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Altstadtverein Fürth �

46 – 12/13

www.bits-fuer-uns.de

Der Diplom-Fotodesigner Georg Dinkel hat bei Kunstliebhabern inzwischen einen beachtlichen Ruf als Schöpfer eigenwilliger plastischer Objekte. Da gibt es Reliquienschreine, tragbare Hausaltäre und Monstranzen aus Röhren und Transistoren, Plastik- und Metallfigürchen, Gehäuse aus Pappe und Holz; Wachsblumen und Werbebilder, Goldbronze und Sprühkunststoff. Aus der kühnen Verbindung von allerlei merkwürdigen, trivialen, aber allesamt gefühlsbeladenen Materialen, die Georg Dinkel seit seinen Kindertagen zusammensucht, entstehen seltsame Manifestationen des „deus ex machina“, des Gottes aus der Maschine, der „automatisch“ alle Probleme löst. Die für Dinkels Stil typische Mischung aus erhabenen und volkstümlichen Elementen, aus Kitsch und Kunst hat zweifellos biographische Wurzeln. Schon in früher Jugend studierte Georg Dinkel allwöchentlich stundenlang die Meisterwerke des Barock und des Rokoko in Franken. Im Jahr 1956 in einem 300-Einwohner-Dorf in der Nähe von Bad Staffelstein geboren, wurde er von seinen Eltern an jedem Sonntag zur Messe abwechselnd in die Klosterkirche von Banz oder in die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen mitgenommen. Dabei achtete er kaum auf die heilige Handlung am Altar, sondern versank vielmehr in der Betrachtung der auf Beeindruckung, Überwältigung und Faszination angelegten Kirchenausstattung. Auch als er später Ministrant und Vorbeter geworden war, begeisterte ihn „die Vielfalt der kultischen Werkzeuge mehr als der Mechanismus des Kultes selbst“. An diese Form von Jugend an gewöhnt, gestaltet der Künstler seit vielen Jahren Objekte, in die er diverse Stilzitate aus der sakralen Kirchenkunst einbaut. Zeitgenössische Technik-Gläubigkeit und die fortschreitende Mechanisierung des Glaubens sind die bevorzugten Themen. Anfang 2012 begann er, die Kult-Objekte der Gegenwart in seine Objekte einzubeziehen. Herausgekommen sind zwei „TonSchreine“ - Audio-Docks für iPad und iPod. Er stellte die TonSchreine ins Internet und erreichte sehr schnell internationale Aufmerksamkeit. Das erkennt man als Laie, wenn man „Tonschrein“ oder „I-Pa(o)d Tonschrein“ in Google eingibt und die Ergebnisse sichtet. 36