476
Elfte Periode (1877).
Sitzung vom 12. April weiter bestimmt, daß die Concession eine dreißigjährige Dauer haben und nach Ablauf derselben das gesammte auf öffentlichen Straßen und Plätzen befindliche un bewegliche Inventar, die gesammte Bahnlage, sammt Schienen, Schwellen, Wartsälen u. s. w., insoweit es im Gemeindebezirke liegt, unentgeltlich in das Eigenthum der Gemeinde übergehen solle. Die Abgabenpflicht wurde dahin bestimmt, daß nach Umfluß von 10 Jahren an die Gemeinde eine in zehnjährigen Perioden sich erhöhende Abgabe zu entrichten sei. Ueber die anzuwendende Triebkraft behält sich die Gemeinde ihre Ge nehmigung vor. — Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten trat diesen Vertragsbestimmungen mittels Majoritätsbeschluß bei. — Am 16. April beschloß der Magistrat nach den Vorschlägen der im Jahre 1873 wegen der Schlachthausfrage niedergesetzten Kommission die Erbauung eines obligatorisch für alle zu schlach tenden Viehgattungen (mit Einschluß der Schweine) bestimmten Schlachthauses auf dem Bleichanger, am linken Ufer der Rednitz. Die Anstalt soll allgemeine Schlachthallen erhalten, nicht einzelne Schlachtzellen. Räume sollen hiebei geschaffen werden für Kuttlerei, für die Verwaltung, für Unterbringung des Schlachtviehes, des Futters, für Geräthekammern, Re misen u. s. w. Als vorzügliches Muster wurde das Züricher Schlachthaus angenommen. Das Kollegium der Gemeinde bevollmächtigten schloß sich am 10. Mai nach einem Vortrage des Referenten Evora diesen Beschlüssen im Prinzipe an. Der Antrag des Metzgermeisters Stadler, die Ausführung des Planes als überflüssig zu erklären, weil der Metzgerverein selbst im Sinne habe, die Sache in die Hand zu nehmen und eine Schlachthalle für Großvieh zu erbauen, wurde einhellig ab gelehnt. — Conform mit dem Beschlusse des Magistrats sprach sich das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten dafür aus, daß für die erledigte Subrektorstelle an der Latein- und Realschule unter den acht aufgetretenen Bewerbern der Studienlehrer A. Zucker und an dessen Stelle C. Lösch, Assistent an der Studienanstalt St. Anna in Augsburg, bei der K. Regierung in Vorschlag gebracht werde. — Am 10. Mai feierte der Kantor der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde Ebert unter den ehrenvollsten Ova tionen sein 25jähriges Dienstjubiläum. — Am 12. Mai rettete der Schreiner Michael Portner, in Rempel's Jalousiefabrik in