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Zehnte Periode (1875).

451

mit 217, Pfann, Bürgermeister in Poppenreuth mit 162, Ramspeck, Kaufmann in Schweinau mit 136 Stimmen. — Am 1. August hielt der Reichstagsabgeordnete Hasenklever vor einer in der Turnhalle zahlreich besuchten Volksversammlung eine Rede über die Socialdemokratie und ihre Gegner. — Friedr. Voit tritt als Associe in das Ley'sche Geschäft. Die Fürther Aerzte haben nach dem Vorgänge ihrer Kollegen in anderen Städten sich geeinigt, mit Einführung der Mark­ währung die Taxsätze für ihre Bemühungen neu zu normiren; dieselben wurden unter dem 25. August bekannt gegeben. Am 31. Aug. wurde das Hofhaus der Trödlerin Anna Klara Schwarz (Blumenstr. Nr. 50) durch Brand beschädigt. 2. September. Die Sedanfeier wurde Morgens 6 Uhr durch den Umzug eines Musikkorps vom Rathhause aus, durch Beflaggung vieler Häuser und ein Abendfest des Bürgervereins und zwar wegen Ungunst der Witterung im Saale des Weißen­ gartens begangen. — Am gleichen Tage wurde ein 23 Deci­ malen großes Grundstück in der Ottostraße, der Quadratschuh zu 1 fl. 24 kr., zum Behufe der Erbauung eines Schulhauses den Besitzern Eheleuten Bauer vom Magistrate abgekauft. Am 6. September wurde durch Regierungsreskript der Lehrer an der Latein- und städtischen Realschule I. Deubler zum Oberlehrer an der höheren weiblichen Bildungsanstalt iu Aschaffenburg ernannt. In der Magistratssitzung vom 9. September wurde durch Magistratsrath Löwenstein ein Antrag gestellt, von Seite der Gemeinde 500,000 Mark zur Erbauung einer Anzahl von Häu­ sern aufzunehmen, in welche mittlere und kleinere Wohnungen einzurichten wären. Dieser Antrag wurde nach Entgegnungen von Seite des Rechtsraths Beeg, Magistratsrathes Weghorn und Bürgermeisters Langhans durch Majoritätsbeschluß abgelehnt. In weiterer Berathung wurde bezüglich von Abtritteinrich­ tungen zwar das System der beweglichen Fässer als das beste befürwortet, aber die zwangsweise Einführung desselben in den bereits bestehenden Häusern durch Abstimmung abgewiesen. Der durch seine Vorträge und Disputationen über die so­ ciale Frage bekannte Pfarrer Schuster aus Stuttgart hielt am 2. Oktober im Saale des Weißengartens einen Vortrag über dieses Thema. Der Hauptgedanke seiner Rede war, daß eine 29*