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422

Zehnte Periode (1873).

Spitale Anerkennung und Dank aussprach und namentlich auch seine erfolgreichen Bemühungen für Berufung und Einführung der Diakonisien, die so viel segensreiche Folgen für die Anstalt hat, betonte. Ueberrascht dankte vr. Fronmüller den Anwesen­ den und besonders auch dem Pfarrer Stirner, der als Geist­ licher ebenfalls 25 Jahre im Hospitale fungirt hatte, für die unerwartete Aufmerksamkeit. Am Morgen des 3. Juli fand in Gegenwart der sämmt­ lichen Mitglieder der städtischen Kollegien sowie der Königlichen Behörden, der Geistlichkeit, Lehrerschaft, der städtischen Beamten und Bediensteten und sonst hiezu Eingeladenen in dem mit Blu­ men und Laubwerk geschmückten großen Rathhaussaale die feier­ liche Amtseinsetzung des rechtskundigen Bürgermeisters Friedrich Langhans, mittels Verpflichtung desselben und Schmückung mit der goldenen Amtskette durch den K. Regierungskommissär Re­ gierungsrath von Morett statt, der eine angemessene Rede so­ wohl an den zu Jnstallirenden als auch an die Versammlung richtete. Sodann brachte der Vorsitzende der Gemeindebevoll­ mächtigten vr. Landmann im Namen des Kollegiums dem neuen Bürgermeister die Glückwünsche dar. Er wies darauf hin, daß es ein langgehegter Wunsch des Kollegiums gewesen sei, denselben, welchen man als einen außerordentlich fähigen und tüchtigen Beamten schätzen gelernt habe, an die Spitze der Verwaltung treten zu sehen und gab der Ueberzeugung Aus­ druck, daß sich, so wie sich mit dem heutigen feierlichen Akte jener Wunsch realifire, auch zum Wohl der Gemeinde die Hoff­ nungen verwirklichen werden, welche das Kollegium der Ge­ meindebevollmächtigten an seine Wahl geknüpft haben. Bürger­ meister Langhans sprach nun seinen innigen Dank für das Vertrauen der Stadtgemeinde aus, die ihn zur höchsten ge­ meindlichen Ehrenstelle berufen habe. Er werde dieses Ver­ trauen zu rechtfertigen suchen, indem er sich als unwandelbare Richtschnur seines Handelns nur das Recht, die Gerechtigkeit und die Forderungen des Gemeindewohles vor Augen nehmen und so unbeirrt jene Wege gehen werde, welche die beschworene Pflicht ihn zu gehen heiße. Er wünsche, daß man an allen sei­ nen Amtshandlungen, mit denen man nicht überein stimme, frei und offen Kritik übe. Weit entfernt, sich hierdurch verletzt zu fühlen, lege er dem geistigen Kampfe gerade die allergrößte