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Severinus PaIIhamer,der Berliner Bankier,im übrigen ein finanzmann von solider alter schule,wurde aufgefordert,eine geschichte vom spa ren zu erzählen.Da es sommer war und der alte herr sich sich in ei ner bowle trinkenden und mithin schwebenden gesellschaft befand,fiel es seinem talent nicht schwer.wieder einmal den schalk zu spielen. Seine fast taube frau saß zwar lächelnd,sonst aber teilnahmslos ne ben ihm,das obligate hörrohr in der hand und die ewig frierenden füs se in filzenen pantoffeln. Doch während der geschichte,die der bankier augenzwinkernd zum besten gab,guckte er unentwegt den Steglitzer gerichtsrat von Pannwitz und dessen gattin an,bei deren liebreiz auch andere äugen gerne verweil ten."Ick kannte mal",so begann der herr bankier Pallhammer,indes er schmauchend an seiner Zigarre zog,"also ick kannte mal ’n junges ehepaar,dessen name ja nischt zur sache tut.Un det junge paar,das so ’n richtijet turteltaubendasein führte,det war so närrisch valiebt, daß die beiden schon bald nach der hochzeit ’ne Sparbüchse auf den tisch stellten.Sie werden et mir kaum jlauben:Bei jedem kuß,den sich die af fen gaben,zahlten sie einen jroschen in die dose.Tjawoll,die beiden konnten nicht schnell jenug reich werden.-Aber eines tages kriegten die turteltauben doch den ersten krach.Also herrschaften,der krach war so erheblich,daß i'ck per telefon als Schiedsrichter herbeijeru fen wurde.Mitten mang die nacht.Zwee stunden lang hatte die junge frau schon ihren mann mit kamel,schafsnase,trampeltier und anderen or namenten traktiert.Und er,dieser kavalier,er war seiner holden nischt schuldig jeblieben,da er immer noch kosenamen wie jewitterzieje und olle löffeljans zu versenden hatte.-Kurz und jut:Die eheleute konnten sich nicht einig werden,wofür nu det jesparte jeld verwendet werden sollte.Darum ging es, darum allein. Sie plädierte für ’n neues kleid, er für eine reise nach Venedig.- Und det ende vom lied? Ick nahm det jesparte moos an mich,legte es zinsbringend an und sagte als oller kompromiß-esel: Küßt euch weiter,jedesmal für ’nen jroschen.Un wenn jenug zusammen ist,dann macht die reise mite inander,aber jeder i n ’ner neuen kluft.Is det nu klar? - Leider wurde nischt daraus.Nee,ei wat: Als det erste kind kam,da warense froh, bei mir wat auf der hohen kan te lijen zu haben!" Das also war die spargeschichte, die herr bankier Severinus Pallham mer zu erzählen wußte. Der augenzwinkernde schalk zog noch einmal kraf tig an seiner Pelix-Brasil, naschte ferner am bowlenglas,dann meinte er kleinlaut:"So, un nu is ’n anderer dran." Worauf sich der gerichtsrat Ewald von Pannwitz - zum erröten seiner liebreizenden frau Diana geb. Duplessis - vom stuhl erhob,ans glas pochte und -ping-ping-ping- zu sprechen begann: "Meine lieben und sehr verehrten! Nachdem unser väterlicher freund und ratgeber soeben meine frau und mich in so charmanter weise zu blamieren beliebte, möch te ich diesem rhetorischen freibeuter nichts schuldig bleiben. Stellen Sie sich vor: Dieser vogel raucht pro woche eine fünfzigerkiste PelixBrasil leer. In jeder einsamen sonntagsfrühe, wenn die frische pakkung bereits in angebrochenem zustand auf dem Schreibtisch steht.pizscht sich seine liebe frau Adele heimlich heran,klaut unbemerkt eine - eine einzige - der mit einer bauchbinde versehenen Zigarren und legt sie sorgfältig in eine leere Schachtel, die sich im geheimfach ihres damen Zimmers befindet. Auf diese weise bekommt die wegen ihrer Sparsamkeitzu rühmende dame an jedem jahresende wieder eine volle fünfzigerkiste zusammen, die ihr gatte mit entzücken, wenn auch ahnungslos,unterm weih nachtsbaum vorfindet.-Meine lieben und verehrten,sehen Sie,das allei" ist nicht nur ein musterbeispiel von geradezu klassischer Sparsamkeit, die sich an jedem jahresende wunderbar verzinst, es ist auch ein vorzüg liches exempel von weiblicher list, wie es jede bewunderung verdient . Darum bitte ich Sie, mit mir das glas zu erheben...."
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