Zehnte Periode (1873).
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thätigte er stets auch für öffentliche und gemeindliche Angelegen heiten ein reges Interesse, wie er dies ganz besonders als Mit begründer und als thätiges Mitglied des hiesigen Gewerbvereines bekundete. Für die Armen der Stadt, gleichviel von welcher Religion, war er stets ein edler, unermüdlicher Wohl thäter, Vielen ein treuer, liebender Freund und Rathgeber. Unter allgemeinster Theilnahme der Bevölkerung fand seine Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof am 26. statt, unter dem außergewöhnlich zahlreichen Geleite seiner vielen Freunde und Verehrer, der anwesenden Rabbiner, der christlichen Geistlichkeit, der königlichen und städtischen Beamten, Mitglieder der städti schen Kollegien u. s. w. Es folgte sodann der Trauergottes dienst in der Hauptsynagoge, wo der Rabbinatsverweser vr. Neu bürger eine erhebende Trauerrede und Kantor Ebert einen er greifenden Gesang vortrug. Am Grabe sprachen dann noch Notar vr. Ortenau und Rabbiner Dr. Lewin von Nürnberg rührende Worte des Abschieds. An Stelle der zu Magistratsräthen gewählten Gemeinde bevollmächtigten traten die Ersatzmänner Georg Lägel und Sa muel Springer in das Kollegium, anstatt des verstorbenen Konrad Steinberger der Bäckermeister Heinrich Oppenheimer. — Die Mitglieder der zwei politischen Hauptparteien hielten zahlreiche Versammlungen wegen der in Aussicht stehenden Reichstagswahlen ab. Der Kandidat der Freisinnigen war Prof. Marquardsen von Erlangen, der der Social-Demokraten Magistratsrath Löwen stein, der der Konservativen Bezirksgerichtsrath Haus in Ansbach.
Detailnotizen. Die Zahl der Geburten war 1144, darunter ehelich: 463 Knaben und 458 Mädchen, außerehelich: 105 Knaben und 106 Mädchen. Todt geborene waren es 38, die Gesammtzahl der Verstorbenen 931 (477 M. und 454 W.). Ehen wurden 346 geschlossen. — Hauptgebäude wurden 45 errichtet, Nebengebäude 69, Werkstätten 5, Läden 6. — Zahl der Hunde 845. — Kaufmannswittwe Schweizer stiftete 400 fl. zur An schaffung von Hausschuhen und Schlafröcken für die israel. Kranken anstalt. — Das Vermögen der israel. Hospitalstiftung wurde von Ober rabbiner vr. Löwi um 300 fl. erhöht, der israel. Armenfond durch Kauf mann Mühlhäuser um 500 fl., die Henle'sche Stiftung von demselben um 500 fl. u. s. w. — Die Frequenz der Ludwigsbahn im Jahre 1873 betrug 1,103,403 Personen mit einer Einnahme von 123,107 M., die zur Haltestelle Muggenhof 66,685 mit 6668 M. — In der städtischen