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42/07�

Altstadtverein Fürth 37/2002

Neue Goldschmiede in der Alten Schmiede

28/1993

Von einer angehenden „Fädder“ Künstlerin Um meine Mappe für die Akademie zu vervollständigen, beschloss ich die „Alte Schmiede“ in der Gustavstraße zu zeichnen. Aber wma in Fürth was abmaln will, und nu dazu auf der Gustavstraße hockt, muß ma scho a ganz schens Geschmarri über sich ergehen lassen! „Na Madla, was bindslstn da schen“ „Friedds di ned an dein Bobbers?“ Aber so sins hald, die Fädder �

Ute Weißhart

In der Alten Schmiede, Gustav­ straße 49, haben sich hochka­ rätige Goldschmiede angesie­delt: der 39jährige Gold- und Silberschmiedemeister Rainer Sachrau und seine Frau, die 32jährige Goldschmiedin Bian­ca Sachrau. Die beiden legen Wert auf die Feststellung, dass sie nicht mit fertigen Schmuck­ stücken handeln, sondern alles selbst herstellen. Das gilt übri­gens auch für die gesamte In­ neneinrichtung der Schmiede. Dahinter steckt eine besondere Philosophie. Allgemein sehen sie, dass das Handwerk im ei­gentlichen Sinne immer mehr in Vergessenheit gerät. Im Ergeb­nis findet dabei in ihrem Sujet oft eine Reduktion auf einfache schlichte Formen statt, was wiederum zu einer Vereinheitli­ chung des Schmuckes führt: „In vielen Schaufenstern sehen Sie ähnliche Artikel. Oft seelenlose, wenig individuelle, stereotype Großserienfertigungen. Selbst hochpreisiger Schmuck von namhaften Designern und

Fir­men wird heute oft gegossen, gesintert, gepresst oder ge­prägt. Gold wird zusätzlich ver­goldet, Weissgold wird verrho­ diniert, Silber versilbert. Edel­steine werden bestrahlt, geölt, gefärbt, hitzebehandelt, be­schichtet, geklebt und so wei­ter. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, wohl aber über Qualität.“ Hier wollen die Goldschmiede Sachrau dagegen hal­ ten: „Bei uns werden die Metal­le selbst legiert, viele Werkzeu­ge selbst hergestellt. Sie könn­ten uns 500 Jahre zurück­schrauben, wir könnten immer noch arbeiten. Wir nutzen Me­thoden, die Tausende von Jah­ ren ausreichend waren. Das Edelmetall schmieden wir mit dem Hammer. Das Material be­kommt die Qualität, die wir zur weiteren Bearbeitung benöti­gen.“ Als Gast in den Kneipen der Gu­ stavstraße haben die Gold­ schmiede Fürth lieben gelernt: „Wer in Nürnberg Urlaub macht und Fürth entdeckt, der bleibt in Fürth.“

Rainer Sachrau erhielt den 1. Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung für hervorra­ gende Leistungen in der Mei­ sterprüfung. Spezialitäten sind vor allem ein individuelles De­ sign, individuell im Detail gear­ beitete Miniaturen und „fotorea­ listische“ Arbeiten nach Vorla­ ge. Als ausgebildeter Fach­mann für Edelsteine kann die Schmiede auch ausgefallene Dinge wie „grüne Granate, gel­ be Saphire, bunte Brillanten und orange Granate“ bieten. Rainer Sachrau hat sogar schon mal ein silbernes Zaumzeug für den Scheich von Oman gefertigt. Der Kreis der Kundschaft er­ wei­tert sich kontinuierlich durch Mund-zu-Mund Propaganda und durch das vorbeilaufende Abendpublikum in der Fürther Kneipenmeile. Ein besonderer Werbefaktor ist natürlich das pittoreske Häuschen in der Gu­ stavstraße, wo man die alte Schmiedekunst wieder entdec­ken kann.� Dr. Alexander Mayer

DIE GOLDSCHMIEDE SACHRAU / FÜRTH ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatspreis 1. Meisterpreis Gold -& Silberschmiedemeister Fachmann für Edelsteine Goldschmiedekurse Anfertigungen Restauration Umarbeitung Reparaturen Gustavstrasse 49 90762 Fürth 0911 9772500 www. sachrau. de

Montag Ruhetag Dienstag – Freitag 10 – 19 Uhr Samstag – 13 Uhr

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