Johann Heinrich Jordan
- Vorname
- Johann Heinrich
- Nachname
- Jordan
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 12. Mai 1789
- Geburtsort
- Zirndorf
- Todesdatum
- 26. Januar 1845
- Todesort
- Zirndorf
- Beruf
- Baumeister, Architekt, Maurermeister, Gastwirt
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Christoph Steinberger | Schwiegersohn |
Konrad Jordan | Sohn |
Margaretha Barbara Siebentritt | Ehefrau |
Johann Heinrich Jordan (geb. 12. Mai 1789 in Zirndorf[1], gest. 26. Januar 1845 in Zirndorf[2]) war ein im 19. Jahrhundert in Fürth tätiger Maurermeister und Baumeister aus Zirndorf, der dort auch einen Steinbruch besaß.
In Fürth war er für den Bau etlicher öffentlicher Gebäude sowie unzähliger privater Häuser verantwortlich und prägte so entscheidend das Stadtbild von Fürth in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit.
Leben
Johann Heinrich Jordan kam als Sohn des Maurergesellen Johann Ulrich Jordan (1757–1815), eines Nürnbergischen Schutzverwandten, und seiner Ehefrau Petronella, geb. Buttin (1757–1819) zur Welt.
Jordan übernahm laut Nekrolog im "Fürther Tagblatt" "seines Vaters Meisterrecht einige Jahre vor dem im Zirndorfer Bräuhause stattgehabten Brand".[3] Er war auch Gastwirt "Zum roten Ross" in Zirndorf.[2]
Sein erstes Bauwerk in Fürth war ein steinernes Brückchen, welches er 1821 zunächst zusammen mit dem Maurermeister Kopp übernahm, dann aber, nach dessen Tod, alleine fertig stellte. Der erste große Bauauftrag, den er selbstständig übernahm, war dann 1822 das hiesige Knabenschulhaus.[4] Damit begann eine unglaubliche Schaffensperiode und großartige Karriere als Maurer- und Baumeister vor allem in Fürth, aber auch in Nürnberg (dortiges Hospital) und Umgebung (Kanal- und Eisenbahnbauten, Brücken, usw.). In Fürth gingen ganze Straßenzüge (Teile der Schwabacher Straße und der Königstraße) auf seine Bautätigkeiten zurück. Sein letztes Bauvorhaben allerdings, der Burgbergtunnel bei Erlangen, bei dem er auf große technische Schwierigkeiten und Hindernisse traf und bei dem er sich völlig verkalkuliert hatte, riss ihn letztlich in den Ruin. Er starb kurz nach der Bauzeit überschuldet.[5][6] Sein kompletter Nachlass (Wirtsanwesen, Ziegeleianwesen, usw.) wurde dann 1847 versteigert.[7]
Werke
Außerdem
- Knabenschulhaus ab 1822
- Er selbst besaß von 1824 bis 1840 das Haus Schwabacher Straße 48.
- Beim Bau der Auferstehungskirche 1825 war er der leitende Maurermeister.
