Seite:Fronmüller Chronik.pdf/329

Aus FürthWiki
Version vom 6. Oktober 2022, 13:03 Uhr von Red Rooster (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Zehnte Priode (1860). 315 freiwilligen Feuerwehr gelöscht wurde. — Am 20. August bil­ dete sich ein Verein zur Unterstützung in Fällen von Geistes­ kr…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Zehnte Priode (1860).

315

freiwilligen Feuerwehr gelöscht wurde. — Am 20. August bil­ dete sich ein Verein zur Unterstützung in Fällen von Geistes­ krankheit. Gegen einen Jahresbeitrag von 1 fl. hat jedes Mit­ glied nebst Familie bei vorkommender psychischer Erkrankung Anspruch auf unentgeltliche Behandlung in einer Jrrenheilanstalt. Nach der angestellten Berechnung kommen jährlich 4 bis 5 Geisteskrankheiten in Fürth vor. (Galt für damalige Zeit.) — Am 2. September war ein Turnfest des hiesigen Turn­ vereins, wobei die Fahne desieiben mit einem Bande, das von Frauen und Jungfrauen hiesiger Stadt gestiftet war, geschmückt wurde. — Dem Postverwalter Philipp Engelhardt wurde vom Könige die goldene Verdienstmedaille des Ludwigsordens für treugeleistete 50jährige Dienste zuerkannt und am 19. September durch Oberpostrath von Sundahl überreicht. — Am 18. Sep­ tember erhielt Dr. Heinrich Aldinger von hier durch Regierungs­ entschließung die Erlaubniß zur ärztlichen Praxis in Fürth. — Sonnabend den 13. Oktober Morgens '/-6 Uhr kam in dem ein­ stöckigen, massiven, von zwei Familien bewohnten Hinterhause des Maurergesellen Schilling in der Hirschengasse ein Brand aus, der den Dachstuhl zerstörte. — Vermittels Ersatzwahl wur­ den zu Magistratsräthen bestimmt: Brillenfabrikant P. Junker, Kaufmann G. A. Landmann, Kaufmann Philipp Farnbacher, Kaufmann G. M. Fürtsch, Metallschlägermeister M. Fuchs. — Revisionsbeamter I. M. Ott erhielt wegen 50jähriger ersprieß­ licher Dienste den Ludwigsorden. Der 18. Oktober wurde in diesem Jahre wegen der von Seiten Frankreichs drohenden Kiegsgefahr besonders festlich begangen. Morgens wurde ein Choral vom Rathhausthurme geblasen; viele Häuser waren mit Fahnen festlich geschmückt. Mit Einbruch der Nacht setzte sich vom Hallplatze aus ein Fackelzug, veranstaltet von verschiedenen Gesellschaften und mehr als 500 Flammen zählend, in Bewegung, durchzog mehrere Straßen und begab sich nach der Haard, wo ein mächtiges Freudenfeuer emporloderte. Von den vereinigten Gesanggesellschaften wurde „Heil dir, o Völkerschlacht" gesungen und von Dr. Beeg eine passende Ansprache gehalten. Dann folgte das Lied: „Die Wacht am Rhein" und „Des Deutschen Vaterland." Kanonensalven ertönten und auf vielen Höhen glänzten Freudenfeuer. Der Thurm auf der alten Veste und der Rathhausthurm wurden mit Rothfeuer beleuchtet. Der