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Seife 10
Bayerns schönstes uni modernstes Schulhaus B ildbericht von A lfred J. W ehner
Schönste Partie des n eu e n Schulhauses is t die k ü h n ge schw ungene H a u p t treppe, die vom K eller zum d ritte n Stock fü h rt. D ie Zw ischendecken sind m it schalldäm pfen dem B elag v erse hen, ebenso die S tu fen, au f denen m an fa st geräuschlos geht. D er m oderne S til des H auses fin d et A n tw o rt im Z eich en u n terrich t: im Bild links sehen w ir A rb eiten eines V iertklässers.
Kein Versicherungspalast, kein m o d ern er V erw altungsbau, son d ern eine Schule ist es, fü r die d er F re ista a t B ayern 2,8 M illionen M ark ausgegeben hat. Sie ste h t in N ürnberg, L andauergasse, h eiß t R ealgym nasium und b eh e rb erg t ü b er 1000 Schüler und S chülerinnen. F a st genau eineinhalb J a h re d a u e rte die B auzeit — vom ersten S patenstich am 18. M ärz 1955 bis zu r feierlichen E rö ffn u n g am 11. S ep tem b er 1956.
H elle Klassenzimmer, m oderne B änke un d Tische, in den en m an angenehm sitzt, K lim aan lag e in jedem R aum und in allen G ängen: w e r m öchte h ie r nicht in die Schule gehen? Im Bild oben ein Blick in den C hem ie-U bungsraum , links sehen w ir einen A usschnitt aus dem A u fe n th a ltsrau m fü r Schüler. W er Z w i schenstunden hat, w er als B ahnschüler w arte n m uß, d er k a n n h ie r bleiben, solange es ihm gefällt. D ie hübschen S tühlchen sind w ohl in e rste r L inie fü r die U n terk lässer gedacht (dam it die ä lte re n Schüler nicht in V ersuchung kom m en, h ie r Schaf köpf zu spielen!)
Einige S tim m en zum neuen Schulhaus (von links nach rechts) — H au sh e rr Ober studiendirektor Dr. Walter Kluge: „Zum ersten m al erleb e ich, daß Schüler nach U nterrich tsen d e freiw illig in d er Schule bleiben w ollen, um im A u fe n th a ltsrau m noch ein w enig zu p la u d e rn !“ — Hausverwalter Johann Breinbauer, v e ra n t w ortlich fü r ü b e r 130 R äum e und 6000 Q u ad ratm eter Putzfläche: „Die Schüler geben je tz t a u f ih re neue Schule von selbst ach t“. — Heizer Ludwig Breinbauer: „M it d e r neuen W arm w asserheizung a rb e ite t es sich viel leich ter“. — Schul sprecher Gerhard Katzmeier: „Die m odernen R äum e sind prim a, die A u sstattu n g ausgezeichnet. In einem solchem G ebäude ist m an g ern Schüler!“
Zweckmäßigkeit und O rdnung d rü ck t d ie durch viele große F en ste r sa u b e r gegliederte F as sade der Schule aus. Je d es K lassenzim m e r ist h ell und freundlich. Die Zei chensäle im o b er ste n Stock hab en Z ugang zu ein er durchgehenden V e ra n d a m it S onnen dach und einem h errlich en Blick auf die T ürm e von S a n k t L orenz und S an k t Sebald.
Im Zeichensaal w ird in G ruppen ge arb eitet, je nach G eschm acksrichtung u n d T alent. H ier v ersu ch t ein Schüler, den ein g erü steten L äu fer S chlagturm aufzuzeichnen. — T rad itio n u n d F o rt sch ritt: in B ay ern s schönster Schule friedlich vereint.