Elfte Periode (1878).
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amte München, Leopold Bucher, befördert. — Der hiesige Bäckerverein hat am 6. Febr. beschlossen, eine Mehlbörse zu errichten. Die Börsentage sollen auf den zweiten und vierten Mittwoch jeden Monats fallen. Zum Lokale wurde der Gast hof zum grünen Baum bestimmt. — In der am 6. Februar abgehaltenen Generalversammlung der Aktiengesellschaft für Glas-, Spiegel- und Zinnfolienfabrikation wurde der Rechen schaftsbericht für 1877 vorgelegt und genehmigt. Derselbe bilanzirt mit einem Gewinn von 15,293 M. Die Verwendung geschah folgender Weise: 8000 M. wurden zur Auszahlung einer Dividende von 10 M. auf die (500 fl.) Aktie, 5242 zur Ab schreibung am Aufwand für Neubauten, 2000 M. für Tantieme bestimmt, 51 M. dem Reservefonds überwiesen. Die diesjährige Dividende stand der vorjährigen um die Hälfte nach. — Bezüglich der im Vorjahre vom Magistrate zur Errichtung eines Fluß bades erkauften Rednitzwiesen wurde vom Eisenbahnfiskus die Genehmigung einer Wasserpassage nicht ertheilt. — Die am 13. Febr. eröffnete Mehlbörse war sehr gut besucht. Es wurden im Ganzen 2640 Centner Weizenmehl verschleißt, was eine Summe von 47,520 M. repräsentirt. — Das Schulgeld an der städtischen Realschule wurde, dem Magistratsbeschluß gemäß, von den Gemeindebevollmächtigten vom 1. Okt. an von 32 M. auf 48 M. erhöht. — In der Nacht vom 16. Febr. brach Feuer aus im Dachstuhl des Kesselhauses der Maschinenfabrik von I. W. Engelhardt u. Comp. an der Nürnberger Landstraße, und ver breitete sich über den Dachstuhl der Messinggießerei. Der Feuer wehr gelang es, den Brand bald zu löschen; doch wurden die Dachstühle zerstört. — Sonnabend den 16. Febr. Abend ver sammelten sich in der Bahnhosrestauration die zahlreichen Freunde des nach Lindau versetzten Baron Lochner, Special postkassiers, um ihn durch einen festlichen Abschiedstrunk zu ehren. Als ein Zeichen der Anerkennung und Freundschaft, welche er sich durch sein entgegenkommendes Benehmen erworben hatte, wurde ihm ein Album mit den Photographien seiner Freunde überreicht. Der Magistrat hat in Würdigung unserer industriellen Verhältnisse je zwei intelligenten Fürther Meistern und Gesellen Reisestipendien L 300 M. zum Behufe der Besichtigung der Pariser Industrieausstellung ausgesetzt. Für einen Fünften hat