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568

Elfte Periode (1882).

Eine heitere Episode bei diesem Feste war es als die hiesige Gesellschaft „Türkenbund" in stattlichem Zuge mit 16 Fahnen am 23. Juli ebenfalls zu einer Festlichkeit im Weyrauthersgarten durch die Gustavstraße sich bewegte und daselbst eine überraschende Bewillkommnung erhielt, mit Blumen beworfen und mit donnerndem Hoch empfangen wurde. Die braven Türken schmunzelten ob dieser Auszeichnung, dagegen zogen sich die Gesichter der Blumenspender nach dem Zeitungsberichte etwas in die Länge, als sie die Wahrnehmung machten, daß kurz darauf der große Sängerfestzug anlangte, dem es eigent­ lich gegolten hatte. Am 25. Juli fand die Approbationsprüfung bei dem Bader­ kurse durch Medicinalrath Martius statt. — Bezüglich der Summe von 1000 M., welche der Ehrenbürger unserer Stadt vr. Wilhelm Königswarter zum Zwecke der Ausrüstung einer Kinder-Ferienkolonie im vorigen Jahre gestiftet hat, wurde vom Magistrate am 27. Juli im Einverständniß mit dem Stifter beschlossen, daß 15 Schulknaben im Alter von 9 bis 11 Jahren, die sich durch Talent und Fleiß in der Schule auszeichnen und von unbemittelten Eltern abstammen, und deren körperliche Gesundheit zu wünschen übrig läßt, unter Führung eines Leh­ rers zu einem auf 3 Wochen bestimmten Landaufenthalt aus­ erwählt werden sollen. Die Kosten für ein Kind sollen sich während dieser Zeit auf 43 M. 50 Pfg. ohne Ausrüstung be­ laufen. Als Niederlassungsort der Kolonie wurde die Gegend von Heroldsberg und Kalchreuth ins Auge gefaßt. Bürger­ meister Langhans erklärte sich nicht mit einverstanden, daß diese Wohlthat nur Kindern männlichen Geschlechtes zugewendet werde und beantragte die Entsendung von zwei Kolonien, von 10 Kna­ ben unter Führung eines Lehrers und von 10 Mädchen unter Führung einer Lehrerin. Da jedoch die Mittel hiezu nicht aus­ reichen und unter den 43'/- M. per Kind auch die Beschaffung des Nachtlagers mit inbegriffen ist, so sollte der Armenpfleg­ schaftsrath ermächtigt werden, auf Kosten der Armenpflege 20 Stück Polster und Decken zu kaufen und an die heurige Ferienkolonie leihweise abzugeben. Der Magistrat gab seine Zustimmung und wurde Schulrath Höchstetter zur Auswahl der Kinder und Lehrer Strebel zur Führung der Knabenkolonie bestimmt. — Am gleichen Tage feierte der prakt. Arzt vr. Mack