Kirche St. Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hochaltar ==
== Hochaltar ==
[[Bild:St.Peter und Paul Hochaltar.jpg|thumb|left|Geschlossener Hochaltar]]
[[Bild:St.Peter und Paul Hochaltar.jpg|thumb|right|Geöffneter Hochaltar]]
Im Chor steht ein spätgotischer Flügelaltar um [[1490]]/[[1500]], der vermutlich in einer Nürnberger Werkstatt entstand. [[1884]] wurde er von F. W. Wanderer mit neugotischem Aufbau versehen. Mittig stehen die Evangelisten Johannes, Matthäus und Markus. Auf den Flügeln sind in geöffnetem Zustand Petrus und Sebald, im geschlossenen Tafelbilder der Heiligen Lorenz und Stephanus zu sehen. Erwähnenswert ist auch <br />  
Den Hochaltar im Chor der Kirche St. Peter und Paul vermutet kaum jemand beim ersten Anblick als eine Komposition des Historismus. Als solche wurde er aber erst bei der großen, historistischen Kirchenrenovierung 1859/60 von dem Leiter der Kunstgewerbeschule Nürnbergs - dem Vorläufer der heutigen Akademie der Bildenden Künste - August von Kreling geschaffen.<br />
Dieser verstand es einen steif und schematisch wirkenden Entwurf aus dem Jahres [[1839]] für den Poppenreuther Hochaltar zu überbieten.
Kreling stellte nämlich eine bereits an der Südostwand des Kirchenschiffes existierende Kreuzigungsgruppe in ein filigranes Gesprenge mit feingliedrigen Fialen über den spätgotischen Flügelaltar.
* Die [[Poppenreuther Kreuzigungsgruppe]] entstand zwischen [[1445]] und [[1450]] und ist das älteste Teil im Altar.
* Das [[Poppenreuther Flügelretabel]] hat seinen  Ursprung um [[1518]] in einer Nürnberger Werkstatt.
 
Mit dem verbindenden Gesprenge schuf Kreling einen Hochaltar, der auf den ersten Blick wie ein idealtypischer gotischer Altar wirkt.<br />
Bestärkt wird dieser Eindruck auch durch eine Predella, die dieser Formensprache angepasst ist. In dem 1839er Entwurf war die Predella noch als Tafelwerk mit einer neunfachen Spitzbogenarkade vorgesehen, in deren Scheitelpunkt ein offener Dreipassbogen das Innere ornamental ausschmückt. Bekrönt sollte jenes Feld mit einem reliefartig ausgebildeten Rankwerk als Übergang zum Retabel werden. Diese rein dekorative Gestaltung hatte offensichtlich nur die Absicht, das Flügelretabel besser zur Geltung zu bringen.<br />
Dagegen gibt die Krelingsche Ausführung der Predella die Form eines Reliqienschreines. Das eröffnete im ausgehenden 20. Jahrhundert dann die Möglichkeit einer figuralen Predellagestaltung (siehe die [[Die Predella-Plastik im Poppenreuther Altar|Predella-Plastik]] von Heinz Heiber).
 
In dem Flügelretabel stehen mittig drei Figuren, die oft fälschlich als die Evangelisten Johannes, Matthäus und Markus interpretiert wurden. Diese Deutung geht auf Paulus Ewald zurück, der dies in seiner „[[Geschichte der Pfarrei Poppenreuth]]" <ref>„Geschichte der Pfarrei Poppenreuth - von den ältesten Zeiten bis jetzt”, Nürnberg 1831, Seite 70</ref>  den Lesern anbietet. Unzählige Male wurde diese Deutung seither abgeschrieben, ohne je einer näheren Kontrolle und Überprüfung nachvollzogen worden zu sein. <br />
Zweifel gab es daran schon immer aufgrund der willkürlichen Evanglistenauswahl. Während der Kirchenrenovierung 2014 bestätigte eine umfangreiche Altarreinigung diese Skepsis und konnte nachweisen, dass es sich hier um den verschollen geglaubten [[Poppenreuther Flügelretabel|Pestaltar des Sebastianspitals]] in Nürnberg handelt <ref> Christian Schmidt-Scheer, [[Nota Bene (NB)]], Seite 44 ff </ref>.
 
Auf den Flügeln des Retabels sind in geöffnetem Zustand Petrus und Sebaldus, im geschlossenen Zustand Laurentius und Stephanus und im Standtafelbild links St. Martin und rechts St. Michael zu sehen.
 
==Einzelnachweise==
<references />
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