Franziska Frank
- Vorname
- Franziska Josephine Karoline
- Nachname
- Frank
- Geschlecht
- weiblich
- Geburtsdatum
- 28. September 1914
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 23. April 2002
- Todesort
- Bischofswiesen
- Beruf
- Mutter
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Adressart | VonObjekt |
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Privater Wohnsitz | Lange Straße 71 |
Privater Wohnsitz | Nürnberger Straße 134 |
Privater Wohnsitz | Sternstraße (Ludwig-Erhard-Straße) 17 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
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Carsten Andörfer | Großcousin |
Friedrich Ulrich | Cousin |
Heinrich Frank | Schwager |
Hermann Andörfer | Bruder |
Karl Andörfer | Vater |
Karl Frank | Schwiegervater |
Marie Frank | Schwägerin |
Wilhelm Frank | Ehemann |
Franziska Frank, geborene Andörfer (geb. 28. September 1914 in Fürth; gest. 23. April 2002 in Bischofswiesen) war die einzige Tochter von Karl Andörfer und Johanna Kathinka. Sie war verheiratet mit dem Regierungsbauinspektor Wilhelm Otto Frank.
Leben und Familie
Franziskas Mutter Johanna Kathinka, geborene Wettschurek (geb. 18. Dezember 1882), hatte den Lehrer Georg Dienstbier (geb. 1860) geheiratet und lebte mit ihm in Pommersfelden, seit 1978 Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Dort wurde am 12. September 1906 Tochter Sofie geboren. 1907 verstarb Georg Dienstbier und der nach dem Tode seines Vaters am 15. Januar 1908 zur Welt gekommene Sohn Ludwig Johann überlebte nur ein halbes Jahr. Die Witwe zog mit Sofie zurück zu ihrer Mutter Anna Wettschurek, geb. Roth (1853 - 1945) nach Fürth in die Nürnberger Straße 134. Dort lernte sie deren Untermieter Karl Andörfer kennen und heiratete ihn am 22. Oktober 1912. Die beiden zogen zusammen nach der Geburt von Franziska in die Sternstraße 17 (heute Ludwig-Erhard-Straße) und wechselten wegen des erneut erwarteten Nachwuchses 1921 in die Lange Straße 71, wo Sohn Franz am 18. Januar 1921 das Licht der Welt erblickte. Er verstarb noch nicht dreijährig am 24. November 1923. Am 7. März 1926 gebar Kathinka ihren einzig überlebenden Sohn Hermann Andörfer.
Nach Erlangung der Mittleren Reife 1931 nahm Franziska privat eineinhalb Jahre Gesangsunterricht in Nürnberg. In dieser Zeit war sie oft mit Gesangsdarbietungen im Theater, auf Bühnen, in Gastwirtschaften und bei Veranstaltungen aufgetreten, auch zusammen mit ihrer Halbschwester Sofie. Ein häufig aufgesuchtes Lokal war das 1869 gegründete Café Fürst in der Sternstraße (heute Ludwig-Erhard-Straße 2). Die Sternstraße galt als Flaniermeile, „Fürther Bummel“ genannt, und das Café Fürst wurde rege von Studenten aus Pilsen frequentiert, die sie mit ihrem Gesang erfreute. Es war ihr beliebter Auftrittsort gewesen, von dem sie oft erst morgens in der Früh nach Hause kam. Eine Berufsausbildung absolvierte sie nicht.
Bei der Freiwilligen Sanitäts-Kolonne Rotes Kreuz in Fürth nahm sie 1931 bis 1932 halbherzig „von 29 abgehaltenen Unterrichtsstunden an 18 Stunden teil“, sie wurde daher „zur Reichung der ersten Hilfe bei Unglücksfällen, Verletzungen und Erkrankungen für befähigt erklärt“. Als ungelernte Schreibkraft arbeitete sie ein Jahr lang vom 1. April 1934 bis zum 1. April 1935 bei dem Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe Dr. med. Ernst Lang in der Mathildenstraße 1. Das war etwa 2 km Fußweg von ihrem Wohnhaus entfernt. Gekündigt hatte sie wegen ihrer anstehenden Hochzeit mit Wilhelm Frank am 20. April 1935.[1]
Zur Hochzeit bekamen sie von ihrem Cousin Friedrich Ulrich ein von ihm designtes und bei Bavaria Schumann, der Carl Schumann Porzellanfabrik in Arzberg[2], gebranntes Service. Der Kunstmaler war der Sohn ihrer Tante Justine (die ältere Schwester ihrer Mutter) und deren Ehemann Konrad Ulrich. Friedrich Ulrich hatte Else Münch geheiratet, die Tochter aus dem Hause Möbel Münch in Fürth, wo auch Franziskas Schwiegervater Karl Frank arbeitete. Franziska gebar bis 1940 drei Töchter und wurde im Juli 1943 Witwe, nachdem ihr Ehemann am Kubanbrückenkopf im Kampf gegen die Sowjetarmee gefallen war.
Aufgrund einer fehlenden Berufsausbildung musste Franziska Frank sich mit Gesang, Putzdiensten und Markttätigkeiten durchschlagen, um sich und ihre drei minderjährigen Töchter ernähren zu können. Außerdem erhielt sie Unterstützung von ihren Eltern, Schwiegereltern Karl Frank und seiner Sophie, sowie ihrer Schwägerin Marie Frank. Erst 1954 erhielt sie eine offizielle Sterbeurkunde und somit eine Witwenpension. Berufsbedingt hatte es das Ehepaar Frank 1939 nach Traunstein verschlagen, wo sie bis zum Lebensende wohnte. Nach einer erfolgreichen Knieoperation 2002 in Bischofswiesen verstarb sie noch im Krankenhaus am 23. April 2002, dem 100. Geburtstag ihrer Stiefmutter Johanna Andörfer, geb. Mach. Sie hinterließ neben ihren drei Töchtern sieben Enkel- und sieben Urenkelkinder.[3]
Der Schauspieler Carsten Andörfer[4], geb. 4. Juli 1963 in Potsdam, ist der Großcousin von ihr und ihrem Bruder Hermann Andörfer.
Literatur
Silvia Amella Mai: Wilhelm Frank: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie, epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - Leseprobe im Internet
Siehe auch