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VOM BAMBERGISCHEN AMTSHAUS (ÄLTERES VOR 1683) ZUR OMNIBUSHALTESTELLE

Das ehemals alte Bambergische Amtshaus nach 1900 (Königstraße 6, alte Haus-Nr. 21 von 1792) Die Metzgerei Bäuerlein vor (links) und nach dem 2. Weltkrieg (oben) In dem Donationsbrief Konrad des Frommen vom 2. Februar 1303 heißt es „So haben wir auch gemacht und geschaffet, wo ein Domprobtey ist, daß der einen Amtmann setzen soll, der sein Pfleger sei.“ [1] Als der Flecken Fürth Größenordnungen angenommen hatte, dass der bambergisch-dompropsteilichen Verwaltung eine angemessene Präsenz vor Ort im Sinne dieser Schenkungsurkunde angeraten schien, errichtete sie an der Unteren Frankfurter Straße, nahe der Brücke über die Rednitz, als Dienstsitz des Amtmanns ein Amtshaus.

Das bambergisch-dompropsteiliche Amtshaus Die genauen Ursprünge sowie das Baudatum sind bisher nicht eruiert, doch gehen Vermutungen zur Bauzeit anhand der massiven Grundmauern ins frühe 17. Jahrhundert, evtl. sogar ins frühe 16. Jahrhundert zurück.[2] Der Amtmann übte in Fürth die niedere Gerichtsbarkeit aus.[3] Die solide Bauweise des Amtsitzes könnte eventuell die Ursache sein, dass dieser Verwüstungen – sonderlich im Dreißigjährigen Krieg – einigermaßen überstand. Zumindest eigneten sich die massiven Grundmauern Wiedererrichtungen und Reparaturmaßnahmen darauf auszuführen. Im Parterre des Hauses befanden sich die Arrestzellen mit den Kettenringen an der Wand, die bis ins 20. Jahrhundert zu sehen waren und unzweifelhaft auf den dompröpstischen Kerker in Fürth hinwiesen.[4] Bis 1683 wurden die amtlichen Verhandlungen noch in diesem Haus vorgenommen.[5] Offensichtlich bewirkten u.a. die Baumaßnahmen am brandenbur8

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gischen Geleitsamt[6] nach dem Dreißigjährigen Krieg, dass auch die Bamberger einem gesteigerten Repräsentationsbedürfnis Rechnung trugen und einen Neubau ihres Amtssitzes in Fürth am oberen Grünen Markt bzw. dem Beginn der Bauernstraße seit 1681 erstellten (heute NORMA). 1683 kam es dann zur Verlegung, das alte Amtshaus war überflüssig und wurde verkauft.

Das Bambergische Amtshaus als Metzgerei bis zum Untergang im Zweiten Weltkrieg Seit 1895 war das ehemalige Amtshaus im Eigentum der Familie Bäuerlein. Aus dem Metzgermeister war nun ein Charcutier geworden. Neben dem Metzgermeister und seiner Familie führte Schmittners Adress- und Geschäftshandbuch von Fürth 1895 noch 14 weitere Familien als Bewohner der Königstraße 6 über drei Stockwerke verteilt auf.[17] • �1895 Johann Andreas Bäuerlein, Metzger­ meister • �1935 Stefan Bäuerlein, Metzgermeister

Der bambergische Amtssitz als Privathaus Gottlieb Wunschel gibt in seinem „Alt-Fürth“ [7] als ersten bekannten Eigentümer • �Agidy Gelan, einen Weißgerber an.[8] • �1723: Johann Meßelhäußer, Müller und Melber (Mehlhändler) • �1751: Johann Leonhard Rulein • �1772: Matthäus Steeger [9] • �1786: Matthäus Steeger, Sohn • �1788: Matthäus Meyer • �1799: Maria Meyer, verwitwete Besitzerin, die wieder verheiratet Helmreich heißt[10] • �1817: Peter Helmreich, Melber • �1846: J. G. Helmreich, Spezereihändler [11] • �1859: Johann Georg Helmreich, Spezereihändler [12] • �1867: Friedrich Kohler, Metzgermeister • �1890: Friedrich und Anna Schneider, Privatierseheleute[13] • �1891: Friedrich Schneider, Metzgermeister [14] • �1893: Johann Ullrich Habel, Metzgermeister [15] • �1895: Johann Andreas Bäuerlein, Metzgermeister [16]

Das Straßenniveau wurde in der unteren König­ straße im näheren Umfeld der Brücke – vermutlich schon mit dem Bau der Maxbrücke – angehoben. Die entsprechenden Dammarbeiten sollten wohl auch die häufigen Hochwasser zurückhalten. Der Effekt war aber, dass die Häuser (u.a. Königstraße 2, Königstraße 4, Königstraße 6) tiefer zu liegen kamen. In der Königstraße 6 musste man z.B. von der Eingangstüre aus zwei Stufen nach unten treten[18]. Maxbrücke und untere Königstraße; rot markiert das ehemalige bambergische Amtshaus Nr. 55 – 2021/22

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