Neunte Periode (1814 — 1845).
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nahm in diesem Winter nach Abgang des Direktors Krull das hiesige Theater. — Die Statuten des Militärveteranenvereins wurden im November genehmigt. — Neubauten waren es in diesem Jahre elf. — Ludwigsbahn 775,434. — Aus einen Bericht und Antrag des Gewerbvereins an die 1845 K. Regierung erfolgte durch Reskript vom 28. Januar die Ge nehmigung zur Errichtung eines dritten Kurses der Gewerb schule, welche damit aus einer bisher unvollständigen Anstalt zu einer Gewerbschule erster Klasse erhoben wurde. — Am 1. Fe bruar 1845 gab der berühmte Violonist Bazzini aus Mailand, ein Schüler Paganini's, hier ein Concert. — In diesem Monate bildete sich eine Bogenschützengesellschaft im Pfarrgarten. — Am 29. und 30. März fand außergewöhnliches Hochwasser Statt, welches großen Schaden durch llebersandung der Wiesen, nament lich der Pfarrwiesen, verursachte. In der Gegend der unteren Brücke bildete sich eine so tiefe und umfangreiche Kolke (Dümpfel), daß gegen 800 Fuhren Sand zur Ausfüllung nothwendig wurden. Tie Schwabacher und Farrnbacher Chaussee wurde von den Fluthen durchrissen und das christliche Hospital durch den aus getretenen Landgraben unter Wasser gesetzt?"") — In diesem Jahre und im Vorjahre erbaute der Bierbrauer Heinrich Stengel das Wohn- und Gasthaus Nr. 21 der Friedrichsstraße, worin sich gegenwärtig die Restauration und nebenan Gartenwirthschaft von Wilh. Benker, sowie die Freimaurerloge befindet. Das Anwesen kam in Besitz der Gräflich Pückler'schen Kondaminatsherrschaft. Vordem hatte sich an dieser Stelle in Stengel'schem Besitz das Ell'sche Wirthshaus befunden. — An die Stelle des verstorbenen Sparkassenkassiers Friedrich Heinrich Herrling, geboren 1788 zu Marksteft, kam Ernst Spahn. — Im Juni bildete sich der Befferungsverein für Sträflinge. — Der Wirthin Wild wurde ein Stück Garten zum Behufe der Anlegung neuer Ausgänge am Theatergebäude abgekauft. — Im Juli gründete Auguste Drechsel, der Mina Möller zur Seite stand, ein In stitut für höhere weibliche Bildung, über welches später Ihre Majestät die Königin Maria von Bayern das Protektorat über nahm und welches dann den Namen Marieninstitut erhielt. — Am 27. September besuchte die Kaiserin von Rußland mit der Großfürstin Olga und Gefolge hiesige Stadt und nahm das Pickert'sche Antiquitätenkabinet in Augenschein. — Den 1. OkFron m üNcr, Chronik von Fürth.
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