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Haben Schulen einmal einen zahlenmäßig wie auch leistungsmäßig schwächeren 5. Jahrgang und/oder fällt dazu hinsichtlich eines Leistungszuges noch das entsprechende Echo bei den Eltern aus, so kommt kein Leistungszug zustande. Ein zahlenmäßig schwacher Leistungszug würde eine ungerechtfertigte Bevorzugung vor den anderen Klassen bedeuten. Daraus ergibt sich eine Konsequenz: Kleinere Schulen haben wenig Chancen, einen Leistungszug zu bilden. Verschiedene Schulen dieser Größenordnung, die einen Leistungszug einrichteten, konnten den Versuch auf die Dauer nicht durchhalten. Eine Schule, die nur 2-3 Anfangsklassen führt, müßte 1/3 in den Leistungszug geben. Damit müßten aber auch solche Schüler übernommen werden, die nicht geeignet sind. Das Schönborn-Gymnasium Münnerstadt (596 Schüler) führte einen Zug zwei Jahre lang durch. Des Versuches wegen hatte man die Sollstärke aufgefüllt. Die Folge war, daß der Kurs so schrumpfte, daß nur noch 12 Schüler übrig waren. Am Reuchlin-Gymnasium Ingolstadt wurde der Leistungszug, weil er zu klein wurde, dadurch abgebrochen, daß in der 9. Klasse ein Teil der Schüler in die nächst höhere Klasse eingegliedert wurde (also "sprang"), der Rest in die Normalklasse überführt wurde. Bei all diesen Schulen war die Zahl der wirklich Geeigneten von Anfang an zu klein, um einen Leistungszug von normaler Klassenstärke zu bilden. Alle Gymnasien mit weniger als 24 Klassen, bzw. 3 und weniger Anfangsklassen, sind aus dem Versuch wieder ausgeschieden. Eine Ausnahme bildet das Robert-SchumannGymnasium Cham, das trotzdem in diesem Schuljahr wieder einen Kurs eingerichtet hat. Der Grund ist zum großen Teil bei der Einstellung der Eltern zu suchen, für die es Ehrensache ist, ihr Kind im Leistungszug zu haben (Sozialprestige). Es wird aber von der Schulleitung geklagt, daß die Parallelklassen entsprechend ausgelaugt seien 2. Die Durchlässigkeit Die Möglichkeit, daß Schüler bei sinkenden Leistungen aus dem Leistungszug in eine Normalklasse überführt werden, ist dadurch erleichtert, daß im Leistungszug grundsätzlich die selben Bücher wie in der Normalklasse eingeführt sind, obwohl z.B. bei Fremdsprachen andere Bücher sinnvoll wären. Der Übertritt in die Normalklasse soll nicht als Disqualifikation erscheinen; deswegen wird immer versucht, rechtzeitig einen freiwilligen Übertritt herbeizuführen. Etwa 60% der betroffenen Eltern sträuben sich jedoch mehr oder weniger heftig dagegen. Grund: Im Leistungszug - sei das Arbeitsklima besser - das Kind werde besser angespornt - es seien die besseren Lehrer eingesetzt, - es falle nicht so viel Unterricht aus, - der Schüler habe seine besten Freunde im Leistungszug, - das Nachlassen sei vorübergehend. Prestigegründe werden nicht genannt: dies schließt nicht aus, daß sie eine große Rolle spielen.

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