Altstadtverein Fürth �
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Herzenssache Altstadt
Das Fürther Welthaus, fair shoppen und spannende Projekte.
Das beeindruckend schöne Eckhaus Gustavstraße 31 mit seinen markanten Fensterarkaden – schräg gegenüber der Baustelle „Grüner Baum“ – befindet sich direkt an der alten Fürther Hauptstraße, die früher trefflich Bauerngasse hieß. Dort zweigen – wie heute noch ersichtlich – links wie rechts kleine Hofeinfahrten ab, die einst das Ortsbild und die Gliederung des Marktortes geprägt haben. Unweit der Pfarrkirche war hier das alte Zentrum der 1818 zur Stadt erhobenen Furth-Siedlung. Und so steht auch das oben beschriebene Geschäftshaus, das seit Anfang 2017 nun als „Welthaus“ von sich reden macht (das einzige dieser Art in Franken), zwischen ehemaligen Hoftoren solch alter Gehöfte. Gasthof-Straße war diese alte Mitte nahezu von Beginn an. Verschwunden sind allerdings die vielen kleinen Meisterbetriebe – sowohl die Bierbrauer wie auch die Bäcker und Metzger. Wie zum Beispiel direkt ums Welthaus herum, die ehemalige Bäckerei-Konditorei „Kniebetsch“ (Gustavstraße 33), heute Heimat der „Bar“ oder die nahezu schon vergessene Metzgerei „Latteyer“ (Gustavstr. 32). Hier hatte sich so manch Weltladen-Aktiver mit Lebärkeesbrödli bestückt, als der Eine-Welt-Laden noch neben der alten Post in der Königstraße firmierte, bis auch der Strukturwandel im Lebensmittel-Kaufverhalten beim Laddaier zuschlug. Umso spannender ist es daher, dass im Welthaus neben schicker fairer Mode nun auch wieder Waren des täglichen Bedarfs angeboten werden. Gewürze, Reis, faire Bocksbeutel, Kaffee kleiner fränkischer Röster, BioKosmetik, Olivenöl, asiatische Küche oder Südfrüchte, 48
denen eins gemeinsam ist: Jeder Artikel ist Ergebnis eines echten Dialogs mit den beteiligten Produzenten, eigens ausgewählt und mit hoher sozialer Verantwortung gehandelt. Ob Hanf-Hose, Rock, Outdoor-Jacke, Kleid oder Schal, ob Briefpapier, Schmuck, Geschenkartikel oder „Kaffee Gustavo“: Ein engagiertes Team, das viel Ehrenamt in das Haus steckt und für das „Weltcafé“ ab und an auch Kuchen backt, hängt sich rein. Diese Menschen wollen trotz nicht besser werdender Zeiten dennoch die Welt „fairändern“ – und das nun schon seit 37 Jahren. Und so wird von FARCAP Faire Mode erfolgreich ein Mädchenprojekt in Indien unterstützt, ein Vortragsprogramm und Ausstellungen informieren im Welthaus über globale Zusammenhänge. Schulen und Kindergärten finden das ebenso spannend wie Seniorenkreise. Außerdem zieht das Welthaus Besucher an, die dort fair frühstücken oder ein Schoko-Seminar besuchen. Daneben treffen sich etliche Gruppen und befreundete Initiativen in der gemeinnützigen Einrichtung: z. B. Amnesty International, das Fürther Sozialforum, Bund Naturschutz, Sprachkurs, Friedens- und Theatergruppe, Gewerkschaftsjugend oder das Fürther Frauenforum aber auch Gremien des Fairen Handels, der Region wie auch aus dem Bundesgebiet. Denn das Fürther Welthaus ist in dieser Form eine einmalige Einrichtung: ein erfolgreiches Leuchtturmprojekt für den Fairen Handel insgesamt und eine spannende Anlaufstelle vor Ort in Fürth. Für alle, die letztlich nicht nur reden, sondern Handeln wollen, die als Verbraucherinnen und Verbraucher „Politik mit dem Einkaufskorb“