1926

Aus FürthWiki
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
◄◄ 20. Jahrhundert ►►
1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909
1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919
1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929
1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939
1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949
1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959
1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969
1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999

Ereignisse[Bearbeiten]

  • 1. Januar: Ein Erdbeben erschüttert Fürth.
  • 6. Januar: In Vach kommt es zu einem Großbrand in der dortigen Brauerei.[1]
  • Der in Nürnberg aufgewachsene Theodor Croneiß gründet die Regionalfluggesellschaft Nordbayerische Verkehrsflug GmbH und setzt dabei Messerschmitt M18 Flugzeuge in Ganzmetallbauweise ein.[2]
  • Hinrichtung Johann Lechners, dem sog. Poppenreuther Vatermörders, mittels einer Guillotine.
  • Im Oktober kommt es in den Wunderlich’schen Möbelfabriken zu einem Großbrand. Dies war der Auslöser für die Anschaffung der Benzin-automobilen Magirus-Motorspritze Typ ,Ulm’ durch die Fürther Feuerwehr.[3]



Personen[Bearbeiten]

Geboren 1926

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Hermann Andörfer7. MärzFürthProkurist
Max Appis9. FebruarFürthFußballspieler
Konrad Bloß20. DezemberGroßgründlachFinanzbeamter
Hedwig Böhm27. Juli
Johannes Dietz16. AugustWürzburgPfarrer
Franz Gall8. MärzRegensburgArzt, Chirurg, Chefarzt
Richard Gottinger4. JuniFürthFußballspieler, Kellner
Heinrich Graber23. AprilFürthArchitekt, Maler
Manfred Hambitzer27. FebruarGummersbach
Hermann HolzhauserFürth
Franz Kimberger5. AugustFürthArzt, Heimatforscher
Elisabeth Klotz10. MärzFürth
Ernst Krauß24. DezemberFürthGewerkschaftsangestellter
Jack Landau24. JuliFürthJurist
Gerard Langlois31. OktoberFürth
Luftangriff vom 21. Februar 1945/Tote1. JanuarSaplitschki, Kr. Dnjepropetrowsk/UdSSRArbeiter
Luftangriff vom 21. Februar 1945/Tote14. JuniAdamowka, Kr. Dnjepropetrowsk/UdSSRArbeiter
Luftangriff vom 5. April 1945/Tote28. JuniSpittal/DrauGren. Schtz. Batl. III Bayreuth
Luftangriff vom 8./9. März 1943/Tote27. NovemberFürthInstallationslehrling
Luftangriff vom 8./9. März 1943/Tote15. JuniFürthKaufm. Lehrling
Luftangriff vom 8./9. März 1943/Tote11. MaiFürthFriseursmeistertochter
Luftangriff vom 8./9. März 1943/Tote1. OktoberFürthMagazinssohn
Stefan Lößlein26. SeptemberFürthStadtrat
Max Mandelbaum17. JuliBerlinUnternehmer, Geschäftsführer, Gründer
Walter Mayer18. MärzFalkenstein/TaunusPhysiker
Rolf Seeling17. Februar
Dagmar SolomonStadtheimatpfleger, Kunsthistoriker
Georg Wölfel23. AprilUnternehmer, Bäcker, Gründer

Gestorben 1926

PersonTodestagTodesortBeruf
Johannes Berz2. NovemberFürthArchitekt, Ingenieur, Bauunternehmer
Johann Dorner11. JanuarNürnbergArchitekt
Hans Humbser21. FebruarChurBrauereibesitzer, Brauereidirektor, Bierbrauer
Kaufmann Kohler28. JanuarNew YorkJüdischer Theologe
Johann LechnerMetzger
Sally Löwengart2. AugustFürthKaufmann, Fabrikbesitzer, Kontorist
August Sperl7. AprilWürzburgHistoriker, Schriftsteller
Thomas Völk7. AugustFürthStifter, Gemeindebevollmächtigter, Unternehmer, Fabrikant
Julius Wallerstein24. AprilUhrmacher, Goldwarenhändler

Bauten[Bearbeiten]

Vorlage:Chronikeintrag

Politik und Wirtschaft[Bearbeiten]

  • 30. Juni: Der "Straßen- und Pflasterzoll" wird abgeschafft.
  • Die "Winter Gesellschaft für Optik und Augenschutz" wird gegründet, aus welcher später Uvex hervorgehen sollte.

