Seite:Der Fürther Nordosten.pdf/123

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Geschichte und Entwicklung der Fürther Heilquellen Im Jahre 1901 und in den folgenden Jahren wurden auf Fürther Gebiet Steinkohlebohrungen durchgeführt. Statt der erhofften Kohle wurde jedoch ‫״‬nur” Mineralwasser erschlossen. Am 4.7.1901 war die etwa 180 m unterhalb der Unterführung des Ludwig-Kanals über die Pegnitz auf der Südseite des Flusses niedergebrachte Bohrung fündig geworden. Bei 387,4 m Tiefe hatte sie den obersten Teil des Hauptbuntsandsteines erreicht. Das herausströmende Wasser stand unter artesischem Druck und lieferte anfänglich eine Menge von 9,5 Liter pro Sekunde. In der Nordbayerischen Zeitung wurde über eine im Februar 1904 erneut erfolgreich abgeschlossene Bohrung beim Kavierlein erzählt, die bei etwa 300 m Tiefe 22 Sekundenliter Mineralwasser geliefert haben soll, dessen Temperatur 20-22 Grad betrug. Diese neue Quelle, die auf städtischem Grund lag, wurde von der Bohrgesellschaft zwar der Stadt Fürth kostenlos angeboten, doch mußte sie auf Veranlassung der Stadt schließlich wieder zugeschüttet werden. Das Bohrloch soll etwas 33 m tief verfällt worden sein. Dagegen wird in einem Zeitungsbericht vom 25.4.1909, der die vielversprechende Überschrift ‫״‬Neu-Kissingen bei Nürnberg” trägt, von 8 Versuchsbohrungen gesprochen, die zwischen 1905 und 1910 durchgeführt und weitgehend wieder zugeschüttet wurden. Die ‫״‬König-Ludwig-Quelle I” wurde bereits seit dem Jahre 1902 laufend zu kurmäfligen Zwekken von der Nürnberger und Fürther Bevölkerung benutzt. Durch Entschließung des Bayerisehen Staatsministeriums des Inneren vom 13.7.1912 erfolgte die Anerkennung der Quelle als öffentlich benutzte Heilquelle. Außerdem wurde ihr 1912 eine ziemlich weite und vierfach gestaffelte Schutzzone verliehen. Zunächst gab es an dem Bohrloch nur eine einfache Trinkgelegenheit. Aus dem kleinen hölzernen Trinkhäuschen, der bescheidenen Anlage mit nur wenigen Bäumchen und Sitzbänken, entwickelte sich aber in sehr kurzer Zeit ein erstaunlich gut ausgebautes Kurbad mit allen Attraktionen, wie man sie von den großen Heilbädern her kennt. Es gab einen großzügig angelegten Kurpark mit Musikpavillon, Milchtrinkhalle, Aussichtsterrasse, Promenadenwegen und zahlreichen Ruhebänken sowie ein Kurhaus mit allen nur denkbaren Badeeinrichtungen. Vorgesehen war damals auch eine Verbindung des neu entstandenen Kurgartengeländes mit dem Stadtpark. Wegen der Ausweitung des Kurbetriebes wurde dann im Jahre 1914 ebenfalls auf dem linken Pegnitzufer etwa 190 m westlich der ersten Quelle in 365 m Tiefe zusätzlich die ‫״‬König-LudwigQuelle II” erbohrt und das in 355 bis 365 m Tiefe erschlossene Mineralwasser gefaßt. Mitten in die erfreuliche Aufwärtsentwicklung des Fürther Heilbades, bereits im ersten Jahr nach der Eröffnung, sollen es 12.000 Badegäste aus allen Teilen Deutschlands, dazu noch weitere 75.000 Trinkgäste gewesen sein, traf der 1. Weltkrieg mit seinen wirtschaftlich verheerenden Folgen. Am 15.1.1916 mußte dann auch wegen der ständig steigenden Betriebskosten und des 123

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