Elfte Periode (1879).
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in Berathung treten soll. — Ein erschütterndes Ereigniß hat sich am 26. Jan. Abends im Staatsbahnhofe begeben. Die zur Zeit sich dahier bei Verwandten aufhaltenden Kaufmanns töchter Hedwig und Anna Prinzing von Prag, zwei blühende Mädchen von 19 und 16 Jahren, waren die unglücklichen Opfer einer damals bestehenden Uebung, daß Privatpersonen den Durchgang durch den Bahnhof mit Nichtbeachtung des amtlichen Verbotes bewerkstelligten. Die beiden Schwestern, Arm in Arm gehend, und ihre Aufmerksamkeit auf den eben in den Bahnhof ein fahrenden Würzburger Zug richtend, wurden beim Ueberschreiten eines Schienengeleises von einem von ihnen un bemerkt daher kommenden, rückwärts fahrenden Rangirzug er faßt. Die ältere wurde durch Zerschmetterung des Kopfes so fort getödtet, die jüngere erlitt eine Verletzung am Fuße, welche eine Amputation des Unterschenkels nöthig machte, die noch am gleichen Abend vollzogen werden mußte. — An gleichem Tage fand unter außergewöhnlicher Betheiligung des Publikums die Beerdigung des hiesigen praktischen Arztes vr. Johann Kiderlin, geboren den 25. Januar 1814 zu Nürnberg, und hier als Arzt seit 1841 wirkend, statt. Er erfreute sich eines großen Vertrauens, welches er auch wegen seiner wissenschaftlichen Bil dung und seiner gewissenhaften Behandlung der Kranken voll kommen verdiente. Seinen Verwandten — er blieb unverheirathet — war er stets mit liebender Obsorge zugethan. Im Gemeindekollegium war er seit 1872 thätig. Er war einer der ersten und thätigsten Führer der demokratischen Partei, der er mit Leib und Seele angehörte. So hatte er sich, bereits schwer erkrankt, noch zur Magistratsrathswahl theils fahren, theils tragen lassen. Seine Beerdigung fand auf seinen Wunsch prunklos, ohne Glockengeläute und ohne kirchliche Begleitung statt. Am Grabe sprachen sein Neffe vr. Degen und mehrere seiner Gesinnungsgenossen in dankender Anerkennung der Ver dienste des Verstorbenen im privaten und öffentlichen Leben. — In der Schwurgerichtssitzung vom 28. Januar ist der Drechsler meister S. Kracker in Fürth, welcher am Abend des dritten Novembers 1878 in Folge eines Wirthschaftsstreites dem Drechs lergesellen W. Herrmann einen Stich in den Unterleib versetzt hatte, dem derselbe am 5. Nov. unterlag, der Körperverletzung mit nachfolgendem Tode unter mildernden Umständen für schuldig