Sport[Bearbeiten]

  • Am Sonntag, den 13. Juni 1926 wird die Fußballmannschaft der SpVgg Fürth erneut Deutscher Fußballmeister mit einem 4:1 gegen den Hertha BSC Berlin. Paul Lavens Radio-Reportage ist die erste Live-Übertragung eines Endspiels um die deutsche Fußballmeisterschaft. Für einen Eintrittspreis von 30 Pfennig konnte man in mehreren Fürther Lokalitäten, z.B. im Geismannsaal oder im Schwarzen Kreuz, dabei sein. Die SpVgg Fürth wird auch noch Süddeutscher Pokalsieger.

Literatur[Bearbeiten]

  • Jakob Wassermann vollendet seine Novelle "Der Aufruhr um den Junker Ernst"

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

 UntertitelAutorGenreVerlagAusfuehrungISBNnr
Die industrielle Entwicklung der Stadt Fürth (Buch)Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität zu ErlangenHerbert WendelStadtgeschichteCoburger TageblattTaschenbuch
Geologisch-botanische Streifzüge (Broschüre)in die Umgebung von Fürth i. Bay.Theodor BauerSachbuchGeb. KraußSoftcover

Außerdem:

  • Bebauungspläne von Hermann Jansen: Eine der ersten Auto-Schnellstraßen: Erlangen—Fürth—Nürnberg usw. im Bett des alten Donau-Main-Kanals. In: Deutsche Bauzeitung, 60. Jg., Nr. 1/2, Berlin, 6. Januar 1926 - pdf-Datei (mit Abbildungen)

Zeitgenössische Ortsbeschreibung und Entwicklungsplan[Bearbeiten]

