Zentralstellwerk
- Gebäude
- Zentralstellwerk
- Objekt
- Zweckbau
- Bauherr
- Deutsche Bundesbahn
- Geokoordinate
- 49° 28' 7.21" N, 10° 59' 36.85" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Nein
Das Zentralstellwerk ist eine Einrichtung der Bahn, die der sicheren Abwicklung des Zugfahr- und Rangierbetriebes dient. Vom Stellwerk aus werden Weichen, Gleissperren, Schranken, Signale und andere fahrwegtechnische Einrichtungen gesteuert und bedient. Der Einflussbereich des Fürther Zentralstellwerkes beschränkt sich nicht auf das Stadtgebiet, sondern erstreckt sich in einem Umfeld von bis zu 10 km auch auf die Zulaufstrecken.[1]
Geschichte[Bearbeiten]
Das Fürther Zentralstellwerk wurde in den 1960er Jahren konzipiert, ab 1968 errichtet und am 18. Juli 1971 in Betrieb genommen. Es machte insgesamt zehn alte Stellwerke mit mechanischer Technik obsolet, die nicht mehr benötigt und daher abgerissen wurden.[2]
Im Laufe der Jahrzehnte wurden immer wieder technische Nachrüstungen und Modernisierungen vorgenommen, zum einen was die sicherheitsrelevante Stellwerkstechnik an sich betrifft (Einbeziehen neu hinzugekommener Gleisanlagen, Rückbau der Komponenten für die Bedienung stillgelegter Einwirkbereiche), zum anderen was Sekundärtechnik wie Fernmeldetechnik, Klimageräte usw. anbelangt.
Ein im September 2009 am Standort der ehem. Güterabfertigung direkt gegenüber am nördlichen Rand des Gleisfeldes errichtetes elektronisches Stellwerk (ESTW) in fensterloser Flachbauweise dient primär der Steuerung des S-Bahn-Betriebes auf eigenen Gleisen und ersetzt das Zentralstellwerk nicht.
Lage[Bearbeiten]
Das Zentralstellwerk hat die Adresse Karolinenstraße 33 und steht zwischen dem westlich gelegenen Personenbahnhof und dem östlich gelegenen Güterbahnhof. Von der verglasten Fahrdienstleiterkanzel aus sind beide Bereiche einsehbar, auch wenn das für die Betriebsabwicklung in der Regel unerheblich ist.
Besonderheiten[Bearbeiten]
Im Zentralstellwerk kommt Siemens-Spurplantechnik der Bauart SpDrS60 zum Einsatz. Alle elektrischen Schaltvorgänge erfolgen mittels elektromechanischer Relais. Zwei Stockwerke des Stellwerksgebäude dienen allein der Unterbringung der raumgreifenden Relaistechnik (Signalrelaisräume 1 und 2).[3]
Das Bedienpersonal (Fahrdienstleiter, früher noch Zugmelder und Ansager) sitzt mit dem Rücken zum Gleisfeld mit Blickrichtung zur Stelltafel, auf der die Gleis- und Signalanlagen in stilisierter Form in ihren aktuellen Betriebszuständen dargestellt werden.
Während früher auch die Durchsagen auf den Bahnsteigen vom Stellwerk aus individuell gesprochen wurden, passiert dies heute nur noch in Ausnahmefällen, da die regulären Ansagen mittlerweile vollautomatisiert erfolgen.
Literatur[Bearbeiten]
Lokalberichterstattung[Bearbeiten]
- Rolf Syrigos: Fernverkehr und S-Bahn nun auf vier Gleisen. In: Nürnberger Zeitung vom 22. November 2011 - online
- Armin Leberzammer: Sicher durch den Fürther Knotenbahnhof. In: Fürther Nachrichten vom 24. Oktober 2023 (Druckausgabe)
Siehe auch[Bearbeiten]
- Bahnhof Vach
- ESTW
- Feldschmiede
- Gleiswaage
- Güterbahnhof
- Karolinenstraße 64
- Lokschuppen von 1860
- Loktankstelle
- Rangieraufsicht
- Stellwerk Ottostraße
- Weichenstellbude 904
Weblinks[Bearbeiten]
- Wikipedia: Fürth (Bayern) Hauptbahnhof
- Wikipedia: Stellwerk
- Wikipedia: Relaisstellwerk
- Wikipedia: Stelltisch