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Elfte Periode (1878).
vr. Wilhelm Königswarter in seinem bekannten Wohlthätig keitssinne die benöthigte Summe gespendet. — Am 19. Februar wurde der hiesige Advokatenkonzipient vr. Schuh zum rechts kundigen Magistratsrathe in Nürnberg vom dortigen Gemeinde kollegium gewählt. — An gleichem Tage starb Privatier Josef P. Morgenstern, Magistratsrath und Handelsgerichtsassessor, der sich mit Hingebung und Aufopferung stets dem Wohle der Stadt gewidmet und durch seine trefflichen Eigenschaften die Sympathie der Bürgerschaft gewonnen hat. — An seine Stelle als Magistratsrath wurde am 4. März Specereihändler Konrad Schrank gewählt. — Am 23. Februar stürzte an der Wasser passage bei dem kathol. Pfarrhofe der vierjährige Sohn der Güterschaffnersfrau Schmidt in die Pegnitz und ertrank. — Zur Ableitung des Landgrabens haben sich einige Angrenzer bereit erklärt, das sie berührende Landgrabenbett käuflich zu erwerben. Da jedoch die Kosten eines bezüglichen Kanales auf 30,000 M. berechnet sind, so wurde diese Angelegenheit vertagt. — Vom Bureau der Kammer der Abgeordneten wurde am 7. März dem Magistrate mitgetheilt, daß das Plenum der Kammer die Peti tion des Fürther Magistrates, die Schädigung des freien Ge werbes durch die Zuchthausarbeit betreffend, der K. Staats regierung zur Würdigung übergeben hat. — Joh. Konrad Wilhelm, Weinwirth zum Dukla, seit August dieses Jahres, vordem seit 1866 Weinwirth Böller. — Die Theaterverhältnifse haben sich in dieser Saison sehr günstig gestaltet. Die Zu schauerräume waren früher kaum je so gut besetzt. Auch Galerie und zweites Parterre find in der Regel bei Opern überfüllt. Dankbar wurde hiebei die Vorsorge der Theaterdirektion für ein treffliches Repertoire und Vorführung vorzüglicher Kräfte anerkannt. Ebenso wurden die Lenks- und übrigen Concerte, nicht minder die Karnevalsbelustigungen stark besucht. Man kann hieraus, sowie im Zusammenhalt mit dem vermehrten Lie ferungsverkehr auf der Ludwigs- und dem erhöhten Güter verkehr auf der Staatseisenbahn mit Recht den Schluß ziehen, daß die Geschäfte sich seit der Krachperiode wieder zu beleben anfangen und bessere Zeiten für die Industrie in Aussicht stehen. — Unsere Stadtbibliothek, welche über 8000 Bände und über 2000 gut geordnete Kupferstiche zählt, und sich der sorgsamen Pflege des vr. Hutzelmann, Verfassers des patriotischen Werkes: