Salomon Schlesinger
- Vorname
- Salomon
- Nachname
- Schlesinger
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Jaffe
- Geburtsdatum
- 20. März 1774
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 24. November 1847
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Musiker, Schnittwarenhändler
- Religion
- Jüdisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Gela, geb. Mannes | 2. Ehefrau |
Hanna Schlesinger | Tochter |
Hanna, geb. Bing | Mutter |
Jette Jeanette, verh. Erlanger | Tochter |
Jette Schlesinger | Tochter |
Rachel Regina, geb. Offenbacher | 1. Ehefrau |
Wolf Schlesinger | Sohn |
Wolf b. Baruch Engers | Vater |
Salomon Schlesinger, auch Schlesinger-Jaffe, ( geb. 3. März 1774 in Fürth; gest. 24. November 1847 in Fürth), Sohn des Wolf ben Baruch Jaffe-Schlesinger und dessen Ehefrau Hanna, geb. Bing, war Musiker, Schnittwarenhändler und vertrieb auch hebräische Bücher.[1] In der israelitischen Kultusgemeinde bekleidete er die Funktion eines Mohel.
Familie[Bearbeiten]
Salomon Schlesinger war seit 4. August 1808 mit Rachel Regina Offenbacher verheiratet, mit der er vier Kinder hatte:
- Hanna Schlesinger (1810 - 1810)
- Wolf Schlesinger (8. Februar 1810 - 6. November 1854)
- Jette Schlesinger (1814 - 1818)
- Jette Jeanette, verh. Erlanger (1817 - )
Die Familie wohnte 1847 in der Königstraße 237[2], ab 1850 in der Markgrafengasse 332 (nach alter Zählung). Nach dem Tod von Rachel Regina heiratete Salomon Schlesinger erneut am 10. August 1842 Gela Mannes.[3]
Sohn Wolf Schlesinger machte sich einen Namen als Übersetzer des „Buches der Prinzipien“ (ספר העיקרים - Sefer ha-Ikkarim) von Joseph Albo aus dem 14. Jahrhundert. Dieses gab er mit seinem Bruder Ludwig Schlesinger 1844 heraus, nachdem er bereits zwei Jahre die Stelle als Rabbiner in Sulzbach bekleidete.[4]
Die Sulzbacher Judenschaft gehörte seit 1690 dem Rabbinat Fürth an.[5] Nach dem Tod des dortigen Rabbiners 1708 erhielt Sulzbach ein eigenes Rabbinat.[6] Der 1842 eingesetzte Rabbiner Dr. Wolf Schlesinger galt als religiös fortschrittlich[7] und war als Demokrat politisch sehr aktiv. Er gründete 1848 den „liberal-demokratischen Volksverein zu Sulzbach“ und wurde dann aufgrund „aufrührerischer Reden“ im Zusammenhang mit der Märzrevolution 1848 verfolgt, so dass er nach Amerika fliehen musste.[8] Schlesinger erregte sogar in Fürth durch diese Ereignisse Aufmerksamkeit durch eine Zeitungsmeldung über seine Verhaftung.[9] Allerdings wurde die Meldung nächstentags zurückgenommen.[10] Schlesinger war der letzte Distriktsrabbiner in Sulzbach. Die jüdische Gemeinde wurde danach von Floß aus betreut.
Weiterführende Weblinks[Bearbeiten]
- „Antritts-Rede des Rabbiners Dr. Wolf Schlessinger zu Sulzbach: Nebst der Beschreibung des Installations-Actes und der Rede des Herrn Landrichters ... Th. Bedall am 22. März 1842“, (Classic Reprint) Taschenbuch – 1. Mai 2017
- „Der nach Amerika geflüchtete und von dort wieder zurückgekehrte Rabbiner Dr. Wolfgang Schlesinger von Sulzbach“, Staatsarchiv Amberg
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ biographische Angaben nach Geni zu Salomon Schlesinger und nach Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 220 f
- ↑ siehe Gisela Blume SW. 221
- ↑ ebenda
- ↑ siehe Artikel zur Einführung in Sulzbach in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Juni 1842
- ↑ Meir Ben Ascher Levi, der Hauptrabbiner in Fürth, betreute bereits 1673 Sulzbach und auch andere Gemeinden. Siehe זולצבאך Sulzbach, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (Blütezeit zwischen 18. und 19. Jahrhundert
- ↑ Haus der Bayerischen Geschichte: „Jüdisches Leben in Bayern - Gemeinde Sulzbach-Rosenberg“
- ↑ siehe dazu Nachricht in der Zeitschrift „Der Orient“ vom 5. März 1847: „Sulzbach hat 50 Familien, einen Rabbiner (Dr. Schlesinger), dem dem Fortschritt zugetan ist und an Herrn Marschütz einen geschickten Lehrer. Die Gemeinde ist durch Auswanderungen dezimiert und im Wohlstande herabgekommen.“
- ↑ ebenda
- ↑ siehe Fürther Tagblatt vom 31. August 1849
- ↑ siehe Fürther Tagblatt vom 1. September 1849