und Heiteres in Versen]]. Fürth: Druck von [[Albrecht Schröder's Buchdruckerei]] [[1918]].
* Nathan, Alfred: [[An Rednitz und Pegnitz (Buch)|An Rednitz und Pegnitz: Ernstes und Heiteres in Versen]]. Fürth: Druck von [[Albrecht Schröder's Buchdruckerei]] [[1918]].
* Künzel, Horst: ''Philanthropie und Lyrik. Nachdrücklicher Hinweis auf Alfred Nathans Gedichte''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1990/3, S.66 - 75
* Künzel, Horst: ''Philanthropie und Lyrik. Nachdrücklicher Hinweis auf Alfred Nathans Gedichte''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1990/3, S. 66 - 75
* [[Nathanstift und Frauenklinik in Fürth (Buch)|Nathanstift und Frauenklinik in Fürth]], [[Kamran Salimi]] (Herausgeber; Klinikum Fürth), Fürth, [[2010]]
* [[Nathanstift und Frauenklinik in Fürth (Buch)|Nathanstift und Frauenklinik in Fürth]], [[Kamran Salimi]] (Herausgeber; Klinikum Fürth), Fürth, [[2010]]
* {{BuchQuelle|Fürth im 19. Jahrhundert (Buch)|Seite=98ff}}
* {{BuchQuelle|Fürth im 19. Jahrhundert (Buch)|Seite=98 ff}}


==Siehe auch==
==Siehe auch==
23.813

Bearbeitungen