- 1828: Altes Krankenhaus[8]
- 1835: Bahndamm und Fürther Gebäude der Ludwigseisenbahn[9][10]
- Ludwigsbrücke (1834 - 1838)[11]
- 1837: Kanalbrücke bei Doos über die Pegnitz[12]
- 1838: Turm auf der alten Veste[13]
- 1839: Hospital in Nürnberg; aus seinem Steinbruch hat er auch die Steine für das neu zu erbauende Krankenhaus in Nürnberg geliefert.[14]
- "Maurermeister Jordan von Zirndorf [...] mit Sohn" (wohl Johann Konrad Jordan) "und seinem Schwiegersohn, Brauhausbesitzer Steinberger von Fürth, haben den Bau des zweiten Looses der Nordgränze-Eisenbahn, von Poppenreuth bis Gründlach [...] übernommen."[15]
- 1841: Burgbergtunnel in Erlangen[16]
Familie
Johann Heinrich Jordan heiratete in Zirndorf am 28. Juni 1812 Margaretha Barbara Siebentritt (geb. 25. Mai 1789 in Zirndorf), zweite Tochter des Büttnermeisters und Gemeindevorstands Johann Conrad Siebentritt.[17] Aus dieser Ehe sind sieben in Zirndorf geborene Kinder bekannt:
- Johann Conrad Jordan (geb. 6. April 1812), außerehelich geboren im Zirndorfer Haus Nr. 95 (Schützenstraße 5, abgerissen) als Johann Conrad Siebentritt, bald darauf durch Heirat der Eltern legitimiert
- Anna Margaretha Jordan (geb. 26. Juni 1813), kam im Zirndorfer Haus Nr. 18 (Burgfarrnbacher Straße 3, heute Ersatzneubau) zur Welt; ehelichte 1837 den Schwabacher Brauereibesitzer Johann Georg Hauck
- Anna Barbara Jordan (geb. 27. Dezember 1815), wurde im Zirndorfer Haus Nr. 29 (Vogelherdstraße 2, Baudenkmal D-5-73-134-49) geboren; heiratete 1838 den Schwabacher Bierbrauer Christoph Steinberger
- Johanna Salome Jordan (geb. 30. September 1818, gest. 14. September 1821)
- Margaretha Cunigunda Jordan (geb. 17. September 1820); verheiratete sich 1841 in Schwabach mit dem Metzgermeister Johann Conrad Braun
- Johanna Salome Jordan (geb. 5. September 1822), kam im Zirndorfer Haus Nr. 28 (Banderbacher Straße 11/11a, Baudenkmal D-5-73-134-84) zur Welt
- Johann Heinrich Jordan (geb. 7. November 1824)
Frühere Adressbucheinträge
Im Adressbuch von 1836 lauten die Einträge für Jordan, Heinrich; Maurermstr. (als Bauherr/Eigentümer):
- Hallstraße Haus-Nr. 304, I. Bezirk (ab 1890 Hallstraße 9)
- Alexanderstraße Haus-Nr. 316, I. Bezirk (ab 1890 Alexanderstraße 30)
- Alexanderstraße Haus-Nr. 317, I. Bezirk (ab 1890 Alexanderstraße 28)
Siehe auch
- Konrad Jordan (Sohn)
- Johann Heinrich Jordan, geb. 1842 (Enkelsohn)
Bilder
Nekrolog auf den Bau- und Maurermeister Johann Heinrich Jordan, Februar 1845
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenbuch Pfarrei Zirndorf, Taufen 1782–1799, 1789 Nr. 31
- ↑ 2,0 2,1 Kirchenbuch Pfarrei Zirndorf, Bestattungen 1844–1859, S. 22
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 1. Februar 1845 - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 1. Februar 1845 - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Eisenbahnsorgen vor hundert Jahren In: "Revaler Zeitung" vom 7. März 1943 - zum online-Digitalisat
- ↑ "Allgemeiner Anzeiger für das Königreich Bayern" vom 15. Juni 1847, S. 608
- ↑ "Fürther Tagblatt", 13.10.1847
- ↑ Michael Berolzheimer Collection 1325-1942 - online
- ↑ Eisenbahnsorgen vor hundert Jahren In: "Revaler Zeitung" vom 7. März 1943 - zum online-Digitalisat
- ↑ Johannes Scharrer: Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft oder Verhandlungen der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Nürnberg, Nürnberg, 1836, S. 20 - zum online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Michael Berolzheimer Collection 1325-1942 - online
- ↑ "Fränkischer Merkur" vom 20. Dezember 1837 und "Fürther Tagblatt" vom 1. Februar 1845 - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ Michael Berolzheimer Collection 1325-1942 - online
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 17. Dezember 1839 und "Fürther Tagblatt" vom 1. Februar 1845 - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 11.11.1842
- ↑ Eisenbahnsorgen vor hundert Jahren In: "Revaler Zeitung" vom 7. März 1943 - zum online-Digitalisat
- ↑ Kirchenbücher St. Rochus Zirndorf, Trauungen 1784–1827, Nr. 15/1812