Neunte Periode (1816 — 1817).
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Maß Braunbier kostete 8'/«, die Maß Weißbier 5 kr. Zur Minderung der Noth ließ König Maximilian mehrere hundert Scheffel Korn und Gerste zu sehr geringen Preisen aus kgl. Speichern für die Armen abgeben. Auch ließ eine Anzahl wohl habender Bürger große Quantitäten Roggen aus den Ostsee häfen herbeischaffen. Leider aber kam diese Sendung erst sehr spät an."*) — Am 28. Okt. starb der Municipalrath Johann Löhe, der sich von 1811 an bis zu seinem Tode um das Schul wesen sehr verdient gemacht hat."») — Die Gemeinde kaufte in diesem Jahre das Armen- und Hirtenhaus an der Nürnberger Straße. Zu einem interimistischen Hospitale wurde ein zu diesem Zwecke im sogenannten Panzersgarten angekauftes Wohn haus (alte Hausnummer Nr. 91) eingerichtet."') — Am 7. Februar 1817 wurde den sämmtlichen Lehrern der 1817 Volksschule eine Theuerungszulage von 726 fl. im Gesammtbetrage bewilligt.'") — Am 10. Februar wurde der Grund stein zu dem Hause des Stadtcommissärs Faber gelegt, der den Platz hiezu um 66 fl. von der Gemeinde gekauft hatte. Auf diesem Platze hatte vorher das Armen- und Hirtenhaus gestanden. — Im Februar ertrank der Schuhmachermeister Borsch und im Juni die ledige Marg. Lösel in der Pegnitz. — Am 3. März kam das erste russische Getreide an."') — Die Zahl der schul pflichtigen Kinder, die bereits bis auf 1815 gestiegen war, die Ueberfüllung der Schulzimmer (so befanden sich z. B. 228 Mäd chen in der untersten Elementarklaffe beisammen) machten einen neuen Schulbau zur dringenden Nothwendigkeit, um nur einiger maßen dem Bedürfniß Rechnung zu tragen. Es wurde daher ein neues Schulhaus auf dem alten Kirchhofe neben den so genannten Kirchenstufen, das jetzige Mädchenschulgebäude, erbaut. Bei dem tiefgehenden Grundbau stieß man auf eine außerordent liche Menge von Knochen. Den Bau übernahmen Maurermeister Zink und Zimmermeister Roth. Die Kosten betrugen im Ganzen 12,000 Gulden. Da der zu diesem Zwecke bestimmte Fleisch aufschlag nicht hinreichte, die versprochenen Zuschüsse von der Kreisschuldotationskassa aber ausblieben, so mußte der Schul fond mit 4500 Gulden Schulden belastet werden. Die Grund steinlegung ging unter Feierlichkeiten am 9. April vor sich. Ein bayerischer Kronthaler von 1817 und eine Pergamentrolle, welche die bei dieser Gelegenheit gehaltene Rede des Distrikts15*