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Elfte Periode (1878-1879).

503

gistratsrath Lieser) wurden 66 Klagen angebracht, 11 von Arbeitsgebern und 55 von Arbeitsnehmern; zurückgenommen wurden 7, verglichen 15, durch Urtheil erledigt 44, davon 28 zu Gunsten des Arbeitgebers und 16 zu Gunsten des Arbeitnehmers. Das Steuersoll für die Stadt be­ trug im Ganzen 170,304 M. — Die Fleischverzehrung berechnet sich per Kopf und Jahr auf 122 Pfd., der Bierkonsum auf circa 238 Liter, der Mehlkonsum auf 274 Pfd.— In der Sparkasse wurden angelegt: 150,983 M., zurückgezahlt 149,743 M., sohin mehr eingelegt als aus­ bezahlt 1240 M. — In der Leihanstalt wurden 37,858 Pfänder ver­ setzt, 32,762 gelöst, 5214 verkauft. Die meisten Pfänder wurden im Oktober, nämlich 3723, die wenigsten im September: 2489 versetzt. — An neuen Stiftungen sind vngefallen: die Stipendienstiftung von Privatier Georg Heinrich Haußel mit 10,300 M. und die Brunnen­ stiftung von Privatier I. K. Morgenstern mit 6000 M., die gestifteten Sustentationszuschüsse ergaben 22,822 M. — Die Lokalarmenkaffe be­ zog an Reinertrag des Stiftungsvermögens 2143 M., an Zuschuß der Kommunalkaffe 65,109 M. — Der Zuschuß aus der Kommunalkaffe für das Unterrichtswesen betrug 89,749 M. — Der Pflasterzoll ertrug 4574 M., die Heimathgebühren 4014 M., die Bürgeraufnahmsgebühren 4231 M, der Fleischaufschlag 19,573 M., der Getreide- und Mehl­ aufschlag 32,635 M., der Staatszuschuß für Polizeiverwaltung 4270 M., vom städtischen Gaswerk 30,000 M., die Gemeindeumlagen 151,238 M. u. s. w. Die Gesammteinnahmen der Gemeinde betrugen 465,917 M., die Gesammtausgaben 418,831 M., der Aktivrest 47,085 M. — Im Krankenhause wurden im Ganzen 1429 Kranke ärztlich behandelt (963 M. und 466 W.), 252 mehr als im Vorjahre, 47,023 seit dem Bestehen der Anstalt. Es waren dies 979 Protestanten, 437 Katholiken, 12 Israe­ liten. Davon genasen 1099, wurden gebessert 216, ungeheilt entlassen 15, starben 43 (3 Proz. der sämmtlichen Kranken). Erkrankungen in Folge von Schädlichkeiten des Gewerbe- und Fabrikbetriebes, sowie der dienst­ lichen Verhältnisse überhaupt waren es 111 (93 M. 18 W.). Davon hatten 89 mechanische Verletzungen erlitten (7 mit bleibendem Nach­ theil) 14 Verbrennungen durch chemische Stoffe, 8 Vergiftungen durch Blei, Quecksilber u. s. w. — Die epidemischen Erkrankungen waren in diesem Jahre sehr gering, im Ganzen 14 Typhen (7 M. 7 W.). Außer­ dem sind zwei Diakonissen auf der Typhusabtheilung angesteckt worden; beide genasen. Bemerkenswerth ist, daß seit der im Februar 1877 er­ folgten Schließung des schlimmen Brunnens in der Rednitzstraße, dessen Wasser so viele Typhen erzeugt hatte, kein einziger Fall von Typhus aus jener Brunnenregion in die Anstalt gebracht worden ist, Dank dem Einschreiten der Stadtbehörde. — Die Frequenz der Ludwigseisenbahn betrug 1,103,339 Personen mit einer Einnahme von 226,600 M., zur Haltestelle 126,121 M. mit einer Einnahme von 14,990 M.

Am 1. Januar erhielt Bahnamtsinspektor Diem dahier den 1879 Michaelsorden I. Klasse. — An gleichem Tage erschien zum