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Die bäuerliche Prägung Fürths bestimmte lange das Stadtbild, ehe im 16. Jahrhundert das Handwerk und die Gewerbetreibenden im Ortsbild dominanter wurden. Diese Entwicklung ging einher mit der Ansiedlung von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden und Frankreich und dem Zuzug von Juden, deren Ansiedlung u. a. in Nürnberg untersagt war. Letzteres war zumindest von dem Bamberger Domprobst und dem Ansbacher Marktgraf gewünscht bzw. bewusst als Ansiedlungspolitik betrieben worden, um z. B. die Einnahmen von Schutzgeldzahlungen zu erhöhen oder das Wachstum des Ortes durch Handel zu fördern.<ref name="Windsbacher">Bernd Windsbacher: Geschichte der Stadt Fürth, C. H. Beck, München, 2007, S. 31</ref> | Die bäuerliche Prägung Fürths bestimmte lange das Stadtbild, ehe im 16. Jahrhundert das [[Handwerk in Fürth|Handwerk]] und die Gewerbetreibenden im Ortsbild dominanter wurden. Diese Entwicklung ging einher mit der Ansiedlung von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden und Frankreich und dem Zuzug von Juden, deren Ansiedlung u. a. in Nürnberg untersagt war. Letzteres war zumindest von dem Bamberger Domprobst und dem Ansbacher Marktgraf gewünscht bzw. bewusst als Ansiedlungspolitik betrieben worden, um z. B. die Einnahmen von Schutzgeldzahlungen zu erhöhen oder das Wachstum des Ortes durch Handel zu fördern.<ref name="Windsbacher">Bernd Windsbacher: Geschichte der Stadt Fürth, C. H. Beck, München, 2007, S. 31</ref> | ||
Steinerne Zeitzeugen der bäuerlich geprägten Zeit sind heute noch die bestehenden Bauernhöfe, z. B. im Bereich der [[Gustavstraße]] der [[Rednitzhof|Rednitz]]- und [[Traubenhof]]. Mit den Zuwanderungswellen kamen ebenfalls neue Gewerbearten und Berufsgruppen nach Fürth, so z. B. die Gewerbearten der Gieß- und Kohlehütten sowie Messingbetriebe, Tabakanbau, Uhr- und Brillenmacher. Am förderlichsten für das Wirtschaftsleben war, insbesondere im 18. Jahrhundert, die Konkurrenz zu Nürnberg. Durch eine restriktive Auslegung der Zunftordnung wurde sowohl den Juden als auch vielen anderen | Steinerne Zeitzeugen der bäuerlich geprägten Zeit sind heute noch die bestehenden Bauernhöfe, z. B. im Bereich der [[Gustavstraße]] der [[Rednitzhof|Rednitz]]- und [[Traubenhof]]. Mit den Zuwanderungswellen kamen ebenfalls neue Gewerbearten und Berufsgruppen nach Fürth, so z. B. die Gewerbearten der Gieß- und Kohlehütten sowie Messingbetriebe, Tabakanbau, Uhr- und Brillenmacher. Am förderlichsten für das Wirtschaftsleben war, insbesondere im 18. Jahrhundert, die Konkurrenz zu Nürnberg. Durch eine restriktive Auslegung der Zunftordnung wurde sowohl den Juden als auch vielen anderen [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]ern die Ausübung ihrer Tätigkeit in der Reichsstadt Nürnberg untersagt, so dass diese sich in Fürth – vor den Toren Nürnbergs – ansiedelten und damit das städtische Wirtschaftsleben deutlich beförderten. Diese berufliche Verdrängung der landwirtschaftlichen Betriebe spiegelte sich auch in der Entwicklung des Gänsbergs wieder, in dem die bäuerlichen Betriebe zunehmend räumlich aus dem Siedlungskern an den Rand verdrängt wurden. | ||
[[Datei:Fürth Ansicht 1631 von Hans Bien.jpg|thumb|right|Ansicht Fürths von Norden, 1631. Hervorgehoben sind Geleitshaus u. Synagoge - die Anfänge der Bebauung am Gänsberg]] | [[Datei:Fürth Ansicht 1631 von Hans Bien.jpg|thumb|right|Ansicht Fürths von Norden, 1631. Hervorgehoben sind Geleitshaus u. Synagoge - die Anfänge der Bebauung am Gänsberg]] | ||
Siedlungskerne der Altstadt waren zunächst der [[Königshof Fürth|Königshof]] und die [[Michaeliskirche]], die sich auf der Terrasse am Zusammenfluss von [[Rednitz]] und [[Pegnitz]] befanden. Die Grenzen der mittelalterlichen Siedlung verliefen vermutlich zwischen der heutigen [[Ammonstraße]], der oberen [[Fischerberg|Fischergasse]] und [[Waagstraße|Waaggasse]]. Die genaue südliche Abgrenzung ist umstritten, lag aber vermutlich hinter der ehem. [[Synagoge]] im Bereich der heutigen [[Lilienstraße]]. | Siedlungskerne der Altstadt waren zunächst der [[Königshof Fürth|Königshof]] und die [[Michaeliskirche]], die sich auf der Terrasse am Zusammenfluss von [[Rednitz]] und [[Pegnitz]] befanden. Die Grenzen der mittelalterlichen Siedlung verliefen vermutlich zwischen der heutigen [[Ammonstraße]], der oberen [[Fischerberg|Fischergasse]] und [[Waagstraße|Waaggasse]]. Die genaue südliche Abgrenzung ist umstritten, lag aber vermutlich hinter der ehem. [[Synagoge]] im Bereich der heutigen [[Lilienstraße]]. |