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630

Elfte Periode (1885).

papierfabrikant. Untere Flößaustraße Nr. 5. — 17. April. In der Sitzung des Stadtmagistrates vom 23. April wurde ein Antrag des Landgerichtsarztes Dr. Wollner angenommen, für die öffentliche Impfung die animale Lymphe einzuführen und

für Beschaffung derselben 300 M. zu bewilligen. — In der am 28. April abgehaltenen Generalversammlung wurden für den aus Altersrücksicht abgetretenen Dr. Fronmüller als erster Vorstand Kommerzienrath Ullmann gewählt, als zweiter Vor­ stand Rektor Brunotte, als Sekretär Fabrikant Schildknecht, als Kassier Gaswerksdirektor Lindemann. In den Ausschuß wurden neu gewählt: Fabrikant Fritz Scheidig, Lithograph Laun und Buchbinder Voit. — Der hiesige Bürgerverein erhielt für sein Glückwunschtelegramm folgendes Schreiben: Berlin, den 20. April 1885. Für die freundschaftlichen Glückwünsche zu meinem siebenzigjährigen Geburtstage, bitte ich Sie, meinen verbindlichsten Dank anzunehmen, v. Bismarck. — Eine ähn­ liche Antwort erhielten die Stammgäste in der Gastwirthschaft zum Fuchsbau, die am 70. Geburtstage des Reichskanzlers ein Glückwunschtelegramm übersendet hatten. — Die Vorstellung des „Onkel Bräsig", von August Junkermann als Gast, fand statt am 30. April. — Am 6. Mai starb im 64. Lebensjahre Maximilian Reck, der Direktor des Nürnberg-Fürther Stadt­ theaters, welches derselbe in einem mehr als 25jährigen Zeitraume auf eine höchst respektable Stufe unter allgemeinster Anerkennung gebracht hatte. Dessen Sohn Hans Reck über­ nimmt die Theaterdirektion. — In der Magistratssitzung vom 7. Mai veröffentlicht Bürgermeister Langhans eine Regierungs­ entschließung des Inhalts, daß man mit Bedauern von dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Ludwigsbahn und Ma­ gistrat Kenntniß genommen und im Interesse der Ludwigs­ eisenbahn die Instruktion einer Baulinie für angezeigt halte. Der Magistrat beschließt hierauf, daß zur Instruktion der Bau­ linie kein Anlaß vorliege und daß er als Verwalter des Ge­ meindevermögens nicht gesonnen sei, das verlangte Areal von 0,sr M. abzutreten, die Ludwigsbahn überhaupt ihr Gesuch wieder zurückgezogen habe. — Auch in diesem Jahre veranstal­ tete der Gewerbverein wieder eine Ausstellung von Lehrlings­ arbeiten. Es werden hiebei 52 Arbeiten von Lehrlingen in Konkurrenz treten. Die Ausstellung befand sich im Kgl. Real-