Walter Herz: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Person}}'''Walter Herz''' (geb. [[Geburtstag::15. April]] [[Geburtsjahr::1910]] in [[Fürth]]; ermordet [[Todestag::7. Oktober]] [[Todesjahr::1942]] in [[Todesort::Hartheim]]) war [[Beruf::Student]] und [[Fiorda|jüdischer]] Widerstandskämper gegen die Nazi-Dikatur.  
{{Person
|Vorname=Walter
|Nachname=Herz
|Geschlecht=männlich
|Geburtstag=15. April
|Geburtsjahr=1910
|Geburtsort=Fürth
|Todestag=7. Oktober
|Todesjahr=1942
|Todesort=Hartheim
|Beruf=Student
}}
'''Walter Herz''' (geb. [[15. April]] [[1910]] in [[Fürth]]; ermordet [[7. Oktober]] [[1942]] in [[Todesort::Hartheim]]) war [[Beruf::Student]] und [[Fiorda|jüdischer]] Widerstandskämper gegen die Nazi-Dikatur.  


== Leben und Studium ==
== Leben und Studium ==
''„Mein im Konzentrationslager Dachau ums Leben gekommener Ehemann Walter Herz, geb. 15.04.1910 Fürth/Bayern, hat in den Jahren 1929–1933 Jura und Nationalökonomie studiert. Er legte im Jahre 1933 bereits unter für jüdische Kandidaten erschwerten Bedingungen sein Referendarexamen in Berlin ab. Jedoch wurden ihm weitere Ausbildung, Anstellung im Staatsdienst und damit überhaupt jegliche Erwerbstätigkeit im Anschluss an sein juristisches Studium unmöglich gemacht durch die nationalsozialistischen Rassengesetze…“<ref>*Archiv des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Abteilung I – Entschädigungsbehörde, Akte 63.950 Walter Herz Blatt E8,E15. zitiert nach „Versteinerte Spuren Zur Erinnerung an ehemalige jüdische Studierende der Friedrich –Wilhelms -Universität“, Berlin 2010</ref>'', so schildert Hanna Herz, geb. Levy, der Berliner Entschädigungsbehörde im Jahr 1956 das Schicksal ihres Mannes.
''„Mein im Konzentrationslager Dachau ums Leben gekommener Ehemann Walter Herz, geb. 15.04.1910 Fürth/Bayern, hat in den Jahren 1929–1933 Jura und Nationalökonomie studiert. Er legte im Jahre 1933 bereits unter für jüdische Kandidaten erschwerten Bedingungen sein Referendarexamen in Berlin ab. Jedoch wurden ihm weitere Ausbildung, Anstellung im Staatsdienst und damit überhaupt jegliche Erwerbstätigkeit im Anschluss an sein juristisches Studium unmöglich gemacht durch die nationalsozialistischen Rassengesetze…“<ref>*Archiv des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Abteilung I – Entschädigungsbehörde, Akte 63.950 Walter Herz Blatt E8,E15. zitiert nach „Versteinerte Spuren Zur Erinnerung an ehemalige jüdische Studierende der Friedrich –Wilhelms -Universität“, Berlin 2010</ref>'', so schildert Hanna Herz, geb. Levy, der Berliner Entschädigungsbehörde im Jahr 1956 das Schicksal ihres Mannes.


Walter Herz zog 1926 mit seinen Eltern nach Gelsenkirchen. Sein Vater war Teilhaber des Herrengarderobenmaßgeschäfts Gebr. Rose & Fritz Beck in der damaligen Weinstr. 7 in Fürth.<ref>Gisela Naomi Blume ," Zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden", Fürth, 1997 Seite 180</ref>. Bis 1932 studierte Walter Herz in Berlin Jura. Seit 1923 war er Mitglied der „Kameraden“, einem deutsch-jüdischem Wanderbund. Hier lernten sich auch Hanna Levy und Walter Herz kennen. Nach Auseinandersetzungen über die politische Ausrichtung des Wanderbundes, wurden sie 1927 mit der Gruppe „Schwarzer Haufen“ ausgeschlossen.  Der „Schwarze Haufen“ verstand sich als radikalste, nichtzionistische Variante der jüdischen Jugendbewegung.<ref>Bergbauer, Kurt, Schüler-Springorum, Stefanie "Wir sind jung, die Welt ist offen", eine jüdische Jugendgruppe im 20. Jahrhundert, Berlin 2002 Seite 40.</ref>
Walter Herz zog [[1926]] mit seinen Eltern nach Gelsenkirchen. Sein Vater war Teilhaber des Herrengarderobenmaßgeschäfts Gebr. Rose & Fritz Beck in der damaligen Weinstr. 7 in Fürth.<ref>Gisela Naomi Blume ," Zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Fürther Juden", Fürth, 1997 Seite 180</ref>. Bis 1932 studierte Walter Herz in Berlin Jura. Seit [[1923]] war er Mitglied der „Kameraden“, einem deutsch-jüdischem Wanderbund. Hier lernten sich auch Hanna Levy und Walter Herz kennen. Nach Auseinandersetzungen über die politische Ausrichtung des Wanderbundes, wurden sie 1927 mit der Gruppe „Schwarzer Haufen“ ausgeschlossen.  Der „Schwarze Haufen“ verstand sich als radikalste, nichtzionistische Variante der jüdischen Jugendbewegung.<ref>Bergbauer, Kurt, Schüler-Springorum, Stefanie "Wir sind jung, die Welt ist offen", eine jüdische Jugendgruppe im 20. Jahrhundert, Berlin 2002 Seite 40.</ref>


Weil jüdische Studenten seit dem 15. Dezember 1933 nicht mehr zu akademischen Prüfungen zugelassen wurden, konnte Walter Herz das zweite Staatsexamen nicht mehr ablegen. Auch Hanna Levy musste ihr Studium abbrechen. Um Geld zu verdienen, begann Walter Herz im Herbst 1933 eine Lehre als Maschinenschlosser, die er noch abschließen konnte. Am 12. August 1935 heirateten Hanna und Walter  1936 zog Hannas Mutter, Frida Levy, aus Wuppertal zu den beiden in die Eislebener Straße 7 nach Berlin. Drei Geschwister Hannas waren schon im Exil und die zurück gebliebene Familie wollte gemeinsam die Auswanderung vorbereiten<ref>Frida-Levy-Gesamtschule Essen (Hrsg.): Frida Levy, 2. Auflage September 2006 Essen, S. 43</ref>.
Weil jüdische Studenten seit dem 15. Dezember 1933 nicht mehr zu akademischen Prüfungen zugelassen wurden, konnte Walter Herz das zweite Staatsexamen nicht mehr ablegen. Auch Hanna Levy musste ihr Studium abbrechen. Um Geld zu verdienen, begann Walter Herz im Herbst 1933 eine Lehre als Maschinenschlosser, die er noch abschließen konnte. Am 12. August 1935 heirateten Hanna und Walter  1936 zog Hannas Mutter, Frida Levy, aus Wuppertal zu den beiden in die Eislebener Straße 7 nach Berlin. Drei Geschwister Hannas waren schon im Exil und die zurück gebliebene Familie wollte gemeinsam die Auswanderung vorbereiten<ref>Frida-Levy-Gesamtschule Essen (Hrsg.): Frida Levy, 2. Auflage September 2006 Essen, S. 43</ref>.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
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