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Röhnaufenthalt der 7. Klasse Das hauptproblem bestand darin, regentage möglichst unterhaltsam zu verbrin gen. Vormittags übernahmen diese aufgabe freundlicher weise die zwei begleiten den lehrkräfte, denen hier nochmals für ihr freizügi­ ges regiment gedankt sei. Nachmittags war es schon schwerer, aber sobald die sondermeldung "kein regen" eintraf, wurden die müden glieder bergauf und bergab bewegt. Die höchsten berge der Rhön (z.b. die Wasser­ kuppe mit 95o m ) wurden allerdings im Omnibus "be­ stiegen".Der nasse abstieg und nachfolgendes "moorer­ lebnis" sorgten jedoch da­ für, daß man nicht vollends verweichlichte.Ebenso wur­ de Fulda im regen besieh tigt. Jedoch war der be­ such in Fulda unbedingt n5 tig,da gerissene banjosei­ ten und lektiire ( im herzen der Rhön alles unbekannte gegenstände) ersetzt wer den mußten. Lediglich der kästen hier, der durch das offene fenster gehoben wur de, konnte bequemer von einer 1/4 stunde entfern ten gastwirtschaft besorgt werden. Eine gute idee war es, tonfilmapparate mitzu­ nehmen und so eine nette und unterhaltsame abwechs­ lung zu schaffen.Besonders müssen noch die zwei tage ohne regen erwähnt werden, wobei der eine fast an den sommer erinnerte und der andere ( ein sonntag ) die ehme der Rhön wenigstens bei den besuchenden eitern rettete. Wie schön es trotz dem war,merkten die genos­ sen erst, als sie am don nerstag wieder in der schu le saßen. - hs -

Bertelsmann volkslexlkon: Rhön: Mitteldeutsches getlr ge, zwischen Werra, fulda, Fränkischer Saale und Sinn; Wasserkuppe 95o m. Dem dtsch. durchschnittsbür ger mag diese angabe über die Rhön genügen,nicht aber den 3o Schülern und einer Schülerin der 7, klasse am hum. gymnasium.Ihre anerzo­ gene wiflbegierde trieb sie für 1o tage mit einem Omni­ bus in ein freizeitheim des CVJM am Kreuzberg. Sie waren zwar vom profes sor der zuständigen fakul­ tät auf ein rauhes, kühles und nasses klima vorberei tet worden, doch blieben ihnen einige Überraschungen nicht erspart.Gleich am ta­ ge der ankunft ( die fahrt fand im regen statt) konn­ ten sie auf dem gipfel des kreuzberges(mit fernsehsen­ der und 2o$igem klosterbie^ eine Schneeballschlacht ver anstalten. War der schnee auch mehr wasser als schnee, so konnte man ihn doch als solchen einwandfrei erkem nen und einige Wurfgeschos­ se bilden. Ebenso sicher wollten einige im brotauf strich am abend katzenwurst erkannt haben ( Verpflegung ansonsten gut und reichlich was von der küche aber abge stritten wurde. Weniger gut konnte man die nähere Umgebung (dunst, ne­ bel) und nach einigen Wan­ derungen die schuhe (bedarf keiner erklärung) erkennen. So wurde alles ausgeglichen bis auf die Stimmung eini ger knaben, die bis mitter­ nacht im dorf gezecht hatten und sich die nächsten tage im kartoffelschälen übten. -

John Anthony Thwaites: (Ullsteinbücher 295 -

Ich hasse die moderne kunst ! 2,40 DM)

Wenn man die bücher über die moderne kunst betrachtet,so fällt auf, daß sie alle beim leser voraussetzen, daß er schon etwas davon versteht und daß er die moderne kunst gutheißt. Es gibt indes ein buch für die völlig unbelasteten, die bekanntschaft mit der modernen kunst schließen möchten. John A. Lhwaites hat in seinem bandchen "Ich hasse die moderne kunst" (ein übrigens oft gehörter ausdruck) versucht, uns an das schaffen der zeit­ genössischen künstler heranzuführen. In einer anschaulichen spräche deutet er die für ihre stile typischen plastiken und bilder, so daß der leser an der Urteilsbildung teilnimmt.Dabei appeliert er an Sinneserfahrungen, die allen zugänglich sind und benützt leicht zu durchschauende vergleiche zu Wissenschaft Politik und dichtung. Wie er selbst im Vorwort schreibt will er lediglich die ausgangspunkte innerhalb der entwicklung auf­ zeigen und sowohl den geistigen Standpunkt, als auch die grün­ de, die den künstler veranlaßt haben die verschiedenen stil richtungen bei ihren arbeiten zu beschreiten, erklären. Jede dieser richtungen wird meist mit nur einem beispiel belegt und zwar durch den leitenden schöpfer oder den charakteristischen künstler. So entsteht ein bild der modernen kunst und ihrer entwicklung, das unbelastet von einer Vielfältigkeit an aufgefcählten künstlern und werken, leicht zu überblicken ist. Sehr klar kommt im aufbau. die dreiteilung der kunst in die konstruk tive, in die expressive und in die kunst nach dem zweiten wel£ krieg, zum ausdruck. In diesem weitgespannten bogen werden die meisten künstler in insgesamt 23 abbildungen und 4 farbtafeln präsentiert. Besonders erwähnenswert ist es, daß der autor oft künstler zitiert, mit denen er selbst gesprochen hat,wie Ko koschka, Moore, Hartung, Dubuffet, Soulage und Kricke. Im ganzen gesehen ein buch, das nahezu lückenlos die ausgang£ punkte darstellt und einen tiefen einblick in das wesen der modernen kunst gewährt. -hsHans-Jürgen Laturner: Mit der Gorch Fock auf großer fahrt (Lehmannsverlag München ln.12.-DM , brosch. 9,50 DM) Dieses lebendig geschriebene buch vermittelt dem leser alle eindrücke von leben der Offiziere, Stammbesatzung und offiziös anwärter der bundesmarine an bord des segelschulschiffes Gorch Fock während einer 6000-seemeilenreise. Der Verfasser hat die reise selbst mitgemacht und versteht es,durch die Charakteri­ sierung dreier junger leute auf ihrer begegnung mit den gewal ten von wetter,windund meer,nicht nur dem buch eine spannenecTe handlung zu geben, sondern auch jedem jungen menschen,der den gedanken erwägt den seeoffiaiersberuf zu ergreifen,einen viel­ seitigen und tiefen einblick in die grundlagen,anforderungen und auffassung dieses herrlichen berufes zu geben. Für junge und alte leser,denen die seemannssprache fremd ist, wurde das buch mit einem erschöpfenden Verzeichnis von fachaus drücken ausgestattet.Auf diese weise gestaltet und mit 17 fo­ tos versehen, ist "Mit der Gorch Fock auf großer fahrt" kein trockenes Sachbuch, sondern eine lebensnahe, humorvolle und feis selnde erzählung.

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