Ludwig Benda

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Prof. Dr. phil., Dr. med. h.c. Ludwig Benda (geb. 30. Januar 1873 in Fürth, Bayern; gest. 22. Juli 1945 in Zürich) war ein jüdischer Chemotherapeut und Hochschullehrer. Benda heiratete 1913 Alica Lenné, eine Konzertsängerin. Das Paar hatte zwei Töchter: Irene Benda und Anneliese Benda.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Ludwig Benda wurde 1873 in Fürth geboren. Er war der Sohn von Wilhelm Ludwig Benda, einem Kaufmann und Fabrikbesitzer, und Dina Büchenbacher, der Tochter des Kaufmanns Louis Büchenbacher. Im Jahr 1885 zog die Familie nach Zürich, wo Ludwig Benda 1887 die Schweizer Staatsbürgerschaft annahm.

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Nürnberg legte er 1891 die Reifeprüfung am Gymnasium in Zürich ab. Anschließend studierte er Chemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und schloss 1895 mit dem Diplomexamen ab. Er blieb als Assistent an der TH Zürich und arbeitete von 1897 bis 1899 in einer großen französischen Chemiefirma in Lyon.

Im Jahr 1899 zog Benda nach Frankfurt am Main, wo er Mitarbeiter der Firma Leopold Casella & Co wurde. Unter der Leitung von Paul Ehrlich arbeitete er als wissenschaftliches Mitglied des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt am Main. 1919 erhielt er Prokura bei Leopold Casella & Co und wurde 1925 stellvertretender Direktor des Unternehmens. Nach der Gründung der IG Farbenindustrie war Benda in der pharmazeutischen Abteilung im Werk Höchst tätig und wurde Mitglied des Direktoriums der IG Farben.

1927 verlieh ihm die Universität Frankfurt am Main die Ehrendoktorwürde (Dr. med. h.c.), und 1931 wurde er Honorarprofessor für Chemotherapie an der Universität Frankfurt am Main. Im Zuge der Gleichschaltung der IG Farben unter Ludwig Hermann wurde ihm 1933 die Lehrbefugnis entzogen und er gegen seinen Willen frühpensioniert. 1939 emigrierte Ludwig Benda in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tod am 22. Juli 1945 in Zürich lebte.

Werke und Wirken[Bearbeiten]

Benda war ein bedeutender Chemotherapeut und trug wesentlich zur Entwicklung der Chemotherapie bei. Während seiner Tätigkeit in Frankfurt und insbesondere im Georg-Speyer-Haus arbeitete er eng mit Paul Ehrlich zusammen, einem Pionier auf diesem Gebiet.

Literatur[Bearbeiten]

  • Heuer, Walter; Wolf, Stefan (Hrsg.): Die Juden der Frankfurter Universität. Frankfurt am Main/New York 1997, S. 31 f.

Weblinks[Bearbeiten]

Zitierweise[Bearbeiten]

„Benda, Ludwig“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/117584967> (Stand: 28. November 2023)

Bilder[Bearbeiten]