Ehrenbürger(innen): Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Albert Forster]]<ref>Stadtarchiv Fürth, Bildarchiv, Bild Nr. A3443</ref>
*[[Albert Forster]]<ref>Stadtarchiv Fürth, Bildarchiv, Bild Nr. A3443</ref>
: Verleihung [[26. April]] [[1934]]
: Verleihung [[26. April]] [[1934]]
: [[Albert Forster]] wurde die Urkunde feierlich am [[28. Oktober]] [[1934]] im [[Stadttheater]] überreicht. Im Anschluss hielt Forster bei einer Massenkundgebung vor dem [[Rathaus]] eine Ansprache. Anläßlich des 40. Geburtstages Forsters im Juli [[1942]] besuchten der Bürgermeister Dr. [[Karl Häupler|Häupler]] und der berufsmäßige [[Stadtrat]] Dr. Wagner ihn im Gau Danzig, dessen Gauleiter er bereist seit [[1930]] war. Forster gab den beiden angereisten seine Ehrenbürgerurkunde von [[1934]] wieder zurück mit dem Wunsch, dass diese anders zu gestalten sei. Nach Auffassung Forsters und maßgebenden Urteilen war die Ehrenbürgerurkunde nicht besonders gut gelungen. Die Stadt beauftragte in der Folge den akademischen Maler und Kunstschreiner Hans Hemmeter aus München. Es wurde ein Urkundenschränkchen mit Intarsien (Wappen der Stadt und fränkisches Wappen) gefertigt. Darin enthalten - nunmehr auf einer Silberplatte - der Text der Urkunde von [[1934]]. Aufgrund der Arbeitsüberlastung des Künstlers dauerte die Anfertigung jedoch bis Januar [[1944]], so dass die neue Urkunde am [[26. Januar]] [[1944]] in Danzig übergeben werden konnte. Die Kosten für die neue Urkune beliefen sich auf 4.750 Reichsmark (~ ca. 18.000 Euro).
: [[Albert Forster]] wurde die Urkunde feierlich am [[28. Oktober]] [[1934]] im [[Stadttheater]] überreicht. Im Anschluss hielt Forster bei einer Massenkundgebung vor dem [[Rathaus]] eine Ansprache. Anlässlich des 40. Geburtstages Forsters im Juli [[1942]] besuchten der Bürgermeister Dr. [[Karl Häupler|Häupler]] und der berufsmäßige [[Stadtrat]] Dr. Wagner ihn im Gau Danzig, dessen Gauleiter er bereist seit [[1930]] war. Forster gab den beiden angereisten seine Ehrenbürgerurkunde von [[1934]] wieder zurück mit dem Wunsch, dass diese anders zu gestalten sei. Nach Auffassung Forsters und maßgebenden Urteilen war die Ehrenbürgerurkunde nicht besonders gut gelungen. Die Stadt beauftragte in der Folge den akademischen Maler und Kunstschreiner Hans Hemmeter aus München. Es wurde ein Urkundenschränkchen mit Intarsien (Wappen der Stadt und fränkisches Wappen) gefertigt. Darin enthalten - nunmehr auf einer Silberplatte - der Text der Urkunde von [[1934]]. Aufgrund der Arbeitsüberlastung des Künstlers dauerte die Anfertigung jedoch bis Januar [[1944]], so dass die neue Urkunde am [[26. Januar]] [[1944]] in Danzig übergeben werden konnte. Die Kosten für die neue Urkunde beliefen sich auf 4.750 Reichsmark (~ ca. 18.000 Euro).


Die Ehrenbürgerverleihung erfolgt in der Regel auf Lebenszeit. Für Kriegsverbrecher hat eine Direktive des Alliierten Kontrollrats am [[12. Oktober]] [[1946]] in Deutschland den Verlust des Ehrenbürgerrechts festgelegt, was mangels gerichtlicher Verurteilung nicht bei allen Kriegsverbrechern Anwendung finden konnte, da viele NS-Kriegsverbrecher entweder im Krieg gefallen waren bzw. sich einem gerichtlichen Verfahren durch Selbstmord entzogen und somit nicht verurteilt werden konnten, so z.B. Adolf Hitler ooder Joseph Goebbels.  
Die Ehrenbürgerverleihung erfolgt in der Regel auf Lebenszeit. Für Kriegsverbrecher hat eine Direktive des Alliierten Kontrollrats am [[12. Oktober]] [[1946]] in Deutschland den Verlust des Ehrenbürgerrechts festgelegt, was mangels gerichtlicher Verurteilung nicht bei allen Kriegsverbrechern Anwendung finden konnte, da viele NS-Kriegsverbrecher entweder im Krieg gefallen waren bzw. sich einem gerichtlichen Verfahren durch Selbstmord entzogen und somit nicht verurteilt werden konnten, so z.B. Adolf Hitler oder Joseph Goebbels.  