Fürth, neben Nürnberg die größte Industriestadt Nordbayerns, ist zugleich einer der aussichtsreichsten Handels- und Exportplätze. Fürth zählt jetzt fast 75 000 Einwohner und ist Weltplatz für die Herstellung von Spiegelglas, Spiegeln, optischen Waren, Gold- und Buntpapier, Bilderbüchern, Abzieh- und Reklamebildern, Bronzefarben, Blattmetall, Spielwaren usw. Auch werden in bedeutendem Umfange Schuhwaren, Hosenträger, Zinn- und Aluminiumfolien hergestellt. Filialbetriebe der Waggonfabrik Gotha und der Junkersflugzeugwerke Dessau; großer Bierexport. Für neue Industrien bestehen die besten Ansiedelungsmöglichkeiten. Großes Industriegelände wurde erschlossen, die Stadt selbst ist im Besitze von vielen für die Industrie äußerst geeigneten Grundstücken. (Aus dem abgebildeten Verkehrs- und Nutzungsplan des Herrn Professors Dr. Ing. Jansen ist das nähere zu ersehen.) Bei all seinem Industrie- und Handelsstadtcharakter ist Fürth eine durchaus wohnliche Stadt und mit seinen sozialen und hygienischen Anstalten und Einrichtungen auf voller Höhe. Sitz aller wichtigsten Behörden. Gymnasium, Oberrealschule, Mädchenlyzeum, Frauenarbeitsschule, Stadttheater, Stadtpark, Spiel- und Sportplätze. Volksbildungsheim, Wöchnerinnen-und Säuglingsheime, Lungenheilstätte. Naturschöne Umgebung. Besonderen Wert legt die Stadtverwaltung auf ein wohlausgebautes Verkehrsnetz. Fürth ist mit Nürnberg durch mehrere Straßenbahnlinien, die zu den Hauptverkehrszeiten im Abstand von 2% Minuten, sonst von 5 Minuten fahren, verbunden. Auch die Staatsbahn verbindet beide Städte mit täglich etwa 50—40 Fahrten. Fürth hat außerdem einen ausgezeichneten direkten Fernverkehr nach allen Richtungen insbesondere nach München, Berlin, Würzburg, Frankfurt a. M., Eger, Prag, Passau, Wien usw. Zu den Vororten und zum Flughafen führen Autobuslinien. Für die künftige Verkehrsgestaltung hat die Stadtverwaltung durch Professor Dr. Ing. Jansen einen großzügigen Plan ausarbeiten lassen (vergleiche die Abbildung). Besonderes Gewicht legt die Stadtverwaltung auf den Ausbau des Großschiffahrtsweges (Rhein—Main—Donau-Kanal). Schon seit vielen Jahrzehnten führt an Fürth der alte Ludwig—Donau—Main-Kanal vorbei, der jedoch größeren Verkehrsbedürfnissen in keiner Weise zu genügen vermag. Diesem Mangel soll der neue Rhein—Main—Donau-Kanal abhelfen. Er durchzieht in weitem Bogen das ganze Stadtgebiet an der Westseite. Reichliches Gelände für die Industrie mit Gleißanschlußmöglichkeit steht zur Verfügung. Die für die Städte Fürth und Nürnberg notwendigen großen Hafenanlagen sind in nächster Nähe der Stadt Fürth in Aussicht genommen. Ein besonderer Industriehafen für Fürth ist im Norden in unmittelbarem Anschluß an den Flughafen geplant. Eine Straßenbahnverbindung zu diesem Industriehafen ist vorgesehen. Ein neuer im Süden der Stadt vorgesehener Güterbahnhof soll den Anschluß nach dem Industrie- und Handelshafen vermitteln. Das Gelände des alten Ludwig—Donau—Main-Kanals soll als Automobilschnellstraße von Kehlheim bis Bamberg ausgebaut werden, sodaß in großzügigster Weise für den modernen Zukunftsverkehr gesorgt ist. Für die Zukunftsentwicklung ist von besonderer Bedeutung der zwischen den Eisenbahnlinien Nürnberg—Bamberg—Berlin und Nürnberg—Würzburg—Aschaffenburg—Frankfurt a.M. 5 km nordwestlich von Fürth-Hauptbahnhof liegende, großzügig ausgebaute Flugplatz mit Flughafen, der dem Staate Bayern gehört und von den Städten Fürth und Nürnberg gemeinsam gepachtet wurde. Der Flughafen ist bequem entweder mit Autobus oder mit Personenkraftwagen in 10 bis 15 Minuten zu erreichen. Der Flughafen ist dem großen kontinentalen und interkontinentalen Luftverkehr angegliedert durch Einbeziehung in die Luftfahrlinien der großen europäischen Gesellschaften. Während der Sommerflugsaison (April mit September 1925) wurden folgende Strecken beflogen: Leipzig—Berlin, München, Frankfurt a. M., Wien. Im ganzen starteten 60t Flugzeuge; gelandet sind 599 Flugzeuge. Die Zahl der vom Flughafen Fürth abgehenden Fluggäste betrug im ganzen 1597 Personen. Gelandet sind im Flughafen Fürth 1598 Personen. Der Flugplatz Fürth ist anerkannter Maßen nach Lage, Größe und Einrichtung einer der bedeutendsten in ganz Deutschland. Hervorzuheben ist noch die große Werft der Junkers-Flugzeugwerke, die z. Zt. etwa 500 Arbeiter beschäftigt. Die Heranbildung von Fliegernachwuchs besorgt eine vorzüglich geleitete Fliegerschule. So ist für günstige Verkehrsmöglichkeit in Fürth i. B. in jeder Weise gesorgt. Industrie, Handel und Gewerbe finden daher in Fürth den besten Boden für eine gedeihliche Entwicklung.[4]

Sonstiges[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach: 125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr Vach, Vach, 2010, S. 36
  2. Werner Mohr: "CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Amberg - Ansbach" online
  3. Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach: 125 Jahre - Freiwillige Feuerwehr Vach, Vach, 2010, S. 53
  4. J. Luebeck (Hg.): "Fürth in Bayern". In: Rhein-Donau-Verkehrsbuch: Ein verkehrswirtschaftliches und wasserbautechnisches Handbuch über den Ausbau der Rhein-Donau-Wasserstrasse von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer, S. 216 ff, DARI Verlag Berlin 1926 - online-Digitalisat

Bilder[Bearbeiten]