Quecksilber: Unterschied zwischen den Versionen

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Quecksilber war relativ leicht zu verarbeiten, rief aber bei den Arbeitern schwere Gesundheitsschäden hervor. Erkrankungen des Magens, Schwindel, Kopfschmerz, „Ameisenkriechen“ in den Gliedern bis hin zur völligen Zerrüttung des Nervensystems („Mercurialismus“).
Quecksilber war relativ leicht zu verarbeiten, rief aber bei den Arbeitern schwere Gesundheitsschäden hervor. Erkrankungen des Magens, Schwindel, Kopfschmerz, „Ameisenkriechen“ in den Gliedern bis hin zur völligen Zerrüttung des Nervensystems („Mercurialismus“).


Seit [[1847]] gab es zwar Arbeitsschutzvorschriften: kurze Arbeitszeiten, niedrige Raumtemperaturen, gute Raumlüftung und Baden nach der Arbeit. Aber die Lebenserwartung der Arbeiter war trotzdem weiterhin sehr gering. Weil die Spiegel häufig in Heimarbeit, z.B. auf dem Küchentisch hergestellt wurden, erkrankten ganze Familien.
Seit [[1847]] gab es zwar Arbeitsschutzvorschriften: kurze Arbeitszeiten, niedrige Raumtemperaturen, gute Raumlüftung und Baden nach der Arbeit. Aber die Lebenserwartung der Arbeiter war trotzdem weiterhin sehr gering. Weil die Spiegel zudem häufig in Heimarbeit, z.B. auf dem Küchentisch hergestellt wurden, erkrankten ganze Familien.
 
Obwohl Justus v. Liebig bereits 1835 entdeckt hatte, dass man mittels chemischer Reduktion von Silberionen durch Aldehyde einen Silberspiegel erzeugen kann und [[1854]] auf die technische Umsetzung das Patent erhielt, hat sich bis in die Achtzehnhundertsechziger Jahre an den elenden Bedingungen in der Spiegelherstellung nichts Nennenswertes verbessert.


Im Jahre [[1862]] stellte als erster der Fürther Spiegelfabrikant [[Christian Winkler]] seine Spiegelbelegung von Quecksilber auf Silberbelegung um. Aber noch [[1883]] wendeten erst ein Sechstel der Spiegelbetriebe in Fürth das neue Silberbelegungsverfahren an. Auch die Arbeiter selbst unternahmen nichts dagegen, weil es ihnen eine besseres Einkommen sicherte. Das neue Silberbelegungsverfahren setzte sich trotzdem mit der Zeit dann durch. [[1886]] wurde schließlich das Quecksilber-Verfahren verboten.
Im Jahre [[1862]] stellte als erster der Fürther Spiegelfabrikant [[Christian Winkler]] seine Spiegelbelegung von Quecksilber auf Silberbelegung um. Aber noch [[1883]] wendeten erst ein Sechstel der Spiegelbetriebe in Fürth das neue Silberbelegungsverfahren an. Auch die Arbeiter selbst unternahmen nichts dagegen, weil es ihnen eine besseres Einkommen sicherte. Das neue Silberbelegungsverfahren setzte sich trotzdem mit der Zeit dann durch. [[1886]] wurde schließlich das Quecksilber-Verfahren verboten.