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53 – 19/20�  Altstadtverein Fürth Die Vorlage für das Diorama

Mit Ausnahme der Änderungen im Blickwinkel und der Ladengestaltung in Nr. 25 scheint die Motivvorlage von einem Schwarz-Weiß-Foto aus der Häuserchronik Wunschels zu stammen, das entsprechend vor Fertigstellung der Häuserchronik 1942 fotografiert gewesen sein muss und in einem Zeitungsartikel von Hans Lotter der 90er Jahre wiederverwendet wurde. Da auf einem Farbdia Ferdinand Vitzethums von ca. 1939/40 mit dem gleichen Motiv der Heiligenstraße 23 als massive Sandsteinfassade und ohne Aufschrift erscheint, wie heute noch zu sehen ist, muss die Vorlage entsprechend älter sein. Diese Erscheinungsform wird durch eine Darstellung des Zeichners H.J. Dennemarck aus den 30er Jahren bestätigt. Der Bäckermeister Konrad Lechner hat das ab 1771 bekannte Bäckereianwesen im Jahr 1900 von seiner Mutter übernommen. Damit lässt sich der Darstellungszeitraum sehr gut eingrenzen. Da den Lehrlingen bei Quelle eine eigenständige Abweichung von der Vorlage nicht unterstellt werden kann, dürfte auch die Wunschel-Abbildung nicht das eigentliche Vorbild gewesen sein. Mit der detaillierten Darstellung der Rückseite der Pegnitzstraße 7 und dem Säuleneingang zum Laden der Heiligenstraße 25 lässt sich das durchaus vermuten. Und die Dimensionen stimmen auch nicht genau, da der freie Durchblick zur Pegnitzstraße zwischen Nr. 29 und Nr. 31 im Diorama sehr verengt dargestellt ist, was aber dem Künstler zugeschrieben werden kann. Ein zweiter Durchgang zwischen Nr. 27 und 29 ist der Perspektive des Dioramas zum Opfer gefallen.

Die untere Königstraße Von diesseits der Maxbrücke ist der Straßenzug linkerhand von Nr. 5 bis hinauf zum Anwesen Nr. 33 mit dem Kirchturm der Michaelskirche als Hintergrund zu sehen. Auf dieser Straßenseite sind der Fachwerkgiebel von Nr. 5 (ehemaliges Wirtshaus „Zum Lindwurm“) mit Anbau als Tordurchfahrt und dann erst wieder die Fassaden von Nr. 19 bis 27 dargestellt und durch seinen Erkervorbau auch Nr. 17 identifizierbar. Von der rechten Straßenseite sind nur die Anwesen Nr. 14/16 und als Giebelbau Nr. 18 zu erkennen. Das doppelte Gleisbett der Straßenbahn auf der linken Straßenhälfte verrät, dass mit entgegenkommendem Verkehr zu rechnen ist. Das kann aber schon zur Zeit der Pferdebahn möglich gewesen sein. Die fehlende Elektrifizierung der Straßenbahn kann nicht ausschlaggebend für eine zeitliche Bestimmung sein, gespannte Drähte hätten das Straßenbild unkenntlich gemacht. Bis auf den Wirtshausausleger vom „Lindwurm“ sind die anderen als zusätzliche Dekoration zu sehen, wobei der Ausleger von Nr. 9 als Fehlinterpretation des alten Bäckereianwesens zu werten ist. Das goldene Wagenrad von Nr. 21 würde eher zu dem gleichnamigen Wirtshaus Gartenstraße 30 passen. Die hier einmal betriebene Bäckerei, der „Eichelbäck“, könnte aber einen Ausleger gehabt haben. Und die Krone im Ausleger von Nr. 25 müsste im Falle einer Schenkstatt bei Nr. 27 angebracht sein. Obwohl beide Anwesen einmal zusammengezogen waren, wird die Schenkstatt von Adam Schuler dem Anwesen Nr. 27 zugeschrieben.

Vorlage zum Diorama Heiligenstraße 23