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In den bekannten großen Aschinger-Gaststätten (Trinkhallen) in Berlin, die dort unter der Leitung des Fürther Ehrenbürgers Hans Lohnert standen, wurde jetzt vor Weihnachten mit dem Ausschank des "Spezialstarkbieres“ "Geismann - Poculator" begonnen. Die Fürther Geschäfte zeigten sich in der letzten Woche vor Weihnachten in vollem Lichterglanz. Wie die NZ mitteilte, gaben die Fürther (Zahlen aus dem Vorjahr) 6.300 RM für rund 12.000 Fichten- und Tannenbäume aus. Der Umsatz in den Fürther Spielzeugläden betrug im Weihnachtsgeschäft 85.000 RM. Schokolade und andere Süßigkeiten schlugen in Fürth an Weihnachten mit 10.200 kg zu Buche. Die Fürther Post beförderte zu Weihnachten 510.000 Briefe, Postkarten und Weihnachts-Ansichtskarten. Zudem schleppte man rund 8000 Pakete in Häuser und Wohnungen. Samstag, 19. Dezember 1931 Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Bereich Lessing- und Ludwigstraße. Der Gesang der Vorwoche hatte dem Waisenhaus 65 RM gebracht. Alhambra: "Kopfüber ins Glück" mit Jenny Jugo und Fritz Schulz. Lu-Li: "Die Schlacht von Bademünde" mit Adele Sandrock und Paul Heidemann. Stadttheater Fürth: "Jemand". Montag, 21. Dezember 1931 Am 16. Dezember fand im Sitzungssaal des Fürther Amtsgerichtes die erste Gläubigerversammlung des in Konkurs geratenen Fürther Bankhauses Brückner statt. Dabei stellte sich heraus, dass die Bank schon seit Jahren aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten Kredite aufgenommen hatte, deren Zinsen die Bank nicht erwirtschaften konnte. Ein unabhängiger Rechtsanwalt errechnete nun eine Konkursquote von 9,6% - einen "ruhigen Verkauf" der vorhandenen Immobilien vorausgesetzt. Am gestrigen Sonntag (goldener Sonntag) wurde der bekannte Fürther Fabrikant Carl Soldan (Hustenbonbons) zu Grabe getragen. Er war im Alter von 61 Jahren verstorben. Stadttheater Fürth: "Die lustigen Weiber von Windsor". Dienstag, 22. Dezember 1931 Die Stadt Fürth genehmigte kurzfristig eine Eingabe der Fleischerinnung Fürth, nach der die Metzger am "3. Feiertag" (= Sonntag, 27.Dezember) ihre Läden in der Zeit von 8 bis 9 Uhr vormittags öffnen durften. Wie OB Dr. Wild mitteilte, hatte man bisher die Löhne und Gehälter der städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter um durchschnittlich 24,76% gesenkt. Die NZ berichtete von vielen Weihnachtsfeiern diverser Vereine und sonstiger Organisationen. Darunter erwähnenswert die Jugendweihnachtsfeier des TV Fürth 1860 am letzten Sonntag. Etwa 600 Kinder verfolgten in der vereinseigenen Turnhalle Chöre, Vorträge, Gedichte, kleine Klavierkünstlerinnen und das Bühnenspiel "Die ausgerissenen Zinnsoldaten". Zum Schluss halfen Elfen, Engel und Zwerge, die riesige Kinderschar zu bescheren. Einen Händedruck vom Weihnachtsmann gab es obendrein. Stadttheater Fürth: "Aschenbrödel oder der gläserne Pantoffel". Mittwoch, 23. Dezember 1931 Zwar wurde die Einzelfahrt mit der Straßenbahn ab 1. Januar 1932 für die Fürther mit 20 Pfennigen nicht billiger, aber das Fahrscheinheft mit 5 Fahrten kostete dann nur 0,80 RM statt bisher 1 RM. Der Preis für das 10-Fahrten-Heft sank von bisher 1,80 RM auf 1,60 RM. Weitere Preissenkungen gab es für Netzkarten und Monats-Streckenkarten. Das Modehaus Fiedler trug der hohen Arbeitslosigkeit Rechnung. Da man sich jetzt wieder vermehrt zu Hause aufhielt, warb man in Anzeigen in der NZ um den Kauf von "Haus- und Rauchjacken", die zu einer gemütlichen Stimmung beitragen sollten. Lu-Li: "Arm wie eine Kirchenmaus" mit Grete Mosheim und Paul Hörbiger.