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Neunte Periode.

(1807—1808).

213

berg und Frankfurt a. M., Hallstraße Nr. 2 (Prokuraträger H. Löffler) begründet hat. — Friedrich Schneider, Uhrmacher, Stammvater der Kaufmann Schneider'schen Familie, war Gemeindedeputirter bei dem Verwaltungsrath. (Eger Adreßbuch S. 5.) Burger, Paul Tobias, war damals Besitzer des Brau­ hauses Rednitzstr. Nr. 10 (jetzt I. A. Seyboth gehörend. S. ebend. S. 30). In diesem Jahre verlor Fürth seine bisherige Gewerbsund Kantonfreiheit. Eine Rekrutenaushebung fand Statt, wo­ bei es zu einem unruhigen Auftritt kam, der die Flucht der Re­ kruten zur Folge hatte. Abends traf eine Kompagnie Infan­ terie von Nürnberg ein. Die Rekruten wurden aufgesucht, er­ griffen und am anderen Morgen durch das Militär, welches vor ihren Augen scharf laden mußte, nach Nürnberg abgeführt.'") — Die Errichtung von zwei Bataillonen Bürgermilitär nebst

Schützencorps erfolgte noch in diesem Jahre. Kommandeur des Regiments war C. F. F. Korte, Syndikus und Stadtgerichts­ assessor, Major des ersten Bataillons A. Schönwald, früher preußischer Husaren-Wachtmeister, Major des zweiten Bataillons Kaufmann I. A. Gebhardt. Die Fahnen bekamen als Emblem ein mit Eichenlaub umgebenes Kleeblatt. — Am 11. Oktober wurde I)r. Samuel Berlin, K. Hofrath, allgemein hochgeachteter Advokat in Ansbach, Ritter des Michaelsordens I. Klaffe, da­ hier geboren. — Um diese Zeit wurde an der Schwabacher Straße der gemeinschaftliche Brennofen der Hafner erbaut. — Das Gasthaus zu den drei Königen gehörte um diese Zeit einem Georg Fried. Reichel (damals noch unmündig), jetzt gehört das Vortheilhaft umgebaute Gasthaus Joh. Jak. Borsch. Die Be­ völkerung von Fürth betrug damals 12,705 Personen, 9688 Pro­ testanten, 334 Katholiken, 10 Reformirte und 2673 Israeliten. Die Katholiken besuchten die Pfarrkirche in Nürnberg, die Reformirten hielten sich theils zu den Gemeinden in Nürnberg, theils zur Gemeinde Erlangen. Katholiken, Protestanten und Reformirte wurden nach evangelisch-lutherischem Ritus getauft."') In diesem Jahre existirte noch die Adlerapotheke des Fried. Aug. Meier im Hause Nr. 427, jetzt Nr. 25 der Bäumenstraße. — Den 21. Februar wurde dahier geboren Pfarrer Wilhelm 1808 Löhe, der hochverdiente Begründer der Diakonissenanstalt in Neu­ endettelsau, deren segensreiche Wirksamkeit sich auch auf unsere Stadt erstreckt. — In diesem Jahre wurde offiziell Fürth als