Neunte Periode (1841).
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zwanzig Familien obdachlos wurden."») — Im Sommer dieses Jahres zogen mehrere schwere Gewitter über die Stadt. Am 21. Juli schlug der Blitz in das auf dem israelitischen Friedhofe an der Mauer gestandene, für die Todtenbrüderschaft bestimmt gewesene Häuschen ein, welches sofort in Hellen Flammen stand. Ein Blitzstrahl traf das Haus des Moses Farnbacher auf dem Markt, fuhr jedoch am Blitzableiter nieder."°") — Privatier Reuter, vormals Bierbrauer, vermachte 2000 Gulden an die
Wohlthätigkeitsanstalten der Stadt. — Da im Sommer die Nürnberger Bühne geschlossen war, so gab die Gesellschaft des Direktor Allmann aus München hier Vorstellungen, wobei zum ersten Mal das beliebte Lustspiel Scribe's: „Das Glas Wasser" zur Aufführung kam, wozu sich auch zahlreiches Publikum aus Nürnberg einfand. Vom Winter dieses Jahres an bis 1842 gab abermals Direktor Brauer von Nürnberg, später Direktor Emil Krull, hier ununterbrochen Vorstellungen."") — Am 4. Oktober erstreckte sich das gewöhnliche Herbstmanöver des hiesigen Landwehrregiments zur unteren Brücke hinaus über die Dambacher Brücke. — Wegen schlechten Wetters wurde die Kirchweih bis Sonntag den 15. Oktober verlängert. Den 15. Oktober brannte der Schröder'sche Stadel in der Heiligen gasse nächst der Michaelskirche ab, den 21. Oktober der Stadel des Berner'schen Anwesens an der Bacher Landstraße jenseits der Rednitz. — Der Schenkpreis des Winterbieres wurde auf 4Kreuzer die Maß festgesetzt. — Im November kostete das Pfund Ochsenfleisch 8^4 Kreuzer, das Kuhfleisch 7^, das Lamm fleisch 6, das Schweinfleisch 10Vz Kreuzer; ein 12 Kreuzerlaib Schwarzbrod wog 4 Pfund 31 Loth. — Am 10. November fand im Saale zum schwarzen Kreuz die erste Produktion der neu errichteten Liedertafel unter Direktion des Kantors Georg Barfuß statt. — Eine neue Leichenzugordnung der hiesigen Israeliten kam in diesem Monate zur Ausführung. — Dr. Hofmann, erster Pfarrer dahier, erhielt den Titel eines protestantischen Kirchenrathes am 21. November. — Rentbeamter Erhard hat die Ver waltung des K. Rentamtes von Dezember 1841 bis Dezember 1848 innegehabt. — Frequenz der Ludwigseisenbahn in diesem Jahre: 448,854 Personen. — Zu Anfang des Jahres 1842 wurde in der Michaelskirche 1842 eine Bauernhochzeit noch ganz nach den alten Formalitäten ab