Zehnte Periode (1848).
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Abgeordneter zum Reichsparlament gewählt, zu Ersatzleuten Fabrikant Zeltner von Steinbühl und Amtmann Längenfelder von Burgfarrnbach. — Am 6. Mai reiste K. Gebhardt nach Frankfurt ab; er wurde von einer Deputation des Magistrats und von Stadtcommissär Wellmer bis nach Burgfarrnbach ge leitet. — Am 23. Mai war die Beerdigung des zweiten Bürger meisters Schönwald. — Am 27. Mai veranstalteten 24 Fürther Frauen eine Sammlung zum Besten der deutschen Flotte. — Den 30. Mai wurden in der Generalversammlung des Gewerbvereins zu Vorständen Dr. Fronmüller und Friedrich Krenkel, zum Schriftführer Kaufmann Heberlein gewählt, welch letzterer bereits am 24. Juli abtrat und durch Jul. Schröder ersetzt wurde. Die einzelnen Gewerbe wurden durch besondere Aus schußmitglieder vertreten. Regierungsassessor von Branca wurde wegen seiner vielfachen Verdienste um die Industrie Mittel frankens zum Ehrenmitgliede des Vereins gewählt. — Am 15. Juni wurde Kaufmann Martin Meyer, geboren in Fürth den 14. August 1793, zum zweiten Bürgermeister gewählt. — Am 1. Juli wurde die am 29. Juni erfolgte Wahl des Erz herzogs Johann zum Reichsverweser unter Glockengeläute und Kanonendonner verkündigt. Eine Deputation des Magistrats und der Gemeindebevollmächtigten von hier und von Nürnberg begab sich nach Burgfarrnbach, um die Abgeordneten des Reichs parlaments an Erzherzog Johann zu bewillkommnen. Auf der Höhe der Stadt, von Kanonensalven begrüßt, bewegte sich der Zug in einer langen Reihe von Wagen bis an das Rathhaus, vor welchem einige Abtheilungen der Landwehr und des Frei corps, sowie die Sängergesellschaften mit ihren Fahnen aufgestellt waren. Die Abgeordneten brachten hier mehrere Hochs auf Deutschlands Einigkeit und Glück aus, die die Versammelten begeistert erwiderten. Das Landwehrmusikcorps trug mehrere Stücke vor und Freudensalven in der Stadt bekundeten die Theilnahme der Bevölkerung. In den Straßen, welche der Zug pasfirte und am Rathhause waren deutsche und bayerische Fah nen überall ausgesteckt. Die israelitische Cultusgemeinde beehrte die Deputation durch Aushängung ihrer kirchlichen Ornamente. — Am 4. Juli fand eine Straßendemonstration gegen den miß liebig gewordenen Oberzollinspektor Freundt statt; am folgenden Morgen theilte eine Plakatbekanntmachung des Polizeivorstands