In Fürth wurde bereits unmittelbar nach Kriegsende reagiert. Der am [[20. April]] [[1945]] durch die Militärregierung eingesetzte kommissarische [[Oberbürgermeister]] [[Adolf Schwiening]] erlies bereits am [[20. Mai]] [[1945]] mit sofortiger Wirkung die Aberkennung aller Ehrenbürgerwürden, die in der NS-Zeit von [[1933]] bis [[1941]] verliehen wurden<ref>Stadt Archiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung „Ehrenbürger-Ernennungen“ und Stadtratsakten</ref>. Damit hatte die Stadt Fürth rascher reagiert als die Vorgaben der Direktive des Allierten Kontrolrates und der meisten anderen Städten in Deutschland.  
In Fürth wurde bereits unmittelbar nach Kriegsende reagiert. Der am [[20. April]] [[1945]] durch die Militärregierung eingesetzte kommissarische [[Oberbürgermeister]] [[Adolf Schwiening]] erlies bereits am [[20. Mai]] [[1945]] mit sofortiger Wirkung die Aberkennung aller Ehrenbürgerwürden, die in der NS-Zeit von [[1933]] bis [[1941]] verliehen wurden<ref>Stadt Archiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung „Ehrenbürger-Ernennungen“ und Stadtratsakten</ref>. Damit hatte die Stadt Fürth rascher reagiert als die Vorgaben der Direktive des Alliierten Kontrollrates und der meisten anderen Städten in Deutschland.  


Das Thema der Aberkennung der den Nazigrößen verliehenen Ehrungen beschäftigte [[1989]] die Presse. Die [[Fürther Nachrichten]] brachten vermutlich anläßlich des 100. Geburtstags Adolf Hitlers am [[20. April]] [[1989]] den Artikel „''Braune Ehrenbürger getilgt. Die Stadt hatte sofort nach dem Krieg reagiert. Jetzt Platz der Opfer im Gespräch''". Andere Städte folgten dem Beispiel und erklärten symbolisch erneut die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft, so z.B. Köln oder Gelsenkirchen. Systematisch kamen die Liste der Ehrenbürger in den meisten deutschen Städten erst durch die Wende im November [[1989]] auf den Prüfstand. Hier wurden, zunächst mit dem Fokus die ehemaligen kommunistischen Machthaber in den Städten der neuen Bundesländer zu streichen, die Listen der Ehrenbürger durchforstet, bis man mit Verwunderung feststellte, dass in vielen deutschen Städten zum Teil immernoch die NS-Größen Ehrenbürger waren bzw. nach [[1945]] nicht bewußt eine Aberkennung erfolgte.  
Das Thema der Aberkennung der den Nazigrößen verliehenen Ehrungen beschäftigte [[1989]] die Presse. Die [[Fürther Nachrichten]] brachten vermutlich anlässlich des 100. Geburtstags Adolf Hitlers am [[20. April]] [[1989]] den Artikel „''Braune Ehrenbürger getilgt. Die Stadt hatte sofort nach dem Krieg reagiert. Jetzt Platz der Opfer im Gespräch''". Andere Städte folgten dem Beispiel und erklärten symbolisch erneut die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft, so z.B. Köln oder Gelsenkirchen. Systematisch kamen die Liste der Ehrenbürger in den meisten deutschen Städten erst durch die Wende im November [[1989]] auf den Prüfstand. Hier wurden, zunächst mit dem Fokus die ehemaligen kommunistischen Machthaber in den Städten der neuen Bundesländer zu streichen, die Listen der Ehrenbürger durchforstet, bis man mit Verwunderung feststellte, dass in vielen deutschen Städten zum Teil immer noch die NS-Größen Ehrenbürger waren bzw. nach [[1945]] nicht bewusst eine Aberkennung erfolgte.  


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